Der VfB Stuttgart hat seine Heimspiel-Premiere der Bundesliga-Saison vergeigt. Die Schwaben unterlagen Bayer Leverkusen mit 0:1. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart hat seine Heimspiel-Premiere in der Bundesliga-Saison vergeigt. Unglücksrabe des Tages war Neuzugang Daniel Schwaab. Der Ex-Leverkusener schoss das alles entscheidende Eigentor.

Stuttgart - Auf die unfreiwillige Schützenhilfe für seinen früheren Verein Bayer Leverkusen hätte VfB Stuttgarts Daniel Schwaab gerne verzichtet. „Das Gegentor war dumm und bitter“, sagte der 24-Jährige nach dem unglücklichen 0:1 (0:1) am Samstag gegen die Werkself. Der erst im Sommer von Bayer zu den Stuttgartern gewechselte Verteidiger besiegelte mit seinem Eigentor in der 42. Minute die Niederlage des VfB und machte vor 40 800 Zuschauern in der Mercedes-Benz-Arena den schwäbischen Fehlstart perfekt.

Die Gäste aus Leverkusen hingegen holten dank des Unglücksraben aus den ersten beiden Bundesligapartien die optimale Ausbeute von sechs Zählern und nisten sich damit vorerst in der Spitze ein. Zudem stellte das Team von Trainer Sami Hyypiä dank des saisonübergreifend siebten Bundesligaerfolges in Serie die Bestmarke von 2001 ein.

„Ich bin froh, dass wir nach 90 Minuten drei Punkte haben“, meinte der finnische Coach nüchtern. Und Torjäger Stefan Kießling, der in den vergangenen acht Bundesligapartien gegen den schwäbischen Fußball-Traditionsverein erfolgreich gewesen war, stellte fest: „Solche Siege braucht man in der Saison.“

Vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw und dessen Vorgänger Jürgen Klinsmann stellte Stuttgarts Coach Bruno Labbadia seine Startelf im Gegensatz zum verpatzten Auftakt in Mainz (2:3) um. Nach dem Ausfall von Serdar Tasci (Einriss im linken Außenmeniskus) verteidigte eine Dreierkette um Schwaab, der im Sommer nach vier Jahren von Bayer gekommen war.

Gegen dieses variable 3-4-3-System der Schwaben kam die hochgelobte Leverkusener Offensive um Kießling, Sidney Sam und Heung-Min Son nicht wie gewohnt zum Zug. Auch wenn Sam (22.) mit einem Pfostentreffer für das Team von Hyypiä, der seiner beim Auftakt gegen Freiburg (3:1) siegreichen Mannschaft vertraute, schon für die Führung hätte sorgen können.

Gegen Ende hatte der VfB noch einmal gute Chancen

Beide Mannschaften leisteten sich zwar in der Rückwärtsbewegung die eine oder andere Nachlässigkeit, doch den roten Faden im Aufbau fanden weder der VfB noch Bayer. Zu spät oder zu schludrig fielen die Abspiele aus. Effektivität? Mangelware!

Labbadia feuerte seine Spieler von der Seitenlinie aus immer wieder an. Doch kurz vor der Pause wurde Schwaab zum Unglücksraben. Der 24-Jährige wollte eine Flanke von Sebastian Boenisch im Strafraum klären, überwand jedoch unglücklich den machtlosen Schlussmann Sven Ulreich. Mit einem Pfeifkonzert ihrer Fans wurden die Schwaben in die Halbzeit verabschiedet.

Mit Cacau für Rausch und Moritz Leitner für Boka setzte Labbadia nach dem Wechsel auf Offensive und mehr Ballsicherheit. Tatsächlich gewannen die Schwaben auch die Oberhand. „Wir haben Bayer Leverkusen vor einige Aufgaben gestellt“, bilanzierte Labbadia. Die Bayer-Elf wollte ihrerseits unbedingt den 2001 noch unter Klaus Toppmöller aufgestellten Clubrekord knacken und bot Paroli. Wenngleich die Begegnung auf bescheidenem Niveau blieb.

Der VfB hatte in einer am Ende nickligen Partie noch einmal gute Chancen. Für Aufregung sorgte vor allem ein Disput zwischen Cacau und Bayer-Schlussmann Bernd Leno, die sich bedenklich nahe kamen. „Die Gemüter waren ein bisschen erhitzt“, beschrieb Christian Gentner die undurchsichtige Szene nach Schlusspfiff, in der vor allem der frühere Stuttgarter Leno im Fokus stand.

Der VfB Stuttgart hat in dieser Aufstellung gespielt:
Ulreich - Sakai (76. Werner), Schwaab, Rüdiger, Molinaro - Gentner, Boka (46. Leitner) - Harnik, Traoré, Rausch (46. Cacau) - Ibisevic