Marco Rose, Ex-Trainer von Borussia Mönchengladbach (Archivbild) Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Medienberichten zufolge verlässt Trainer Marco Rose Borussia Mönchengladbach. Im Sommer werde er aufhören, für den Fußball-Bundesligisten zu arbeiten und wechselt zu Dortmund.

Mönchengladbach - Ein Trainer auf Zeit ist Edin Terzic so oder so. Ob er die Krise bei Borussia Dortmund bewältigt und doch noch in die Champions League einzieht oder ob zwei Niederlagen in der wichtigen Derbywoche ein schnelles Ende herbeiführen - in die neue Saison wird der BVB ohne den Übergangstrainer gehen: Marco Rose übernimmt.

Vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim ganz im Gegensatz zum BVB formstarken FC Sevilla am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) ist Terzics Job aber noch nicht akut in Gefahr. „Wir vertrauen Edin Terzic. Wir gehen davon aus, dass wir mit ihm den Turnaround schaffen werden“, sagte Sportdirektor Michael Zorc der WAZ und den Ruhr Nachrichten.

Rose wechselt zu Dortmund

Eine glühende Gunstbezeugung zum Valentinstag war das kaum. Aber immerhin die Versicherung, dass der 38-Jährige auf seiner ersten Profistation als Cheftrainer vorerst noch halbwegs in Ruhe weiterarbeiten darf, auch mit Rückendeckung aus der Mannschaft. „Wir müssen einfach versuchen, den Matchplan einzuhalten, den wir vor dem Spiel bekommen, und uns daran halten“, sagte deren Topstar Erling Haaland bei Sky.

Eine sofort verfügbare und sinnvolle Alternative ist ohnehin schwierig bis unmöglich zu finden - schließlich kommt im Sommer, das steht seit Montag fest, Rose vom Rivalen Borussia Mönchengladbach. BVB-Berater Matthias Sammer kann als erneuter Kurzzeit-Retter ausgeschlossen werden.

Die Vereinsführung grübelt, das enttäuschende 2:2 gegen die TSG Hoffenheim hat keinerlei Linderung gebracht. „Es ist für uns nicht erklärbar, warum wir das, was wir uns unter der Woche erarbeiten, nicht auf den Rasen bringen“, sagte Zorc. „Wir brauchen eine große Leistungssteigerung, um gegen Sevilla zu bestehen. Wir machen immer wieder Fehler, spielen aber auch nicht so gut, wie wir das können.“

Terzic ist beliebt aber nicht erfolgreich

Damit ist das Dilemma treffend beschrieben. Als der BVB Lucien Favre entließ, lag der BVB als Tabellenfünfter zwei Punkte hinter einem Champions-League-Platz. Zehn Ligaspiele später sind es sechs, die Dortmunder sind Sechster. Stagnation, Regression sogar: Terzic ist beliebt, erfolgreich ist er nicht. „Wir sind eine Mannschaft, wie in einer Familie halten wir zusammen“, sagte er am Montag.

„Wir sind absolut nicht verzweifelt“, betonte auch Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspieler-Abteilung. „Aber wir müssen unbedingt Spiele gewinnen, um unsere Ziele zu erreichen.“ Ein Achtelfinal-Aus gegen Sevilla und das Verpassen der erneuten Champions-League-Qualifikation würden zusammen mindestens 35 Millionen Euro Mindereinnahmen bedeuten. Der Corona-Verlust des BVB liegt ohnehin bei 75 Millionen, Tendenz steigend. Spielerverkäufe würden nötig, der BVB wäre als Anlaufstelle für Jungstars mit Höchstpotenzial zudem weit weniger attraktiv.

„Die Champions League ist einfach der spannendste Wettbewerb“, sagte Haaland: „Für mich ist etwas ganz Besonderes, dass ich dort spielen darf. Ich habe die Erwartung an mich selbst, dass wir uns jedes Jahr qualifizieren.“ Was sonst passiert, überließ er der Fantasie.