Hatte mit seinem Doppelpack entscheidenden Anteil am Punktgewinn in Kuppenheim: Dennis Häußermann (links). Foto: Künstle

Dank einer Aufholjagd hat der SC Lahr zum Rückrundenstart bei heimstarken Kuppenheimern einen Punkt geholt. Denn bereits nach zwölf Minuten lag der Tabellenführer mit 0:3 in Rückstand. Am Ende wäre sogar noch ein Sieg drin gewesen.

Verbandsliga: SV Kuppenheim – SC Lahr 3:3 (3:1). In der noch jungen Vereinsgeschichte des SC Lahr gibt es mittlerweile schon das ein oder andere wilde Spiel, in dem ein hoher Rückstand aufgeholt wurde. Diese Ansammlung ist am Samstagmittag in Kuppenheim um ein Spiel reicher geworden. "Ja, es war schon wild – aber am Ende hochverdient", sagte der Sportliche Leiter Petro Müller nach dem Spiel.

In diesem erwischten die Gäste, die als Tabellenführer angereist waren, einen krassen Fehlstart. Gerade einmal zwölf Minuten waren gespielt, da lag Kuppenheim bereits mit 3:0 in Front. Pascal Buttermilch (4.), Erdem Gündüz (8.) und Emanuele Giardini (12.) trafen für die Gastgeber. Das 3:0 fiel dabei per "fragwürdigem Elfmeter", wie Müller berichtete. Jannis Kalt hatte den Ball an die Hand bekommen, als er bei einem Schuss seinen Kopf schützen wollte. Doch der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt, Giardini verwandelte.

Kleiner Kunstrasen sorgt für Probleme beim SCL

"Wir hatten am Anfang Anpassungsschwierigkeiten an den wirklich kleinen Kunstrasen – anders kann ich mir das nicht erklären", so Müller. Und da zudem die Kuppenheimer die Stellungsfehler der Lahrer eiskalt ausnutzten, musste man schnell einem hohen Rückstand hinterherrennen. "Als wir uns an den Platz gewöhnt hatten, stand es schon 3:0 für Kuppenheim", so Müller.

Doch einmal im Spiel, übernahmen die Gäste zunehmen die Kontrolle – auch, weil sich Kuppenheim aufgrund der deutlichen Führung etwas zurückzog. Bereits in der 19. Minute gelang dann Dennis Häußermann der Anschlusstreffer. Das war bereits der Schlusspunkt einer turbulenten ersten Halbzeit, deren Anfang der Sportclub komplett verschlief.

Zur Pause wechselte SC-Trainer Domenico Bologna offensiv, Stürmer Motasem Hammad kam für Maurizio Moog in die Partie. Bereits nach rund zehn Minuten in Abschnitt zwei waren die Lahrer erneut erfolgreich. Nach einem Foul an Konstantin Fries im Strafraum übernahm Roman Bulgakov Verantwortung und traf zum 2:3 aus Sicht der Gäste (54.), die mehr wollten. "Es war ein Spiel auf ein Tor, wir waren haushoch überlegen", sagte Müller.

Joker Hammad legt für Dennis Häußermann auf

Und in der Schlussviertelstunde gelang dann tatsächlich noch der Ausgleich, Joker Hammad legte für Häußermann auf, der in der 84. Minute zum zu diesem Zeitpunkt längst fälligen Ausgleich traf. Die Lahrer wollten sich damit jedoch nicht zufrieden geben und gingen auf den Siegtreffer. Doch dieser sollte nicht mehr gelingen, nach einer kurzen Nachspielzeit – zu kurz aus Sicht der Gäste – pfiff der Unparteiische ab. "Wenn es noch ein paar Minuten länger geht, gewinnen wir wahrscheinlich", so Müller, der jedoch auch gut mit dem Punkt leben konnte.

"Wenn man gegen eine heimstarke Mannschaft direkt 3:0 hinten liegt und dann noch das 3:3 macht, dann ist das trotz allem ein gewonnener Punkt", sagte der SC-Sportvorstand, auch wenn die Mannschaft nach dem Spiel eher unzufrieden gewesen sei. Das dürfte jedoch vor allem an der ersten Viertelstunde gelegen haben, die die Gäste komplett verschliefen und sich so innerhalb von nur zwölf Minuten einen 0:3-Rückstand einfingen.

In der Tabelle ist der Zweite aus Teningen bis auf drei Punkte herangerückt, das Remis im Verfolgerduell zwischen Pfullendorf und Auggen spielt dem SC Lahr dagegen in die Karten. Im letzten Spiel des Jahres – zu Hause gegen Villingen II – wollen sich die Lahrer nun gut in die Winterpause verabschieden. Ein Punkt würde reichen, um definitiv auf Platz eins zu überwintern.

SCL: Wellnitz – Schätzle (77. Kerellaj), Si. Zehnle, Sö. Zehnle, Monga, Fries, Wirth, Bulgakov (54. Bojang), Häußermann, Kalt, Moog (45. Hammad).

Tore: 1:0 Buttermilch (4.), 2:0 Gündüz (8.), 3:0 Giardini (12./HE), 3:1 Häußermann, 3:2 Bulgakov (54./FE), 3:3 Häußermann (84.).