Bernhard Rath (links), Vorgänger Friedrich Kopp und Pfarrer Ulrich Holland. Foto: Köncke

100 Jahre Posaunenchor Egenhausen: Gefeiert wurde das Jubiläum am Sonntag mit einem Festgottesdienst in der Johanneskirche.

„Was für eine Leistung“, rief Pfarrer Ulrich Holland dem 25-köpfigen Posaunenchor unter Leitung von Bernhard Rath zu. Gern denke er an seine Investitur im Frühjahr 2016 zurück. Das Musizieren der Bläser habe der Amtseinsetzung Glanz verliehen.

„Ihr redet kein Blech, ihr spielt Blech“ – und das zum Lobe Gottes mit Trompeten, Posaunen, Tuba, Flügel- und Tenorhörnern. Dass die Morgenfeier unter einem besonderen Vorzeichen stand, ließ sich bereits an dem blitzblank geputzten Blasinstrument am Haupteingang und drei luftigen Gebilden unterhalb der Kanzel erahnen.

Jubilar gestaltet Gottesdienst mit

Der gut besuchte Gottesdienst wurde zum großen Teil vom Jubilar gestaltet. Mit geistlichen Kompositionen (“Der Herr ist gut“), einem jubilierenden Gospel (“Glory Halleluja“) und dem weltlichen Stück „Pirates of Caribbean“ wurde ein bunter Melodienstrauß gebunden und der Eindruck von Vielfalt und Meisterschaft vermittelt.

Jedes Orchestermitglied durfte im Vorfeld mehrere Titel nennen, besonders oft notierte Weisen wurden im Festgottesdienst gespielt. Der Grund: Im Posaunenchor musizieren drei Generationen, der älteste, Fritz Seeger mit 72 Jahren und Konfirmanden die jüngsten. Wenn am 24. März der nächste Jungbläserkurs beginnt - angemeldet haben sich bis jetzt drei Kinder - könnte der Durchschnitt weiter sinken. Weil nach Angaben des Dirigenten auch zwei Erwachsene interessiert seien, könnte trotz Corona, berufs- oder altersbedingten Abgängen die Zahl stabil bleiben.

Mit zwei stürmisch geforderten Zugaben – zuletzt „Nun danket alle Gott“ – endete die Jubiläumsfeier. Beim anschließenden Ständerling auf dem Vorplatz bestand Gelegenheit, sich auszutauschen.

Im Namen der bürgerlichen Gemeinde überreichte Rathauschef Sven Holder ein Kuvert.

Von Pfarrer Zeller gegründet

Gegründet wurde der Posaunenchor Egenhausen vor 100 Jahren vom damaligen Pfarrer Zeller. Erster Dirigent war Martin Hauser. 44 Jahre später übergab er den Taktstock an Friedrich Kopp, der mit Leidenschaft und Herzblut zu Werke ging, aber auch darauf achtete, dass für die Anschaffung von Instrumenten und sonstigen Ausgaben ausreichend Geld in der Kasse war.

Deutlich wurde das in seiner Ansprache beim Festgottesdienst durch Hinweise auf Schlachtplatten und Flohmärkte, „bei denen alles angeboten wurde, was nicht niet- und nagelfest war“. Mit bewegenden Worten erinnerte der 79-Jährige an viele Begegnungen in seiner 39-jährigen Dirigententätigkeit und besonders an die Reisen zum Landesposaunentag in Ulm.

Dritter Leiter des Jubilars ist seit 2005 Bernhard Rath, der als Neunjähriger angefangen hat Posaune zu spielen, 16 Jahre an der Spitze des Kirchenorchesters in Spielberg stand und seit 18 Jahren in Egenhausen aktiv ist.

Einiges geplant in 2023

Der Posaunenchor hat im laufenden Jahr einiges vor. Er umrahmt die Ostersonntagfeier in der Johanneskirche, spielt beim Gottesdienst im Grünen auf dem Kapf, musiziert am Heiligen Abend auf den Straßen von Egenhausen, besteigt am Altjahresabend den Glockenturm der Johanneskirche in Egenhausen und kündigt mit fröhlichen Klängen das neue Jahr an. Außerdem beteiligt man sich an der Großveranstaltung „Egenhausen, wie es singt und klingt“ am 8. Juli in der Silberdistelhalle.