Achtfacher Torschütze in Nordhorn: Schlägt Jens Schöngarth im Spitzenspiel gegen Dessau-Roßlau ähnlich oft zu? Foto: Eibner-Pressefoto/Thomas Haesler

Am Freitag um 19.30 Uhr kommt es in der SparkassenArena zum Spitzenspiel der 2. Handball-Bundesliga. Primus HBW Balingen-Weilstetten empfängt einen ganz besonderen Gegner.

In der Hinrunde fügten die Sachsen-Anhaltiner dem Team von Trainer Jens Bürkle den ersten Punktverlust zu. Die hochklassige Partie endete leistungsgerecht 28:28. Mit nur drei Zählern Rückstand auf Platz zwei dürfen sich die „Biber“ noch berechtigte Aufstiegshoffnungen machen.

Der Kader ist gespickt mit ehemaligen Erstligaspielern aus Leipzig, Hamm und Magdeburg. „Das ist eine sehr gute Mannschaft“, lautet Bürkles Urteil über den Gegner. Dessen Aushängeschild ist die Rückraumachse mit Vincent Sohmann in der Rückraummitte, Vincent Löser auf halblinks und Max Emanuel im rechten Rückraum.

Löser ist mit 170 Treffern der beste Feldtorschütze der gesamten Liga, vor wenigen Tagen netzte er beim 39:36-Auswärtssieg über die Wölfe Würzburg 15-mal ein. Aber auch die Flügel und der Kreis sind mit unheimlich starken Handballern besetzt.

Schwachstellen sind im Team von Coach Uwe Jungandreas nicht zu erkennen. Das Rückzugsverhalten ist vorbildlich, die bewegliche 6:0-Abwehr weist kaum eine Lücke auf, und im Kasten steht ein exzellentes Torhütergespann. Das Angriffsspiel hat im Laufe der Saison noch an Qualität gewonnen. Die „Biber“ setzen laut Bürkle auf Tempo und weisen eine hohe Passqualität auf, „sie haben den aggressivsten Angriff der gesamten Liga“.

Akribisch hat der HBW-Coach seine Jungs auf den Gegner eingestellt. Er verlangt von ihnen ebenfalls ein sehr gutes Rückzugsverhalten und eine deutlich bessere Abwehr als am vergangenen Freitag. Zwar haben die „Gallier von der Alb“ die HSG Nordhorn-Lingen auswärts mit 31:30 bezwungen, mit der Defensivleistung war Bürkle dennoch nicht zufrieden: „Wir sind nicht immer kompakt genug gestanden, die Abstände waren zu groß.“

Wenigstens hat die Offensive funktioniert mit Jens Schöngarth als achtfachem Torschützen und mit Regisseur Filip Vistorop, der nach mehrwöchiger Verletzungspause sein Comeback gegeben hatte und viele kluge Entscheidungen traf. Der – noch – 24-jährige Kroate dürfte auch am Freitag wieder auf der Platte stehen, ebenso wie Kapitän Felix Danner, der zuletzt einige Spiele verpasst hatte. Der Brasilianer Guilherme Linhares de Souza ist am Knie verletzt und wird vermutlich nicht dabei sein.

Bürkle hofft am Freitagabend auf die lautstarke Unterstützung der HBW-Fans in der „Hölle Süd“, denn: „Wir wollen dieses Spiel gewinnen.“ Der Schlüssel zum Erfolg sollen Ballgewinne in der Abwehr und das eigene Tempospiel sein: „Wenn uns das gelingt, ist zumindest ein gutes Ergebnis möglich. Am Ende werden Kleinigkeiten entscheiden.“