Ein besonderes Spiel wartet auf Gregor Thomann (hier beim Abschiedsspiel von Martin Strobel). Der Rechtsaußen wird mit der HSG Konstanz zum letzten Mal als Profi auf seinen langjährigen Klub HBW Balingen-Weilstetten treffen. Foto: Eibner-Pressefoto/Nicolas Woern

Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten geht als Favorit ins Süd-Derby der zweiten Handball-Liga. Aber einfach wird es nicht werden.

HBW-Coach Jens Bürkle erwartet am Freitag um 20 Uhr in der Schänzle-Sporthalle gegen die HSG Konstanz eine spannende und hochemotionale Partie vor ausverkauftem Haus. Denn viele „Gallier“-Fans werden seine Truppe an den Bodensee begleiten und den heimischen Schlachtenbummlern Paroli bieten. Die Atmosphäre dürfte ähnlich brodeln wie beim Hinspiel in der SparkassenArena, das die Gastgeber mit 36:30 gewannen.

Für beide geht’s um viel

Für beide Mannschaften geht es um sehr viel. Am siebtletzten Spieltag hat der HBW sechs Punkte Vorsprung auf die Verfolger. Mit einem weiteren Sieg würde er dem Wiederaufstieg in die erste Liga deutlich näher kommen. Für das Team von Trainer Jörg Lützelberger geht es hingegen nach dem Aufstieg um den Klassenerhalt. Derzeit liegt die HSG mit 19:43 Punkten auf dem drittletzten Platz, was die Rückkehr in die dritte Liga bedeuten würde. Rechnet man die Ergebnisse gegen den ukrainischen Vertreter Motor Saporoschje ab, welche nach dem Saisonende gestrichen werden, fehlen bereits jetzt sechs Zähler auf einen Nichtabstiegsplatz.

Dabei spielt die Bodensee-Truppe einen sehr guten Handball, insbesondere vor eigenem Publikum. Doch häufig wird die Führung in der Crunchtime noch aus der Hand gegeben, was Bürkle zum Schluss kommen lässt, „dass wir 60 Minuten lang Druck machen müssen und nie nachlassen dürfen“. Möglicherweise kann er erstmals in dieser Saison alle Stammkräfte auf die Platte schicken. Denn die zuletzt angeschlagenen Jona Schoch und Guilherme Linhares de Souza sind in dieser Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.

Auch die HSG wird immer wieder von Verletzungssorgen geplagt. Seit mehreren Wochen fehlt Sebastian Hutecek, dafür sind Fynn Beckmann und Luis Plymford Foege in den Kader zurückgekehrt. Bester Torschütze ist Lars Michelberger im linken Rückraum, der bei der JSG Balingen-Weilstetten ausgebildet wurde. Letztmals tritt Rechtsaußen Gregor Thomann gegen seinen Ex-Verein an. Nach der Saison beendet er seine Profikarriere und schließt sich gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Julian dem Württemberg-Ligisten HSG Albstadt an.

Fast zwei Wochen lang hatte Bürkle Zeit, seine Mannschaft auf den Gegner einzustellen. Der Fokus lag auf der Abwehrarbeit, denn die Defensive erwies sich in den vergangenen Spielen nicht immer als sattelfest. „Wir müssen eine gute Abwehr stellen und versuchen, mit Gegenstößen wegzuziehen“, wünscht er sich ein deutlicheres Ergebnis als in den vergangenen drei Spielen, die in den letzten drei Sekunden entschieden wurden.

Jens Bürkle optimistisch

Andererseits wäre es ihm auch egal, wenn das Spiel eng bleiben würde: „Hauptsache wir gewinnen.“ Von Beginn an müssten seine Jungs die Emotionen in das Derby hineintragen „und wenn wir dann auch noch gut spielen, werden wir die Punkte mitnehmen“, so der HBW-Coach.