Das Team von Karsten Maier verliert eine verrückte Partie am Ende mit 1:5 nach Verlängerung. In Überzahl fängt sich der FCH am Ende noch zwei ganz späte Treffer.
Dieses Spiel wird wohl keiner der Akteure und Zuschauer je vergessen: Während der Türk SV. Singen die wohl größte Party der Vereinsgeschichte feiert, herrscht beim FC Holzhausen Tristesse. Die Ausgangslage war nach dem 2:0-Hinspielsieg eigentlich hervorragend, die Leistung dann schlicht nicht gut genug.
Chancen waren da
So waren die Hausherren bei hochsommerlichen und extremen Bedingungen das leidenschaftlichere Team. Karsten Maier meinte zu Recht: „Uns hat teilweise die Gier gefehlt.“ Nichtsdestotrotz wäre der Aufstieg absolut im Bereich des Möglichen gewesen – denn Chancen waren genügend da. So legten die Hausherren zwar los wie die Feuerwehr und machten vor allen Dingen über den ganz starken Abdoulie Mboop Druck. Die beste Möglichkeit der Anfangsphase hatte aber der FCH: Fabio Pfeifhofer scheiterte in der 12. Minute aus elf Metern am überragend parierenden Christian Mendes. Der 52-Jährige Keeper zeigte generell eine ganz starke Leistung.
Doppelschlag der Gastgeber
Mitentscheidend: Holzhausen kam ganz schlecht aus der ersten Trinkpause. Singen gelang ein Doppelschlag: Zunächst spielte Dominik Emminger Mboop schön frei, der aus 16 Metern zum 1:0 traf (27.). Nur eine Minute später erhöhte Atakan Koyuncuoglu am langen Pfosten völlig frei auf 2:0. Bis zur Pause hatte der FCH aber durch Zogu (33.), Müller (34.), Michel (36.) und wieder Müller (42.) gute Chancen.
Nach dem Seitenwechsel musste zunächst Julian Hauser gegen einen Versuch von Mboop sein ganzes Können zeigen, dann verpasste Michel eine Flanke knapp (60.). Stattdessen stellte der ebenfalls agile Volkan Bak nach 65 Minuten auf 3:0 – er wurde von Mboop freigespielt, ließ Oliver Grathwol ins Leere rutschen und schob ein. Nun war klar, dass der FCH noch ein Tor für die Verlängerung benötigt.
Spätes Drama
Bak traf dann zunächst abgefälscht den Pfosten, ehe Holzhausen spät zuschlug. Eingeleitet von einer starken Addo-Grätsche landete der Ball beim ebenfalls eingewechselten Vladan Djermanovic, der den Ball über die Linie stocherte (88.).
In der Folge passierte zunächst kaum etwas – und dann viel auf einmal. Jonas Zimmermann sah nach hartem Foul die Rote Karte (115.), Singen konterte aber in Überzahl gefährlich. Konz foulte Mboop plump im Strafraum – dieser scheiterte mit seinem Strafstoß an Hauser, verwandelte aber den Abpraller. Bereits nach der 120. Minute war er dann erneut auf und davon und stellte den 5:1-Endstand her. Der Jubel kannte keine Grenzen mehr.