"Gut angelaufen" ist nach den Ausführungen der Hauptamtsleiterin der wöchentliche Mittwochstreff im Café Löwenz in Ettenheimweiler. Dort treffen sich Geflüchtete zum Austausch, Spielen, Basteln und Kennenlernen Foto: Stadt

142 Flüchtlinge aus der Ukraine sind in Ettenheim untergekommen. Für sie wurden etliche Initiativen von der Stadt selbst in die Wege geleitet, erfreulich ist aber auch das Hilfsangebot von Privaten, Organisationen, Vereinen, Geschäftsleuten.

Ettenheim - Die Gesamtzahl der Menschen, die aus der Ukraine geflohen und in Ettenheim Unterkunft gefunden haben, schlüsselt sich folgendermaßen auf: Kernstadt 60, Altdorf 30, Ettenheimmünster 20, Münchweier 15, Wallburg 9 und Ettenheimweiler 8. Des Weiteren prüft die Stadtverwaltung weiterhin bestehende (öffentliche) Räumlichkeiten für eine mögliche Unterbringung weiterer Flüchtlinge und bereitet diese Räumlichkeiten für Zufluchtssuchende vor.

Hauptamtsleiterin Julia Zehnle auf dem Ettenheimer Rathaus weiß um die breit gefächerte Palette mit Hilfen. Mit einem wöchentlichen Newsletter an Geflüchtete und ihre Gastgeber und Betreuer informiert die Stadt über aktuelle Informationen seitens des Landratsamtes, des Migrationsamtes, der Stadt, der Vereine, zu Schule, Kindergärten, Sprachkursen oder Stellenangeboten. Finanziell ermöglicht die Stadt Vorschusszahlungen, um die Ankunftszeit der Flüchtlinge bis zur Bewilligung der Sozialleistungen durch das Migrationsamt bestmöglich zu überbrücken. Konkrete Hilfestellungen leisten die Kleiderkammer mit Kleidern, Schuhen und Geschirr sowie die Kolpingfamilie mit Möbeln.

51 Ukraine-Kinder in den Schulen

"Erstorientierung und Wertevermittlung" können die Geflüchteten über VHS-Sprachkurse erfahren. Drei solcher Kurse werden bereits angeboten (zwei davon in Ettenheim). Nähere Infos über die VHS-Kurse gibt es per E-Mail an vhs-ettenheim@lahr.de oder unter Telefon 07822/7 89 35 03.

Da vielen Familien auch die Integration ihrer Kinder in Deutschland sehr wichtig ist, besuchen inzwischen 51 Kinder die Schulen der Gesamtstadt. In der Heimschule sind es derzeit 21 Kinder mit Meldeadresse Ettenheim (elf) oder Umland (zehn), in der Sekundarstufe des August-Ruf-Bildungszentrums zwölf Kinder (vier Meldeadressen in Ettenheim, acht im Umland), an den Grundschulen in der Kernstadt zehn Kinder, an der in Altdorf zwei, an der in Münchweier sechs (alle Meldeadresse Ettenheim). Die Kinder nehmen in der Regel am regulären Unterricht teil. Zusätzlich wird mit ihnen an allen Schulen die deutsche Sprache gelernt, durch Vorbereitungsklassen, Lehrkräfte, Ehrenamtliche, Mitschülerinnen und Mitschüler.

Um auch geflüchteten Kindergartenkindern eine Aufnahme in einer Ettenheimer Einrichtung ermöglichen zu können, kann die Höchstgrenze pro Gruppe bis zu, 31. August ausnahmsweise um ein bis zwei Kinder angehoben werden. Nach Rücksprache mit allen Trägern der Ettenheimer Kindertageseinrichtungen weiß Julia Zehnle zu berichten, dass hierzu alle ihre Bereitschaft signalisiert haben. Dadurch konnten drei Kinder bereits vermittelt werden, drei weitere Anmeldungen liegen vor.

Schulranzen gesucht

Die Stadt hat ihre seit Jahren initiierte Schulranzenaktion dahingehend umfunktioniert, dass die dafür eingehenden Spenden weitestgehend für Lernmaterialgutscheine für die Flüchtlingskinder genutzt werden. Zudem hat die Stadt schon vor Wochen einen Aufruf gestartet, dass gut erhaltene Schulranzen und Kindergartentäschchen in der Kleiderkammer abgegeben werden können.