120 mal haben die Seismografen in der Region 2022 eine Erschütterung festgestellt. (Symbolfoto) Foto: albund/ Shutterstock

Insgesamt 120 Erdbeben hat der Landeserdbebendienst im vergangenen Jahr im Verbreitungsgebiet unserer Redaktion erfasst. Wir haben zusammengefasst, welche Orte dabei in Stärke und Häufigkeit herausstechen.

Wie in den vergangenen Jahren liegt der Zollernalbkreis in der Häufigkeit der Erdbeben an der Spitzenposition. Mit 99 Erdbeben konnte dort im Durchschnitt alle vier Tage ein Wackler verzeichnet werden. Mit deutlichem Abstand folgt der Ortenaukreis. Hier kam es im Durchschnitt alle 25 Tage zu einer Erschütterung, sodass in der Jahresbilanz 14 Beben verzeichnet sind. Die Kreise Calw (zwei Beben), Freudenstadt (ein Beben) und Rottweil (kein Beben) scheinen tektonisch keine Rolle zu spielen.

Schaut man auf die zehn stärksten Beben in der Region im vergangenen Jahr, zeigt sich, dass bei den neuen stärksten Beben das Epizentrum im Zollernalbkreis lag. Auf dem zehnten Platz lag ein Erdbeben der Stärke 2,0 in Ettenheim im Ortenaukreis.

Stärkstes Beben seit über einem Jahrzehnt

Das stärkste Beben im Jahr 2022 war am 9. Juli mit einer Stärke von 4,1 auf der Gemarkung von Hechingen gemessen worden. Das Beben war an jenem Samstag kurz nach 13.45 Uhr in einem großen Umkreis zu spüren, teilten uns Leser aus Tübingen, Reutlingen, Rottweil, Calw, der Ortenau und dem Schwarzwald-Baar-Kreis mit. Häuser hätten "gewackelt". Berichtet wurde unter anderem von einem "Ruck", einem "dumpfen Schlag" oder einem "Wackeln". Es war außerdem das stärkste Erdbeben, das der Landeserdbebendienst Südwest in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den vergangenen elf Jahren gemessen hatte. Zuletzt gab es ein stärkeres Beben am 14. Februar 2011 in Nassau (Rheinland-Lahn-Kreis/RP).

Auf Platz zwei der Jahrestabelle findet sich ein Beben der Stärke 3,9 auf der Gemarkung Jungingen. Ein lauter Schlag und starkes Wackeln holten am 16. Oktober um 6.13 Uhr viele Menschen aus dem Schlaf. In den sozialen Netzwerken teilen schnell unzählige Menschen mit, wo das Beben überall spürbar war. Von Balingen über Tübingen reichte der Radius bis nach Reutlingen und sogar Stuttgart.

Auf Platz drei landet ein Beben mit der Stärke 3,1 am 19. Februar um 20.49 Uhr in Albstadt.

Spürbare Beben ab Magnitude 2,0

Wie der Landeserdbebendienst auf seiner Internetseite erklärt, sind Beben unter einer Magnitude von 2,0 meistens nicht spürbar. Von den insgesamt 120 Beben in der Region lagen nur zehn über dieser Marke. 45 weitere Beben hatten eine Magnitude zwischen 1,0 und 1,9. Die restlichen 64 Erschütterungen werden mit Werten zwischen 0,4 und 0,9 angegeben.

Bei Blick auf die durchschnittliche Stärke zeigt sich, dass die Beben in unserer Region fast immer unter einer Magnitude von 2,0 liegen. Selbst für einzelne Orte gibt es keine besonderen Auffälligkeiten. In Hechingen wackelte die Erde durchschnittlich mit einer Stärke von 1,9, gefolgt von Jungingen mit 1,4 und Balingen mit 1,3. Erst danach folgen Albstadt (1,1), Burladingen (0,8) und Rust (0,7).