Leverkusen gewinnt gegen Mainz und bringt sich damit dem Traum von der Champions League näher. Foto: AP

Mainzer Blackout hat Bayer einem Startplatz in der Champions League Stück näher gebracht.

Mainz - Ein Mainzer Blackout hat Bayer Leverkusen und Michael Ballack einem Startplatz in der Champions League ein großes Stück näher gebracht. Beim 1:0 (0:0) des Tabellen-Zweiten im Spitzenspiel beim FSV Mainz 05 nutzte Renato Augusto in der 82. Minute einen kapitalen Fehler von Bo Svensson zum Sieg. Nach dem neunten Auswärtserfolg liegt Bayer in der Fußball-Bundesliga nun neun Punkte hinter Spitzenreiter Borussia Dortmund, vor allem aber fünf vor dem Tabellen-Dritten Hannover 96 und sieben vor Bayern München.

Mainz wartet auf den ersten Heimsieg

Der Tabellen-Fünfte aus Mainz verpasste es, sich wieder am Rekordmeister aus München vorbeizuschieben und wartet nach dem 100. Gegentor seiner Bundesliga-Geschichte weiter auf den ersten Heimsieg seit dem 26. November 2010. Augusto hatte dem schlafmützigen Svensson in Strafraumnähe den Ball abgeluchst und traf mit einem fulminanten Schuss unter die Latte. Drei Tage nach der bitteren 2:3-Heimpleite in der Europa League gegen den FC Villarreal hatte Bayer-Trainer Jupp Heynckes vier Wechsel in der Startelf und auch taktische Veränderungen nach den Abwehrfehlern vorgenommen. So kehrte unter anderem der genesene Routinier Sami Hyypiä in die Innenverteidigung zurück. Zu Ballack, der zuletzt zweimal nicht im Kader stand, meinte Heynckes: „Irgendwann muss er ja mal spielen, dafür ist er verpflichtet worden.“ Die jüngste Pause habe dem 34-Jährigen gut getan: „Ich habe den Eindruck, dass er physisch wesentlich besser da ist“, meinte Heynckes. Seine Hoffnung, dass Ballack die guten Eindrücke vom Training bestätigen würde, erfüllte sich nicht. Der 98-malige Nationalspieler fand keine rechte Bindung.

Dagegen sorgte der künftige Leverkusener André Schürrle für viel Betrieb und beschäftigte die Bayer-Abwehr immer wieder fast allein, wenn die aggressiv zu Werke gehenden Mainzer zielstrebig nach vorn spielten. Nach einer zerfahrenen Anfangsphase tauchte Schürrle zweimal (25./34.) gefährlich vor Nationalkeeper René Adler auf. Ein Freistoß von Andreas Ivanschitz flog zuvor knapp drüber (25.). Erst danach wurden auch die optisch überlegenen Leverkusener gefährlich. Daniel Schwaab traf aus 25 Metern den Pfosten, als Torhüter Christian Wetklo am Ball vorbeiflog (35.). Wetklo ersetzte Heinz Müller, der mit einer Rippenprellung ausfiel. Im Gegenzug fälschte Lars Bender eine Eingabe des von Bayer ausgeliehenen Marcel Risse gefährlich ab, doch Adler parierte (35.). Nach Schuss von Arturo Vidal (38.), der sich aufs Tornetz senkte (38.), reagierte Wetklo stark gegen einen Kopfball von Bender (43.).

Völler: "Wir sind zu verspielt"

„Wir sind zu verspielt“, kritisierte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler in der Halbzeit. Der Schwung der Partie war nach der Pause zunächst wieder dahin - nach einer guten Stunde hätten die auswärtsstarken Gäste gegen die heimschwachen Mainzer dann aber führen müssen. Doch erst schoss Vidal freistehend vorbei (63.), dann schloss Stefan Kießling zu schwach ab (64.). Auf der anderen Seite zielte Schürrle zu hoch (69.), ansonsten blieb Mainz harmlos.