Auch in diesem Jahr verwandelte das Magier-Duo Marc und Alex über ein langes Wochenende hinweg die altehrwürdige Festhalle ihres Heimatortes Rottenburg in ein Eldorado echter und live dargebotene Kunst.
Die 14. Rottenburger Varieté-Gala begann am Freitagabend mit einer exklusiven Dinnershow, bei der nicht nur die Künstler ihr Publikum in ihren Bann zogen, sondern Uwe Förster vom „Culinarium Reutlingen“ zusammen mit seiner Brigade. Sie verzauberten nicht nur mit erlesenen Köstlichkeiten sondern führten die Besucher auch in die besondere Welt der Kulinarik ein.
Zwischen Akrobatik und gegrilltem Garnelenspieß Speiste man am Freitagabend an weiß gedeckten Tischen und musste seine Aufmerksamkeit zwischen Kartentrick, Handstandakrobatik und bezauberndem Puppenspiel sowie Papaya-Salat, gegrillter Garnelenspieß und später Kalbsrücken mit Grünspargelspitzen hin und her pendeln lassen, so konnte man sich am Samstagabend und am Sonntagnachmittag in der Theater-Bestuhlung ganz auf die Darbietungen konzentrieren.
Drei sehr gut besuchte Veranstaltungen Die Gourmets kamen am Freitagabend auf ihre Kosten, die Menschen, die über Akrobaten, Zauberer, Jongleure oder vertikale Stangenakrobatik staunen können, waren an den beiden anderen Tagen an der Reihe. Alle drei Vorstellungen waren zumindest gut besucht, wenn nicht gar ausverkauft.
Ganz tief in eine andere Welt abgetaucht
Faszinierende Welt des Varietés in der Bischofsstadt Es ist eben gute Tradition, dass die faszinierende Welt des Varietés in der Bischofsstadt Halt macht. Im Varieté, ebenso wie im Zirkus, ist es das Außergewöhnliche, dass die Besucher in seinen Bann zieht, das von ihnen Besitz ergreift. Wenn das Licht langsam gedimmt wird, die ersten Töne erklingen und sie von einem Conférencier durch die Show geführt werden, dann tauchen die Menschen ganz tief in eine andere Welt ab.
Publikum in die zauberhafte Show eingebunden Die Aufgabe als Gastgeber übernahm bei dieser Veranstaltung der Rottenburger Illusionist Marc, (René Marc Léger) der zusammen mit seinem Partner Alex (Matthias Alexander Neu) als künstlerischer Leiter dieser exklusiven Show fungiert und die auch in diesem Jahr wieder einzelne Personen aus dem Publikum in ihre zauberhafte Show einbanden.
Vorstellung der Stars und einer rasante Tempojonglage Los ging es am Samstagabend mit der Vorstellung der Stars und einer rasante Tempojonglage, bei der Valentino Bihorac mit allem jonglierte, was sich in die Luft werfen und wieder auffangen ließ. Bälle, Keulen und Ringe waren sein Werkzeug und wer dachte, das habe ich doch alles schon oft gesehen, der wurde vom Tempo überrascht, mit der Bihorac seine Nummer präsentierte. Bevor dann das „Duo Benelo“, die besten Handstand-Akrobaten Europas mit ihrer Nummer „The Diva“ einen Hauch des Cirque du Soleil in die Festhalle brachten, zeigte Marc Léger noch schnell einen verblüffender Taschenspieler-Trick, seinen „Bobbel-Trick“.
Europameister der Zauberkunst
Amtierender Europameister der Zauberkunst Obwohl Nikolai Streibel, der amtierende Europameister der Zauberkunst, versprach, seinen Kartentrick, den er ganz langsam vorführte und Schritt für Schritt erklärte, zu verraten, hatte hinterher keiner der Zuschauer auch nur die leiseste Ahnung, wie er genau die Kreuz-Dame, also die Karte, die ihm ein Zuschauer zurief, aus seinem Kartenstapel herausfischte. Noch verblüffender die Nummer mit den farbigen Stühlen. Mit Hilfe eines Papierflugzeuges, dass er in die Menge warf, wählte er per Zufallsprinzip drei Personen aus, die er auf die Bühne bat. Sie durften aus einem Beutel mit Losen, auf denen Farbnamen vermerkt waren, jeweils ein Los aussuchen und sich dann auf einen der drei Stühle setzen, die verdeckt auf der Bühne standen. Und dreimal darf man raten. Die Frauen saßen natürlich genau auf dem Stuhl, dessen Farbe sie gezogen hatten. Nullkommanull Ahnung, wie sowas funktioniert, doch das Publikum war begeistert. Wenn schon alle zaubern, dann wollte der neue Hausmeisterpraktikant Noah Chorny, der nach der Pause die in der Welt der Artistik recht seltene Spezialität der schwingenden Stange präsentierte, in nichts nachstehen. Seine tollpatschig vorgeführten Tricks schienen beim hinsehen so einfach, dass sie bestimmt echt viel Fingerfertigkeit und langes Üben erforderten.
Kleines Männlein wird zum Star des Abends Der absolute Star des Abends war jedoch ein kleines Männlein, eine Stabmarionette, dass so gern ein berühmter Turmspringer werden wollte. Geführt von zwei Puppenspielern der spanischen „Jordi Bertran Company“ und vom Chef selbst musikalisch begleitet, kommunizierte das Männlein per Kazoo, einem Instrument, dass mit dem Mund gespielt wird, mit seinem Boss. Charmant, lustig und voller Poesie, so kann man diese außergewöhnliche Nummer zusammenfassen, die vom begeisterten Publikum frenetisch beklatscht wurde.
Wieder ein Erlebnis für alle Sinne Auch die 14. Rottenburger Varieté-Gala war in seiner Summe wieder ein Erlebnis für alle Sinne und viele der Besucher freuen sich schon auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt: Vorhang auf für die große Rottenburger Varieté Gala.