Christian Keller (von links), Johannes Dreier, Frank Scherer, Privatdozent Vincent Ries, die stellvertretende Pflegedirektorin Daniela Neff und Verwaltungsdirektor Mathias Halsinger durchschnitten ein rotes Band zur offiziellen Einweihung. Foto: Ortenau-Klinikum

Mit einer Feierstunde hat das Ortenau-Klinikum den Anbau für seinen neuen Zentral-OP und einen neuen Linksherzkatheter-Messplatz in Offenburg offiziell eingeweiht. Zahlreiche Gäste gratulierten zum 22 Millionen Euro teuren Projekt.

Offenburg - Das Ortenau-Klinikum in Offenburg sichert eine qualitativ hochwertige, operative Versorgung und Notfallversorgung für die kommenden Jahre, heißt es in der Mitteilung des Ortenau-Klinikums zu den Feierlichkeiten. In einer Videobotschaft an die Gäste betonte Gesundheitsminister Manfred Lucha, dass der OP-Neubau "Patientenversorgung auf höchstem Niveau" biete. Die Investition von rund 22 Millionen Euro zeige erneut, dass der Ortenaukreis ein "vorbildlicher Krankenhausträger" sei und sich die Menschen im Ortenaukreis auf das Ortenau-Klinikum verlassen könnten. Das Neubau-Projekt sei im Landeskrankenhausbauprogramm 2021 berücksichtigt, das noch vor Jahresende abgeschlossen werde, sicherte der Minister zu.

Bau wurde in 20 Monaten abgeschlossen

Landrat Frank Scherer sagte in seiner Begrüßung, der Ortenaukreis sende mit dem Neubau des Zentral-OP ein deutliches Signal: "Der Ortenaukreis steht zu seiner Aufgabe, eine exzellente Patientenversorgung zu gewährleisten. Wir sichern moderne und leistungsfähige Strukturen. Und das nicht erst mit der Umsetzung unseres Zukunftsprojekts ›Ortenau 2030‹ in acht Jahren, sondern wir investieren fortlaufend in die Zukunft." Der Neubau sichere für die kommenden Jahre eine qualitativ hochwertige, operative Versorgung und Notfallversorgung, schaffe moderne und attraktive Arbeitsplätze und biete beste Möglichkeiten für die Ausbildung junger Nachwuchskräfte im ärztlichen und pflegerischen Bereich. Scherer dankte dem Land für die Unterstützung bei Investitionen, dem Kreistag für die "richtige Entscheidung" zum Neubau des Zentral-OP und allen am Bau beteiligten Planern und Baufirmen für die schnelle Ausfertigung in nur 20 Monaten. Ganz besonders dankte er den Beschäftigten im Zentral-OP und Linksherzkatheter-Messplatz, die mit ihrer engagierten Arbeit auch in schwierigen Zeiten eine exzellente Gesundheitsversorgung in der Ortenau ermöglichten.

Abteilungspräsident Johannes Dreier vom Regierungspräsidium gratulierte dem Ortenau-Klinikum zur Fertigstellung des "zukunftsorientierten OP-Neubaus". Das Land werde auch diese "Interimslösungen" bis zur Umsetzung des Zukunftskonzepts "Ortenau 2030" fördern.

Das Konzept sei der richtige Weg und der kürzlich erfolgte Einstieg in die Landesförderung für die Klinik-Neubauprojekte in Achern und Offenburg ein "großes Signal", dass das Land auch "weiterhin als engagierter Partner zur Verfügung steht".

Alle Projekte des Klinikums im Zeitplan

Ein Krankenhaus, in dem nicht gebaut werde, sei ein totes Haus, erklärte Klinikum-Chef Christian Keller. "Wir bauen sehr viel und sind lebendig". Der Geschäftsführer unterstrich, dass im Rahmen von "Ortenau 2030" alle Projekte voll im Zeitplan liegen. Keller dankte dem Land und Landrat Scherer für die gute Zusammenarbeit, allen am Bau Beteiligten für die schnelle Umsetzung und den Klinikbeschäftigten für die engagierte Arbeit zum Wohl der Patienten.

Der Neubau des Zentral-OP, der bereits im Sommer fertiggestellt wurde und seitdem genutzt wird, ist direkt an das Hauptgebäude der Klinik am Ebertplatz angebunden. Die Operationssäle sind im ersten Obergeschoss untergebracht. Im Erdgeschoss befindet sich der Linksherzkatheter-Messplatz mit kardiologischer Funktionsdiagnostik, der erstmals am in Offenburg etabliert wird. Das Klinikum will damit die Patientenversorgung im Raum Offenburg bei akutem Herzinfarkt verbessern.

Ein zentraler Aspekt der Planung des neuen Zentral-OP war die Behandlung der Patienten in Räumen mit viel Tageslicht und einer freundlichen und ruhigen Atmosphäre, so das Ortenau-Klinikum. Zugleich wurde viel Wert auf eine attraktive und entspannte Arbeitsumgebung für die Beschäftigten gelegt.

Energiekosten werden eingespart

Der neue Zentral-OP sei baulich nach den aktuellsten, modernen Standards geplant und umgesetzt worden. So entspreche beispielsweise die Betriebs- und Klimatechnik allen heutigen Anforderungen. Dadurch spare die Klinik auch deutlich an Betriebs- und Energiekosten. Zudem könne die Klinik im neuen Zentral-OP ein neues OP-Management umsetzen, das den Weg des Patienten durch den OP vereinfache und bisher dezentrale Prozessabläufe bündele.

In dem neuen Zentral-OP am Standort Ebertplatz werden voraussichtlich pro Jahr rund 10 500 Operationen vorgenommen, informiert das Ortenau-Klinikum. Die häufigsten Eingriffe sind neben der Versorgung von Unfallpatienten (Unfallchirurgie, Neurochirurgie, Plastische-, Hand- und Zahn-Mund-Kiefer Chirurgie) urologische, gynäkologische und allgemeinchirurgische Eingriffe. Teilweise komme dabei auch das roboterassistierte da-Vinci Operations-System zum Einsatz.