Der HSV konnte sich zu Hause gegen Maint mit 2:1 durchsetzen. Rafael van der Vaart erzielte ein Elfmetertor. Foto: dpa

Dem Hamburger SV gelingt dank seiner Heimstärke der Sprung aus der Abstiegszone. Das 2:1 gegen Mainz 05 war der dritte Sieg im eigenen Stadion nacheinander. Die Mainzer rutschen den gefährlichen Tabellenregionen entgegen.

Hamburg - Mit dem dritten Heimsieg nacheinander hat sich der Hamburger SV vorerst von den Abstiegsplätzen in der Fußball-Bundesliga verabschiedet. Die Hanseaten kamen am Sonntag zu einem hochverdienten 2:1 (1:0) gegen Mainz 05 und dürfen ein wenig aufatmen. Der Brasilianer Cleber (32.) mit seinem ersten Bundesliga-Tor und Kapitän Rafael van der Vaart (54.) per Handelfmeter machten den Sieg vor 45 968 Zuschauern perfekt. Spannend wurde es noch einmal kurz vor dem Ende, als Shinji Okasaki (89.) per Kopf mit seinem achten Saisontor der Anschlusstreffer gelang.

 

Vor allem in Sachen Einsatzbereitschaft und Willen waren die Hamburger den in allen Belangen enttäuschenden Gästen klar überlegen. Pechvogel der Rheinhessen war Nikolce Noveski. Ausgerechnet in seinem 250. Bundesliga-Spiel machte er das Tor von Cleber nach einer unglücklichen Abwehraktion möglich, den Elfmeter von van der Vaart verschuldete er durch ein Handspiel. Die Mainzer warten nun seit sechs Spielen auf einen Dreier und rücken bedrohlich nah an die Gefahrenzone heran. Nach dem 14. Spieltag haben sie mit 16 Zählern nur noch einen mehr als der HSV (15).

„Im Großen und Ganzen war es die kämpferische und die taktische Einstellung, die wir sehen wollten“, sagte HSV-Coach Josef Zinnbauer im TV-Sender Sky, mochte sich aber nicht mehr lange mit dem Erfolg aufhalten und blickte auf den nächsten Gegner: „Jetzt das Spiel abschütteln. Jetzt ist Freiburg top.“

„So kann man sehr schwierig Fußballspiele gewinnen. Da müssen wir einiges ändern“, ärgerte sich Manager Christian Heidel und kündigte an: „Die Zügel werden jetzt angezogen.“ Er habe den Eindruck gehabt, „dass heute der HSV uns von Beginn an den Schneid abgekauft hat. Mit 80 Prozent kann man keine Spiele gewinnen. Das war heute zu wenig, eine Enttäuschung.“

Beiden Mannschaften waren ihre schwierigen Situationen anzumerken. In der ersten halben Stunde war die Partie zerfahren. Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten stellten die Geduld der Zuschauer auf die Probe. Umso überraschender fiel dann die Führung des HSV. Nach einem Eckball und dem unglücklichen Klärungsversuch von Noveski zog der schon als Fehleinkauf abgestempelte Cleber (32.) aus zwölf Metern ab und ließ 05-Keeper Loris Karius keine Chance.

In der Folgezeit hätten die Hamburger sogar noch nachlegen können. Auffälligster Spieler in dieser Phase: der ehemalige Mainzer Nicolai Müller. Schon eine Minute vor Clebers Tor hatte der im Sommer nach Hamburg gewechselte Stürmer die erste Möglichkeit und wurde im letzten Moment noch geblockt. In der 40. Minute versuchte es Müller noch einmal mit einem Weitschuss. Auch nach dem Wechsel blieb der HSV tonangebend. Als der Ball im Strafraum unglücklich an Noveskis Hand geflogen war, übernahm van der Vaart die Verantwortung und traf sicher - und grüßte anschließend mit seinem Schienbeinschoner seinen Sohn Damian.

Die Hamburger hatten nun Selbstvertrauen und konnten sogar einige spielerische Akzente setzen. Artjoms Rudnevs (56.) und van der Vaart (79.) vergaben noch die besten Chancen auf einen noch deutlicheren Erfolg. Die Mainzer blieben auch im Hälfte zwei erschreckend schwach. Erst In der Schlussphase wurde es aufregend, als Okasaki traf. Sekunden vor dem Ende hätte der Japaner fast noch den Ausgleich geschafft. Am Ende durften die Hamburger aber jubeln.