Vereinsvorsitzender Berthold Obert im Museum, in dem bis zum 1. Oktober Historisches und Aktuelles zum Verschönerungsverein gezeigt wird. Foto: Störr

Der Verschönerungsverein Steinach feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Jubiläum mit einem bunten Fest bei der Schirrmaierhütte. Außerdem wird dem Verein im historischen Museum bis Oktober eine Sonderausstellung gewidmet. Ein Blick in die Geschichte.

In Steinach war es vor 125 Jahren Hauptlehrer Heitz, der die Gründung des Verschönerungsvereins initiierte. So ist es in der Chronik zum 100-jährigen Vereinsjubiläum nachzulesen. Damit eng verbunden waren der Bau eines ersten Pavillons auf dem Kreuzbühl sowie ein erster kleiner Wanderweg hinauf. Am 18. April 1898, es war ein Montag, versammelten sich die Interessierten und naturverbundenen Steinacher im Nebenzimmer des ehemaligen Gasthauses Kälble dann zur Vereinsgründung. Initiator Heitz wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt, Kassierer wurde Anton Wolf und als Beiräte fungierten Emil Schwehr, Fridolin Brucker und Emil Kälble. In der sechs Punkte umfassenden Vereinssatzung wurde als erstes aufgeführt: „Der Verein bezweckt zur Verschönerung des Ortes Steinach und seiner nächsten Umgebung durch Anlage, Verbesserung und Unterhaltung von Ruheplätzen, Wegen und Wegweisern und auf sonst geeignete Art beizutragen.“ Der Mitgliedsbeitrag hatte damals 50 Pfennig betragen. Mit dem Bau der Schirrmaierhütte im Jahr 1964 wurde ein Wander- und Ausflugsziel geschaffen, dessen Bewirtung der Verschönerungsverein 1985 übernahm und bis heute an Sonn- und Feiertagen weiterführt.

Mitgliedsbeitrag betrug bei Gründung 50 Pfennig

Was ursprünglich lediglich als Schutzhütte diente, hat sich im Laufe der Jahre beständig weiter entwickelt und wurde mit eigener Quelle, Brunnen, Zisterne sowie WC-Anlage ausgestattet. Im Mai 2014 wurde das 50-jährige Jubiläum mit einem Hüttenfest gefeiert, in all den Jahren wurden durch den Verein Anschaffungen finanziert und Instandhaltungen durchgeführt.

Ein wichtiger Bestandteil des Vereinslebens bestand in Wanderungen, die ab 1924 regelmäßig stattfanden. Nach den Wirren des Krieges gab es dann jährliche Wanderungen, an denen sich auch die Musiker oder der Gesangverein beteiligten. Seit vielen Jahren stehen gemeinsame Wanderungen mit dem Historischen Verein von Steinach und dem Schwarzwaldverein von Welschensteinach fest im Plan des Verschönerungsvereins.

2008 entstand das eigene Vereinsheim

Ein Meilenstein wurde 2008 mit der Fertigstellung des eigenen Vereinsheims erreicht, Manfred Neumaier (gestorben 2010) hatte als zweiter Vorsitzender den Bau geleitet, an dem sehr viel Eigenleistung erbracht wurde. Den Vorstandsmitgliedern obliegen das Renovieren der Hütte, das Aufstellen und die Reparatur von Ruhebänken sowie die Instandhaltung von Wanderwegen. Außerdem werden Wanderpläne erstellt und der Hüttendienst-Plan jeweils für eine halbe Saison im Voraus geschrieben. Da es in nächster Zeit Veränderungen im Vorstand geben wird, hofft Berthold Obert mit seinem Team auf engagierte Mitstreiter unter den 155 Mitgliedern, die den Verein weiter voran bringen. Auch die Bewirtung der Schirrmaierhütte liegt dem Vorsitzenden sowie dem Eigentümer Bernhard Obert sehr am Herzen. Auch da hofft Berthold Obert auf die bewährten Kräfte ebenso wie auf interessierte Hüttenwirte.

Das Jubiläum

Am Sonntag, 21. Mai, lädt der Verschönerungsverein Steinach ab 11 Uhr zum Hüttenfest bei seiner Schirrmaierhütte ein. Ab 13 Uhr unterhält an diesem Tag die Steinacher Homberle-Bläch-Bänd. Die Ausstellung im Museum kann bis zum 1. Oktober jeweils am ersten und dritten Sonntag im Monat von 16 bis 18 Uhr sowie jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr besichtigt werden. Es werden historische und aktuelle Fotos von Pflegearbeiten und der Beschilderung von Wanderwegen gezeigt, von der Instandhaltung der Ruhebänke, von Arbeitseinsätzen an der Schirrmaierhütte und am Vereinsheim. Auch Bilder von Ausflügen und Ehrungen, Dokumentationen und alte Jubiläumsschriften sowie Wanderutensilien sind bei der Ausstellung zu sehen.