Das waren noch glorreiche Zeiten: Das Bild zeigt die Mannschaft, die 1973 In die Landesliga aufstieg, zusammen mit dem damaligen TuS Vorsitzenden Manfred Schäfer, Trainer Rolf Schafstall und Spartenleiter Erwin Deutschle (links).Archivfoto: TuS Quelle: Unbekannt

Vereinsjubiläum: Zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren fuhr der TuS einen Erfolg nach dem anderen ein

100 Jahre alt wird der Turn-und Sportverein in diesem Jahr – und das pandemiebedingt ohne Glanz und Gloria (wir berichteten). Die sportlich erfolgreichste Ära des Turn- und Sportvereins Ergenzingen wurde 1972 eingeläutet.

Rottenburg-Ergenzingen. In diesem Jahr wurden Friseurmeister Manfred Schäfer zum Vorsitzenden und Erwin Deutschle zum Abteilungsleiter für den Fußball gewählt. Zudem stieg die A-Jugend in die Verbandsstaffel Süd auf, und unter Otto Raible und Walter Baur wurde das erste A-Jugendturnier eingeläutet. Mit dem Bau des Hartplatzes ging ein weiterer lang ersehnter Wunsch des Vereins in Erfüllung.

1973 wurde das erste Pfingstturnier veranstaltet, die erste Mannschaft stieg unter Trainer Rolf Schafstall in die zweite Amateurliga (später Landesliga) auf und der neue Hartplatz, das Gerätehaus sowie die Flutlichtanlage wurden eingeweiht. Im WM-Jahr 1974 war die A-Jugend im Sindelfinger "Froschenstadion" Testgegner der argentinischen Nationalmannschaft. Sie verlor dieses Spiel vor 5000 Zuschauern mit 0 zu 5. Die B-Jugend unter Karl Schäfer stieg 1975 in die Verbandsstaffel auf und nach sechsmonatiger Bauzeit unter Anton Marks weihte der TuS das neue Sportheim an der Breitwiese ein.

Die Devise in Ergenzingen war klar: "Sport und Unterhaltung gehören zusammen!"

1977 wurde die Abteilung "Reiten" gegründet und 1979 begann unter Erika Grammer die wohl erfolgreichste Epoche der TuS-Leichtathleten, die zuvor abgestiegene A-Jugend stieg wieder in die Verbandsstaffel auf und leitete mit ihrem Erfolg über in die legendären 1980er-Jahre.

Aus dem Pfingstturnier wurde das "Volksfest im Gäu". Zum einen gelang es dem rührigen Manager des Turnieres, Hermann Baur, vor allem auch namhafte Ostblockmannschaften, aber auch den Nachwuchs vieler Bundesligisten an die Breitwiese zu holen, zum andern sorgte TuS-Boss Manfred Schäfer für ein noch nie dagewesenes Rahmenprogramm über viele Jahre hinweg. Erinnert sei hier vor Allem an die "Bachler-Buam", die "Ennstaler Spitzbuben", die Hochseiltruppe der Geschwister Weisheit, die Polizei-Motorrad-Staffel aus Kassel, die Geschwister Korthoff und auch die Flugsportgruppe aus Schwenningen, die bei freiem Eintritt allesamt die Festbesucher begeisterten. Kurzum, die Devise hieß damals: "Sport und Unterhaltung gehören zusammen!"

1981 wechselte der TuS-Jugendnationalspieler Klaus Theiss als Profi zum KSC und die A-Jugend holte sich den Titel in der Verbandsstaffel Süd. Ein Jahr später wurde der neue Rasenplatz im Stadion eingeweiht. Auch die Leichtathleten machten Furore und luden zu ihrem ersten Hallensportfest ein.

Rekorde in der Leichtathletik sind teilweise noch bisheute unangefochten

1983 erfolgte dann die Gründung der Rock’n’Roll-Gruppe "Elephants". 1984 stieg die zweite Mannschaft unter Adolf Goll in die Kreisliga A auf und 1986 sorgten die beiden Leichtathletinnen Elke Kiefer und Alexandra Grammer für die größten Einzelerfolge des TuS: Kiefer siegte im Hochsprung mit 1,63 Metern und wurde württembergische Meisterin. Grammer kam mit 1,60 Metern auf den zweiten Platz.

1987 holten sich die Fußball-Senioren die württembergische Meisterschaft und 1988 fand dann das erste "Gaufrauentreffen" in Ergenzingen statt.

Im Jahre 1992 gab Erika Grammer die Abteilung Leichtathletik an Inge Nisch ab. Damit ging eine Ära zu Ende, in der der Turn- und Sportverein eine fast nicht zu zählende Anzahl an Kreis- und Bezirksmeistertiteln holte. Teilweise haben die bestehenden Rekorde auch in heutiger Zeit noch Gültigkeit.

Walter Baur übernahm 1993 das TuS-Zepter, nachdem sein Vorgänger Manfred Schäfer nach 21 Amtsjahren nicht mehr kandidierte. Sportlich knüpfte diese Ära fast nahtlos an die von Schäfer an. 1994 schaffte die zweite Mannschaft den Sprung in die Bezirksliga und der Hartplatz wurde in saftiges Grün umgewandelt.

1996 stieg die erste Mannschaft sogar in die Verbandsliga auf und krönte damit das 75-jährige Vereinsjubiläum, welches mit einem Festabend in der Turn und Festhalle gefeiert wurde. Außerdem feierte man im gleichen Jahr das 25. Internationale Pfingstturnier.