Der Kämmerer von Villingen-Schwenningen, Hans Kech, erklärt: Sollten die Forderungen umgesetzt werden, drohen der Stadt Belastungen in Millionenhöhe. Foto: Eich/Archiv

10,5 Prozent mehr Gehalt – das fordert Verdi für die Beschäftigten beim Bund und den Kommunen. Was hätte das für Auswirkungen für den städtischen Haushalt?

Villingen-Schwenningen - Für den öffentlicher Dienst für Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft Verdi Einkommenserhöhungen um 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro monatlich. Ein ordentlicher Batzen, den auch die Stadt VS verkraften müsste.

Wir haben mit dem städtischen Kämmerer Hans Kech gesprochen, was es für Auswirkungen auf den städtischen Haushalt hätte, wenn die Forderungen tatsächlich durchgesetzt werden.

Kommt für Sie eine mögliche, 10,5-prozentige Lohnerhöhung für den öffentlichen Dienst überraschend? Was hatte die Stadt prognostiziert?

Für das Jahr 2023 wurde im Doppelhaushalt mit einer Erhöhung um drei Prozent ab dem 1. April 2023 geplant, aus damaliger Sicht – also mit der Erstellung des Haushalt-Plans 2022/2023 im Jahr 2021 – kommt die Forderung überraschend. Aus Sicht des Haushaltsvollzuges im Jahr 2022 wurde mit einer deutlichen Erhöhung gerechnet, aber nicht in dieser Höhe.

Haben Sie angesichts der klammen Kassen der Kommunen Verständnis für eine solche Forderung?

Aus Sicht der Arbeitnehmer ist aufgrund der Inflation eine Tariferhöhung zu verstehen, aber eine Forderung in Höhe von 10,5 Prozent ist für den städtischen Haushalt nur mit sehr großen Einschränkungen darstellbar.

Welche Auswirkungen hätte eine solche Lohnerhöhung auf den VS-Haushalt?

Laut Hochrechnung unseres Haupt- und Personalamtes würde eine Tariferhöhung um 10,5 Prozent eine Mehrbelastung von rund 7,8 Millionen Euro pro Jahr bedeuten.