In einem kampfbetonten Spiel kam der VfB Stuttgart zu einem 1:1-Unentschieden in Bremen. Foto: Bongarts

Es waren zwar nicht die erhofften drei Punkte, doch der VfB Stuttgart zeigte sich unter dem neuen Coach Huub Stevens durchaus kämpferisch und entführte am Schluss einen wichtigen Punkt im Abstiegsduell gegen Werder Bremen.

Es waren zwar nicht die erhofften drei Punkte, doch der VfB Stuttgart zeigte sich unter dem neuen Coach Huub Stevens durchaus kämpferisch und entführte am Schluss einen wichtigen Punkt im Abstiegsduell gegen Werder Bremen.

Bremen - Bundesliga-Rückkehrer Huub Stevens war ein wenig enttäuscht nach dem 1:1 (0:0) bei Werder Bremen. Sein Einstand als Trainer des VfB Stuttgart verlief zwar vielversprechend, dennoch vergaben die Süddeutschen erneut in der Schlussphase den möglichen Sieg. So blieb der schwäbische Fußball-Bundesligist auch im zehnten Spiel nacheinander ohne Erfolg, erkämpfte sich aber einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf. „Schade, dass wir den Sack nicht zu gemacht haben“, sagte Stevens, „aber ich kann zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind“.

Georg Niedermeier brachte die Gäste im mit 41 500 Zuschauern ausverkauften Weserstadion in der 55. Minute in Führung, der umworbene Aaron Hunt (79.) glich für Werder per Freistoß aus. Die Norddeutschen blieben damit im fünften Spiel nacheinander ungeschlagen. „Wir haben Stuttgart auf Distanz gehalten, das war unser Ziel“, meinte Werders Coach Robin Dutt. Und Sebastian Prödl ergänzte: „Wir können nicht zufrieden sein, aber wir sind auf sehr selbstbewusste Schwaben getroffen.“

Die Attraktion für Fotografen und Kamerateams vor der Partie war die Rückkehr des in einen roten Trainingsanzug gekleideten Stevens auf die Trainerbank in der Bundesliga. Der Niederländer nahm nur eine Veränderung vor: Ibrahima Traoré kam für Moritz Leitner in die Startelf, sorgte von Beginn an für schnelle Offensivaktionen und gab auch den ersten Torschuss in der 20. Minute ab. Der Rot-gesperrte Vedad Ibisevic fehlte den Schwaben ein letztes Mal und wurde von Cacau vertreten, der sein 300. Bundesliga-Jubiläum feierte.

Die Schwaben kämpften um jeden Meter, leisteten sich aber wie die Hanseaten viele Abspielfehler. Ungenau war auch der Schuss von Konstantin Rausch (37.) aus guter Position Richtung Bremer Gehäuse. Der engagierte Ex-Bremer Martin Harnik trieb sein Team immer wieder an, kassierte aber selbst früh die Gelbe Karte und verschoss in der 45. Minute einen von Assani Lukimya verschuldeten Handelfmeter. Der Schuss streifte noch das rechte Toreck.

In der hitzigen, aber wenig niveauvollen Begegnung wurden die Bremer erst nach einer halben Stunde richtig gefährlich vor dem Tor von Sven Ulreich. Der Argentinier Franco di Santo (32.) verpasste nur knapp eine Hereingabe von Luca Caldirola, zwei Minuten später scheiterte Sebastian Prödl an dem Stuttgarter Keeper.

Sakai hatte die Chance zum 2:0 für den VfB Stuttgart

Der von einigen Bundesligisten und Besiktas Istanbul umworbene Hunt kam nur mühsam in die Partie, trieb die Bremer aber mehr und mehr an. Werder-Geschäftsführer Thomas Eichin stellte noch einmal klar, dass es für den Interimskapitän derzeit kein Ultimatum gibt: „Wir haben für unsere momentanen Verhältnisse ein sehr gutes Angebot gemacht. Es ist bekannt, dass wir Aaron unbedingt hier in Bremen halten möchten. Ich habe aber absolutes Verständnis, dass er sich da noch ein bisschen Zeit lässt mit dieser für ihn sehr wichtigen Entscheidung. Die gebe ich ihm auch“. Irgendwann werde er das Thema forcieren und auf eine Entscheidung drängen, sagte Eichin dem TV-Sender Sky.

Nach der Pause hätte Ludovic Obraniak (48.) die Gastgeber in Führung schießen können, sein Freistoß aus 18 Metern ging aber knapp über die Latte. Auch Aleksandar Ignjovski (54.) fand nach guter Hunt-Vorlage in Ulreich seinen Meister. Den Angriffsbemühungen der Gäste setzte sich Werder danach zweimal zur Wehr, dann traf Niedermeier zum 1:0. Werders Schlussmann Raphael Wolf musste damit nach 409 Minuten wieder ein Gegentor hinnehmen. Der laufstarke Gotoku Sakai (67.) hätte nachlegen können.

Nach den Pyrotechnik-Vorfällen in der Ostkurve beim Nordderby gegen den HSV wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft, es kam zu keinen neuen Vorfällen. Choreographien sind bis auf weiteres verboten, zudem wurden Spürhunde bei den Kontrollen eingesetzt.

Der VfB Stuttgart spielte mit dieser Aufstellung: Ulreich - Schwaab , Rüdiger , Niedermeier , G. Sakai - Gentner , Boka - Harnik , Traoré (81. Maxim) , Rausch - Cacau (87. Werner)