Besucher strömen am Abend über den Cannstatter Wasen. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Am Freitag beginnt das 177. Cannstatter Volksfest in Stuttgart. Auch in diesem Jahr werden wieder Millionen von Besuchern aus der ganzen Welt erwartet. Die Antworten auf alle offenen Fragen gibt unsere Redaktion.

Achterbahn fahren, Bier trinken und auf den Bänken tanzen. Es ist wieder soweit: Am 27. September wird der 177. Cannstatter Wasen mit dem traditionellen Fassanstich eröffnet. Dann steht Stuttgart wieder für zwei Wochen, bis zum 13. Oktober, Kopf.

 

Welche Zelte gibt es in diesem Jahr? Kommt man auch ohne Reservierung in die Zelte? Gibt es neue Attraktionen auf dem Volksfest? Und was muss man generell bei einem Besuch beachten? Unsere Redaktion hat beim Veranstalter nachgefragt und beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wann hat der Wasen geöffnet?

Die Wasenzelte sind an 17 Tagen geöffnet. Los geht es am Freitag, 27. September, von 15 Uhr bis 0 Uhr. Von Montag bis Donnerstag haben die Tore des Volksfest zwischen 12 Uhr und 23 Uhr geöffnet. Ausnahme ist der 2. Oktober. Vor dem Feiertag hat der Wasen bis Mitternacht geöffnet. Ebenso wird am 3. Oktober eine Stunde früher, um 11 Uhr, gestartet.

Am Wochenende kann man das Fest länger besuchen: Freitags von 12 Uhr bis 0 Uhr, Samstags von 11 Uhr bis 0 Uhr und Sonntags von 11 Uhr bis 23 Uhr.

Wie sichert man sich einen Tisch und ist das auch ohne Reservierung möglich?

„Reservierungen für die Festzelte müssen generell bei den Festzeltbetreibern vorgenommen werden“, erklärt Stefanie Hirrle, Pressesprecherin der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH & Co. KG.

Aber auch ohne Reservierung sei der Zutritt zu den Zelten möglich. Hirrle weißt jedoch daraufhin, dass die Zelte geschlossen werden, sobald sie ihre maximale Belegungszahl erreicht haben. „Mit einer vorherigen Reservierung ist der Zutritt in das entsprechende Zelt aber garantiert“, gibt die Sprecherin zu verstehen.

Besonders Gruppen, die an einem bestimmten Tag in die Zelte wollen, wird deshalb eine Reservierung dringend nahegelegt. „In den Biergärten lässt es sich aber auch gemütlich sitzen und feiern. Hier braucht man auch keine Reservierung.“

Welche Zelte gibt es in diesem Jahr?

Auf dem Wasen gibt es in diesem Jahr wieder acht Festzelte. Eine Übersicht der Zelte zeigt, wie hoch die notwendige Mindestpersonenanzahl für eine Tisch-Reservierung im Zelt für einen Werktag unter der Woche ist.

Sonja Merz Zelt: Das Zelt hat ein Fassungsvermögen von über 5000 Sitzplätzen. Reservierungen sind ab fünf Personen in fünfer Schritten möglich.

Klaus & Klaus: Mit circa 5300 Quadratmetern Grundfläche gehört das Festzelt zu den größten auf dem Wasen. Bei „Klaus & Klaus“ sind Reservierungen ab fünf Personen möglich.

Fürstenberg Zelt: Auch die Fürstenberg Brauerei ist mit ihrem rund 4200 Sitzplätze fassenden Zelt wieder auf dem Wasen vertreten. Eine Reservierung ist ab zehn Personen Tischweise möglich.

Göckelsmaier: Das Göckelsmaier Festzelt feiert in diesem Jahr sein 90. Jubiläum. Eine Reservierung ist in dem Zelt ab fünf Personen in verschiedenen Schrittweisen möglich.

Grandls Hofbräu Zelt: Das Hofbräu Zelt von Hans Peter Grandl bietet 4500 Sitzplätze. Reservierungen sind ab fünf Personen im fünfer Schritt möglich.

Schwabenwelt: Das Doppelstöckige Festzelt hat ein Fassungsvermögen von 6000 Personen. In dem Zelt mit der größten Wasenempore sind Reservierungen ab fünf Personen in fünfer Schritten oder ab zehn Personen in zehner Schritten möglich.

Zum Wasenwirt: Mit einer Kapazität für rund 3800 Gästen gehört das Zelt zu den kleineren Festzelten. Reservierungen sind hier ab zehn Personen möglich.

Almhütte Royal: Das 40 mal 40 Meter große Gebäude besteht aus massivem Holz. Reservierungen in der Almhütte sind ab zehn Personen möglich.

Was kostet eine Maß Bier auf dem diesjährigen Volksfest?

Laut Stefanie Hirrle wird die Maß Bier zwischen 13,30 Euro und 14,70 Euro kosten. „In der Almhütte Royal gibt es allerdings keine Maß zu kaufen. Stattdessen kann man sich für 130 Euro ein 10-Liter-Bierfass zum Selbstzapfen an den Tisch bestellen“, ergänzt sie.

An welchen Tagen ist der Wasen besonders gut besucht?

„Die Besucherzahl hängt stark vom Wetter ab. Natürlich rechnen wir an den Wochenenden, am Feiertag und am Brückentag mit vielen Besuchern“, so Hirrle.

Auch bei den Spielen des VfB Stuttgart am 1. und am 6. Oktober werden sicher viele Fans auf dem Wasen vorbeischauen, prognostiziert sie. Die Familientage am 2. und am 9. Oktober seien ebenfalls sehr beliebt, da es tolle Aktionen für Kinder und viele Rabatte gebe.

Gibt es neue Attraktionen?

Premiere auf dem Wasen feiern die „Crazy Mouse“ mit drehender Gondel und der „Booster“, ein Rundfahrgeschäft mit seitlichen Drehungen.

Von den insgesamt vier Laufgeschäften stehen dieses Jahr zwei zum ersten Mal auf dem Platz: Der „Krumm- und Schiefbau“ und das dreistöckige „Heroes City XXL“. „Laufgeschäfte sind immer ein Spaß für die ganze Familie“, freut sich Hirrle.

„Mit dem ’Spiel-Palast’ haben wir eine neue Losbude auf dem Platz. Im Gastrobereich gibt es erstmals einen Stand auf dem Wasen, der Pasta aus dem Parmesanlaib verkauft.“

Wie kommen die Besucher am besten auf das Volksfest?

Im Bereich des Cannstatter Wasen gibt es nur eine begrenzte Anzahl von Parkplätzen für acht Euro am Tag. Besucher, die außerhalb von Stuttgart anreisen, können daher die ausgeschilderten P&R-Plätze anfahren.

Diese wären zum Beispiel das Österfeldparkhaus/Unterer Grund in Vaihingen mit 514 Parkplätzen und das Parkhaus Albstraße Degerloch mit 450 Parkplätzen. Auch der P&R-Platz in Sommerrain mit 315 Stellplätzen steht zur Verfügung.

Für alle Besucher, die nicht ganz nüchtern bleiben wollen, wird dringend empfohlen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Mit der S- und Regional-Bahn S1, S2 oder S3 beziehungsweise RE90, MEX12, MEX13, MEX16, MEX18, MEX19, MEX90 können Besucher bis zum Bahnhof Bad Cannstatt fahren.

Auch die Haltestellen der Stuttgarter Straßenbahnen AG liegen in der unmittelbaren Nähe zum Wasen. Haltestelle Cannstatter Wasen U11 (Sonderlinie an allen Tagen), U19 (Montag bis Freitag bis 20 Uhr); Haltestelle Neckarpark (Stadion) U11 (Sonderlinie nur bei Veranstaltungen im Hallenduo und der MHPArena Stuttgart), U19 (Montag bis Freitag bis 20 Uhr); Haltestelle Wilhelmsplatz Bad Cannstatt U1, U2, U13, U16, U19 (Montag bis Freitag bis 20 Uhr); Haltestelle Mercedesstraße U1, U2, U11 (Sonderlinie an allen Tagen), U13, U16.

Ist der Wasen rollstuhlgerecht?

„Ja, direkt am Eingang vom Parkplatz kommend gibt es einen Parkplatz für Menschen mit Behinderung und Rollstuhlfahrern, von dem man ebenerdig auf das Festgelände gelangt“, erklärt Hirrle. Auch mit dem ÖPNV – der Volksfestlinie U11 – käme man direkt aufs Gelände.

„Fast alle Feststraßen und Gassen auf dem Krämermarkt sind asphaltiert. Die Zugänge zu den Festzelten sind mit rollstuhlgerechten Rampen versehen“, erklärt sie weiter. Außerdem gäbe es in den Zelten und auf dem Festplatz kostenfreie Toiletten für Menschen mit Behinderung.

„Mit der ’Toilette für alle’ haben wir eine Toilette für Menschen mit einem besonderen Bedarf. Es gibt darin einen Patientenlifter, eine Pflegeliege, einen hygienischen Windeleimer und ausreichend Platz“, so Stefanie Hirrle.

Gibt es erneut besondere Hilfsangebote auf dem Wasen?

Wie im letzten Jahr wird es wieder die „Wasenboje“ geben, als niederschwelliges Angebot für Mädchen und Frauen. Bei der Wasenboje handelt es sich um ein Pilotprojekt der Kommunalen Kriminalprävention und der Abteilung für Chancengleichheit der Landeshauptstadt Stuttgart.

Die dunkelblauen Container mit neongrünem Logo, sind die erste Anlaufstelle, wenn man seine Gruppe verloren hat, sich ausruhen muss, zu viel getrunken hat oder Belästigung erfahren hat.

„Vor Ort sind aber natürlich auch die Ordnungskräfte, die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz jederzeit ansprechbar, wenn jemand Hilfe benötigt“, so Hirrle.

Gibt es noch die Möglichkeit Tische zu reservieren?

Laut Hirrle seien Plätze bereits ausgebucht. Dennoch gebe es nach wie vor die Möglichkeit, Tische zu reservieren. „Am besten einfach bei den Festzeltbetreibern anfragen.“

Mit wie vielen Besuchern wird in diesem Jahr gerechnet?

Die Besucherzahl sei stark wetterabhängig. Gerade der Feiertag mit dem Brückentag würde laut Hirrle aber günstig liegen: „Wenn wir die vier Millionen erreichen, sind wir zufrieden.“