Mit Corbinian Wolf hat der 1. FC Egenhausen einen schießbegeisterten Defensivmann in den eigenen Reihen. Wolf schießt parallel auch für die Schützenabteilung Durrweiler und den SV Bösingen.
Wer heutzutage in einem Fußballverein aktiv ist, verbringt den Großteil seiner Freizeit mit seinem sportlichen Hobby und wird nicht allzu viel Zeit für andere Aktivitäten finden. In zwei Sportarten gleichzeitig aktiv zu sein, ist ein Balanceakt, den Corbinian Wolf seit zwei Jahren vollbringt.
Schießen und Verteidigen
Der 1,90-Meter-Hüne spielt in der Kreisliga A1 (West) für den 1. FC Egenhausen. Parallel ist der 20-Jährige bei der Schützenabteilung Durrweiler, sowie als Schütze des SV Bösingen tätig. Mittlerweile ist Wolf aber nur noch einmal die Woche im Schützen-Training, da Fußball für ihn eher Priorität hat: „Erstmal will ich so wie bisher weitermachen, aber der Fokus liegt mehr auf dem Fußball. Wenn ich mal nicht mehr ins Schützen-Training gehen sollte, würde ich für mein Team trotzdem am Wochenende an Wettkämpfen teilnehmen.“
Die Kickschuhe schnürt er unter der Woche zweimal, ehe es am Wochenende sowohl zu den Fußballspielen als auch zu den Schießduellen geht. Dabei gab es aber auch schon Überschneidungen. Ein Kreisliga-Spiel musste Wolf sogar schon mal absagen, weil sein Schützen-Team sonst nicht genug Akteure gehabt hätte. Der intensivste Tag war für den Defensivmann ein Sonntag mit drei Sporteinheiten. Vormittags und abends nahm er jeweils an einem Schieß-Wettkampf in Durrweiler teil – dazwischen absolvierte er eine Ligapartie in Altensteig. „Das war aber ein einmaliger Extremfall“, meint Wolf.
Aufstieg in die Bezirksliga?
In der laufenden Spielzeiten kommt der Abwehrspieler auf 16 Einsätze und drei Tore. Beim jüngsten und überaus wichtigen 4:1-Sieg gegen die Sportfreunde Aach traf Wolf zudem zum frühen 1:0 (11. Minute). In der aktuellen Saison befindet sich der 1. FCE nämlich in einem Fünfkampf um den Titel. Das Team rund um Wolf hat in 19 Spielen 39 Punkte eingefahren – einen Zähler weniger als Spitzenreiter SV Dietersweiler. Mit einem Spiel in der Hinterhand rangiert die SG Dornstetten (37 Punkte) auf dem dritten Platz, knapp vor der SG Hallwangen (36 Punkte) und dem TSV Simmersfeld (35 Punkte). „Wenn wir in dieser Saison so konstant weiterspielen und es keine Ausfälle gibt, können wir am Ende auf einem der ersten zwei Plätze landen“, ist sich Wolf sicher.
Und selbst wenn der Bezirksliga-Aufstieg nicht gelingen sollte, sieht Wolf langfristig Potenzial in der Mannschaft von Patrick Brassat: „Wir haben viele junge Spieler und die Dynamik passt einfach. Wir können in dieser Liga in den nächsten Jahren regelmäßig oben mitspielen.“