Keine Probleme hatte Zweitliga-Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten um Filip Vistorop (Mitte) gegen Kellerkind Konstanz (hier mit Lars Michelberger, links und Joschua Braun. Foto: Eibner-Pressefoto/Maximilian Ris

Der HBW Balingen-Weilstetten hat das Süd-Derby in der 2. Handball-Bundesliga für sich entschieden. Eine kuriose Parallele gab es zum Hinspiel.

Der Tabellenführer gewann bei der HSG Konstanz mit 35:30 (20:14). Damit wiederholte sich fast die Geschichte, denn 36:30 war der Endstand beim Hinspiel in der SparkassenArena. Beide Begegnungen glichen sich in vielerlei Hinsicht. Die Schänzle-Sporthalle in Konstanz war mit 1500 Zuschauern ausverkauft, die Fans beider Mannschaften verbreiteten eine fantastische Stimmung.

Voller Einsatz auf beiden Seiten

Auf dem Spielfeld standen sich zwei Teams gegenüber, die vollen Einsatz zeigten. Gelegentlich kochten die Emotionen über, und das Schiedsrichtergespann hatte alle Hände voll zu tun. Das Konzept von HBW-Coach Jens Bürkle ging weitgehend auf: Mit einer starken Abwehr Ballgewinne erzielen und sie per Konter in Tore verwandeln.

Der siebenfache Torschütze Moritz Strosack erzielte den ersten Treffer für die Gäste, Konstanz glich umgehend aus. Das 2:1 von Daniel Ingason egalisierte HSG-Rechtsaußen Gregor Thomann. Der ehemalige „Gallier“ scheiterte später beim Siebenmeterversuch an Keeper Simon Sejr und musste kurz danach mit einer schweren Handverletzung das Spielfeld verlassen. Da stand es aber schon 13:6 für den Zweitliga-Spitzenreiter.

Eine Fehlwurforgie im Anschluss ließ die Konstanzer mit einem 4:0-Lauf wieder herankommen und Hoffnung schöpfen. Bürkle nahm eine Auszeit und justierte erfolgreich nach. Seine Jungs agierten wieder konzentrierter und führten zur Pause mit 20:14. Diesen Vorsprung konservierten die „Gallier“ in den ersten Minuten der ersten Halbzeit. Doch Zeitstrafen halfen dem Team von HSG-Trainer Jörg Lützelberger den Rückstand etwas zu verkürzen. Näher als auf vier Tore kam die Bodenseetruppe, die sich in großer Abstiegsgefahr befindet, aber nicht heran.

HBW hat immer eine Antwort parat

Der HBW hatte immer eine Antwort auf die wechselnden Abwehrformationen parat und stand spätestens beim 30:23 in der 51. Minute als Sieger fest. In der Crunchtime ließ er nichts anbrennen und gewann deshalb verdient mit 35:30. Beide Trainer lobten die phantastische Kulisse und den Auftritt ihrer Mannschaften. Die Niederlage könne er eher verschmerzen als das wahrscheinliche Saisonende für Thomann und für Samuel Wendler, der sich eine Knieverletzung zugezogen hatte.

Bürkle zeigte sich „super zufrieden“ und bescheinigte seinem Gegenüber, „uns mit den vielen Umstellungen nachdem 12:5 etwas aus dem Tritt gebracht zu haben“. Allerdings sei es seinem Team gelungen, „in diesem Hexenkessel einen kühlen Kopf zu behalten“, weshalb der Sieg in Ordnung gehe.

HSG Konstanz – HBW Balingen-Weilstetten 30:35 (14:20)

HBW Balingen-Weilstetten: Sejr (1.-37, 44.-60., 7 P./1 Tor), Ruminsky (37.-44., 1 P.); Strosack (7), Ingason (5), Gretarsson (5/3), Vistorop (4), Schoch (3), Heinzelmann (2), Linhares (2), Saueressig (2), Schöngarth (2), Hildenbrand (1), Beciri (1), Danner, Huber, Volz.

HSG Konstanz: Ebert (1.-60. 10P.), Grabenstein (bei einem Siebenmeter., 0 P.); Knecevic (5), Michelberger (5), Stotz (5), Braun (4), Erifopoulos (3/1), Beckmann (2), Hutecek (2), Ingenpaß (1), Köder (1), Thomann (1), Wendel (1), Czako, Foege, Knipp.

Zeitstrafen: Ingenpaß (3) – Heinzelmann (2), Beciri, Ingason, Saueressig, Schöngarth.

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten - ThSV Eisenach, Samstag, 13. Mai, 20 Uhr, SparkassenArena Balingen.