Die Freunde aus Oberndorf bei Salzburg bringen einen ebenso herzlichen wie innigen Musikstrauß zum Geburtstag in die ehemalige Augustiner-Klosterkirche mit.
Sehr gut besucht war die ehemalige Augustiner-Klosterkirche zum Jubiläumskonzert des Gesangvereins Frohsinn Oberndorf unter dem großen Thema „160 Jahre mit Liedern unterwegs“.
Die stellvertretende Vorsitzende Dagmar Rückert begrüßte die vielen Besucher herzlich. Ein besonderer Gruß galt den Sänger-Freunden der „Liedertafel“ Oberndorf bei Salzburg, zu der seit 1968 Kontakt besteht, und mit denen man sich bei besonderen Anlässen immer wieder trifft.
Grüße aus dem Salzburgerland
Wenn auch Josef Pertl, der Dirigent der „Liedertafel“, wegen Erkrankung nicht teilnehmen konnte, begrüßte Dagmar Rückert die „Liedertafel“-Obfrau Andrea Spitzenberger, die auch herzliche Grüße Bürgermeisters Georg Djundja aus der Partnergemeinde überbrachte, und Ursula Strobl als Vertreterin des Dirigenten.
Vorgestellt wurde auch die begleitende Combo mit Alfred Gemsa (Klavier), Alexander Saur (Schlagzeug) und Thomasz Skrzynski (Saxofon). Einen „Werbeblock“ in eigener Sache hängte Rückert noch an: Gesucht würden (junge) Stimmen; vor allem bei den Männern hätte man im Tenor- und auch Bassregister manch freien Platz.
Bürgermeister Matthias Winter ging auf die Worte Aristoteles’ ein, nach denen das Wesen der Musik darin bestehe, Freude zu bereiten. Er nannte Gelegenheiten, zu denen Musik gehört wird, angefangen von der Hausarbeit über alle Stationen des Lebens. Und er entbot dem Gesangverein Frohsinn Oberndorf 1865 die allerherzlichsten Glückwünsche und freute sich darüber, dass der Gesangverein Liedertafel zu Gast sei und ein reichhaltiges Programm vorbereitet habe.
Musik erhält das Wort
Doch jetzt sollte die Musik das Sagen haben. Dagmar Rückert hob die Arbeit von Dirigentin Barbara Schmalz hervor, die zusammen mit dem Chor Canto Wida (Weiden) ein abwechslungsreiches Programm.
Den ersten Block bildeten: „Durch die schweren Zeiten“, „An guten Tagen“, „You Are the Reason“, „Feeling Good“ und „Thank You for the Music“. Waren die ersten Lieder immer wieder von Nachdenklichkeit durchzogen, so gaben sie doch auch Hoffnung ebenso wie die folgenden.
Wenn die Liedertafel wegen Erkrankungen und auch anderer Umstände nicht in ihrer gewohnten Besetzung auftreten konnte, so war sofort eine andere Art von Liedgut erkennbar. Nicht Pop und Rock, nicht kommerzialisierter Alpenjazz standen hier auf dem Programm, sondern Musik „aus dem Volk für das Volk“. Erwecken nicht schon die Titel ein gewisses Gefühl der Geborgenheit? „Kommt’s glei eina in die Stubm“, „Gern haben tuat guat“, „Du Verliebte“, „Langsam kimmt d’ Nacht daher“, so dei Liednamen.
Der Aufforderung des ersten Liedes möchte man gerne folgen, ist diese Einladung doch herzlich und – auch musikalisch – ganz ohne Umschweife. Dass die „Liedertafel“ auch einen Jodler mitgebracht hatte, ist eine Auszeichnung, zeigt man doch seine Schätze, auch die musikalischen, nicht jedem. Das abschließende Lied in seinem wiegenden Takt war Entschleunigung pur.
Nicht nur in der Pause zeigten Bilder aus dem Vereinsleben Höhepunkte der „Frohsinn“-Geschichte.
Die „Liedertafel“ setzte nach der Pause das Konzert mit „Wenn du durchgehst durchs Tal“ stimmungsvoll fort. Dass sie auch anders können, zeigten sie mit einem Klassiker der Chormusik: Silchers „Es löscht das Meer die Sonne aus“. In „Wann die Sunn verschleicht“ stimmte Bass Otto Nagerer gekonnt die einzelnen Strophen solo an – ein schönes Spiel mit dem Chor. Als Gratulationsständchen hatten die Gäste „Mir wünschen dir Glück“ mitgebracht und es auch mit aller Herzlichkeit überreicht.
Stilvielfalt gemeistert
Nun waren die „Frohsingers“ und „Canto Wida“ nochmals an der Reihe und boten wieder einen Stilwechsel. „Só danço Samba“, „Mann, komm’ zum Chor“, „Count on me“ und „Don’t Stop Me Now“ standen auf dem Programm. Eine große Leistung bot dabei die Combo. Sich auf verschiedene Rhythmen einzustellen und sie stilsicher zu bringen ist gewiss keine leichte Aufgabe. Auch der Samba-Beat bot keine Schwierigkeiten. Als Übergang warb Dagmar Rückert nochmals dafür, im Chor die Musik zu pflegen, aber auch einem geselligen Kreis anzugehören. Dieses „Werbelied“ wurde begeistert aufgenommen.
Schließlich waren die beiden Chöre aus Oberndorf bei Salzburg und Oberndorf am Neckar in „An den Ufern der Nacht“ nochmals vereint. Begeisterter Applaus durchbrandete die Klosterkirche. Ohne Zugabe war kein Ende denkbar. Alle zusammen sangen, auch das Publikum war eingeladen: „Thank You for the Music“.