Elias Huber setzt sich in dieser Szene durch. Foto: Eibner-Pressefoto/Hesham Elsheri

Äußerst schwer getan hat sich der HBW Balingen-Weilstetten am Freitagabend bei seinem Auswärtsspiel gegen den TSV Bayer Dormagen.

Der Tabellenführer der zweiten Liga gewann unverdient deutlich mit 24:29 (9:12). Es war ein sehr zerfahrenes Spiel, welches sich die Truppe von Jens Bürkle und die seines früheren Co-Trainers Matthias Flohr im Bayer Sportcentrum lieferten.

Technische Fehler, Zeitstrafen und Siebenmeter prägten die Partie. Fast fünf Minuten mussten die Zuschauer auf den ersten Treffer warten. Oddur Gretarsson, der mit seinen zwölf Toren dem Spiel den Stempel aufdrückte, netzte von der Siebenmeterlinie für die Schwaben ein. Das Tor gab den Gästen aber keine Sicherheit. Vielmehr zog Dormagen kurz danach mit einem 4:0-Lauf auf 5:2 davon.

Dieser Vorsprang hatte allerdings nicht lange Bestand. Denn in Unterzahl verwandelte der Isländer eiskalt zwei Siebenmeter. Und mit einem Wurf ins leere Gehäuse brachte er in der 24. Minute den HBW sogar wieder in Führung und zwang Flohr zu einer Auszeit. Diese verpuffte wirkungslos, Gretarsson und zweimal Moritz Strosack bauten den Vorsprung auf vier Tore aus.

Rote Karte gegen Tobias Heinzelmann

Ganz unglücklich erwischte Tobias Heinzelmann bei einer Abwehraktion seinen Gegenspieler im Gesicht und sah dafür in der 29. Minute die Rote Karte. Jan-Christian Schmidt nutzte die TSV-Überzahl zum 9:12-Halbzeitstand. Auch nach dem Seitenwechsel wurde die Partie nicht besser, und Bürkle fehlten die personellen Optionen. Denn Felix Danner, Kreisläufer und Abwehrorganisator musste verletzt passen, und mit Heinzelmann war der zweite starke Mann in der Defensive und am Kreis raus.

Viele Balinger Fehler

So blieb einzig Kristian Beciri auf diesen Positionen übrig, der seine Sache aber sehr gut machte. Strosack baute die Führung wieder auf vier Tore aus, aber Stück für Stück kämpften sich die Gastgeber heran, weil sie gelegentlich aus den vielen Balinger Fehlern im Angriffsspiel Kapital schlugen.

Dem starken Rechtsaußen Jakub Sterba gelang in der 42. Minute in Unterzahl der 17:17-Ausgleich. In der 51. Minute schloss Sterba einen herrlichen Kempa zum 20:20 ab. Danach fand der Werksklub aber nicht mehr statt.

Am Ende ohne Gegenwehr

Praktisch ohne Gegenwehr durfte der HBW in den letzten acht Minuten noch neun Tore werfen und sich über einen 29:24-Auswärtssieg zu Beginn der englischen Woche freuen. Jens Bürkle meinte nach dem Abpfiff, dass das Spiel zwar nicht schön gewesen sei, dafür aber erfolgreich: „Solche Spiele muss man ziehen, wenn man oben dabeibleiben will.“ Sehr zufrieden sei er mit der Abwehr und den Keepern gewesen und auch damit, wie die Mannschaft den Ausfall von Danner und Heinzelmann kompensiert habe. In der Crunchtime hätten seine Junges mehr Körner gehabt und eben auch ein paar Handballjahre mehr an Erfahrung, als der unangenehme Gegner.

TSV Bayer Dormagen – HBW Balingen-Weilstetten 24:29 (9:12)

HBW Balingen-Weilstetten: Ruminsky (1.-43., 7 P.), Sejr (43.-60., 4 P.),; Gretarsson (12/7), Strosack (6), Beciri (4), Saueressig (2), Schoch (2), Heinzelmann (1), Hildenbrand (1), Schöngarth (1), Huber, Ingason, Linhares, Volz.

TSV Bayer Dormagen: Juzbasic (1.-60., 8 P.), Broy (bei einem Siebenmeter); Seesing (6), Sterba (4), Schmidt (3), Hüter (2), Zurga (2), Reimer (2/2), Grgic (1), Meuser (1), Rehfus (1), Reuland (1), Steinhaus (1), Senden.