Der Traum vom Achtelfinale ist für den Champions-League-Debütanten VfL Wolfsburg auf der Zielgeraden geplatzt. Der Deutsche Meister verlor gegen Manchester United 1:3.
Da Rivale ZSKA Moskau (10 Punkte) zeitgleich mit 2:1 bei Besiktas Istanbul gewann und somit dem Vorjahresfinalisten ManU (13) in die Runde der letzten 16 folgte, blieb den Wolfsburgern (7) nur der dritte Platz in Gruppe B. Der englische Nationalstürmer Owen sorgte mit seinen drei Treffern (44./83./90.+1 Minute) im Alleingang für den Königsklassen-K.o. der Wolfsburger, die durch den agilen Angreifer Edin Dzeko (56.) zwischenzeitlich ausgeglichen hatten. "Ich habe keine Ahnung, woran es lag. Wir hatten wieder eine Chance und haben auch diese nicht genutzt. Das ist schade für alle hier", klagte der deprimierte Dzeko.
ManU-Coach Alex Ferguson hatte für seinen Matchwinner Owen dagegen nur Lob parat: "Er hat wieder bewiesen, wie er sich bewegt und die Chancen nutzt, dass er unvergleichlich ist."
Vor 26.490 Zuschauern in der ausverkauften Wolfsburger Arena begannen die Hausherren gegen die B-Elf der Inselkicker, bei denen gleich 14 Spieler fehlten, schwung- und druckvoll. Torjäger Grafite, nach abgebrummter Rot-Sperre wieder dabei, gab mit seinem Warnschuss (2.) das frühe Signal zur Attacke. Und das schien bei seinen Mitspielern, die zuvor schon den ersten Matchball in Moskau (1:2) vergeben hatten, anzukommen. Erst startete Makoto Hasebe seinen Sololauf (13.), der nach einem Foul von Michael Carrick eigentlich einen Elfmeter hätte nach sich ziehen müssen. Dann köpften Andreas Barzagli (18.) und Regisseur Zvjezdan Misimovic (22.) jeweils nur knapp über das ManU-Gehäuse.
Und im Stile einer Klassemannschaft zeigten die Briten dem couragierten Bundesliga-Achten, was Effektivität bedeutet. Bei ihrem ersten gefährlichen Angriff entwischte der 1,73 Meter kleine Owen seinem Bewacher Barzagli und traf per Kopf zur Führung, nachdem Sascha Riether Manchesters portugiesischen Super-Dribbler Nani hatte flanken lassen. "Gleich die erste Chance macht Manchester rein. Das ist schon frustrierend", klagte VfL-Geschäftsführer Jürgen Marbach.