Für Efe-Kaan Sihlaroglu (links) geht es steil bergauf. Foto: Eibner

Einmal in den großen Stadien der Republik spielen? Gegen Mannschaften wie Bremen, Schalke oder Hamburg auflaufen? Für viele Fußballer bleibt dieser Traum unerfüllt. Für Efe-Kaan Sihlaroglu ist er bereits schon jetzt Realität und das mit gerade einmal 16 Jahren.

Ist er das neue Wunderkind im Welfußball? Für Efe-Kaan Sihlaroglu geht es steil bergauf, doch wer ist der Wunderknabe überhaupt und was verbindet ihn mit Youssoufa Moukoko und Hakan Calhanoglu?

Rückblick: Es ist der 27. November des vergangenen Jahres. Am 15. Spieltag empfängt der KSC im heimischen Stadion Hannover 96. Im Kader der Badener steht der 16-jährige Deutsch-Türke Sihlaroglu. KSC-Trainer Christian Eichner möchte in der 89. Minute auswechseln. Für den erfahrenen Jerome Gondorf kommt eben dieser schmächtig aussehende Teenager. Nicht nur für Sihlaroglu ein Meilenstein -  der Wechsel schreibt Geschichte. Mit 16 Jahren und 142 Tagen avanciert der gebürtige Mannheimer zum jüngsten Zweitligaspieler aller Zeiten

Moukoko bleibt unerreicht

Für den Rekordhalter im deutschen Profifußball hat es nicht ganz gereicht. Der Dortmunder Youssoufa Moukoko feierte im November 2020 im Alter von 16 Jahren und einem Tag sein Debut in der Ersten Bundesliga - bis heute unerreicht. Was in anderen Ländern schon gang und gäbe war, wurde in Deutschland erst durch eine Regeländerung möglich. Seit 2020 können Spieler mit ihrem 16. Geburtstag ihr Debut in den deutschen Profiligen geben. Platz zwei in der Liste belegt übrigens Paul Wanner, der zum Rückrundenauftakt 2022 mit 16 Jahren und 15  Tagen seinen ersten Einsatz für den FC Bayern feiern durfte. 

Für Sihlaroglu rissen die positiven Nachrichten seit seinem Debut nicht ab. Bereits im Oktober verlängerte der KSC langfristig mit dem Juwel - der 16-Jährige steht nun bis 2026 bei den Badenern unter Vertrag. Trainer Eichner erklärte dazu auf der Homepage des KSC: "Efe-Kaan ist eines unserer Toptalente, der seinen Weg definitiv gehen wird." Für den 2005er-Jahrgang steht im Mai nun die U17-Europameisterschaft mit der Türkei auf dem Plan. Sollte Sihlaroglu dort überzeugen können, dürften wohl auch schnell Scouts größerer Vereine bei dem Wunderknaben vor der Tür stehen. 

 

Doch für den 16-Jährigen geht es wahrscheinlich erst einmal darum, weiter Fuß in der ersten Mannschaft zu fassen und sich für weitere Einsätze zu empfehlen. Seit der Einwechslung gegen Hannover wartet der Deutsch-Türke auf seinen zweiten Einsatz. Die nächsten Spiele dürften jedoch nur eine Frage der Zeit sein.

Viele Parallen  

Der Aufstieg Sihlaroglus weißt auch viele Parallen mit der Karriere eines anderen Deutsch-Türken auf, der ebenfalls in Mannheim geboren ist. Wie der 16-Jährige ist auch Hakan Calhanoglu im Südwesten Deutschlands aufgewachsen. Auch Calhanoglu spielte in der Jugend zunächst in Mannheim bis er in die Jugend vom KSC wechselte. Auch Calhanoglu gab im Jugendalter sein Debut für die Profis. Einen Unterschied gibt es dann aber doch: Der mittlerweile 28-Jährige durfte erst mit 17 zum ersten Mal für die Erste Mannschaft auflaufen - in dieser Hinsicht ist ihm Sihlaroglu also bereits einen Schritt voraus.

Doch Calhanoglu dürfte als Vorbild kein allzu schlechter Ansprechpartner sein. Schnell wechselte der damals noch junge Deutsch-Türke zum HSV. Nach Stationen bei Bayer Leverkusen und AC Mailand wechselte Calhanoglu schließlich in diesem Sommer zu Inter Mailand und kämpft dort um die italienische Meiterschaft.