Zum Jahresauftakt hat der Bundesligist SC Sand sein Spiel beim FC Bayern München verloren. Doch trotz einer deutlichen 0:4-Niederlage beim Meister hatte sich die Elf von Trainer Alexander Fischinger nach der Partie wenig vorzuwerfen.
Frauen-Bundesliga: FC Bayern München – SC Sand 4:0 (2:0). Reist ein Abstiegskandidat zum Titelaspiranten, dann sind die Rollen klar verteilt. Und genauso war es am Sonntag, als der SC Sand zum Jahresauftakt beim schier übermächtigen FC Bayern München antreten musste.
Gerade einmal 63 Sekunden hat es gedauert, da schienen die guten Vorsätze der Ortenauerinnen dahin zu sein: Eine Flanke von Innenverteidigerin Glodis Viggosdottir in die Schnittstelle der Viererkette ließ Jovana Damnjanovic frei vor Sarah Dübel auftauchen, worauf die junge Torhüterin in ihrem ersten Bundesligaspiel den Ball zum ersten Mal aus dem Netz holen musste.
Gäste spielen lange Zeit mutig mit
Doch wer nun dachte, das frühe Gegentor würde die Gäste lähmen, der sah sich getäuscht. Bereits im Gegenzug hatte Molli Plasmann die Chance zum Ausgleich, kurz darauf scheiterte Chiara Loos an Bayern-Keeperin Janina Leitzig. Der SC Sand spielte auch in der Folge munter mit, allerdings fehlte im gegnerischen Strafraum die letzte Konsequenz, um den möglichen Ausgleich zu erzielen. Die Gäste hielten damit das Spiel offen – zumindest bis zur 23. Minute, in der sich Linda Dallmann auf der rechten Abwehrseite im Sander Strafraum gegen Emily Evels durchsetzte und auf die freistehende Klara Bühl passte. Diese hatte aus sechs Metern keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen.
Nach dem Seitenwechsel ließen die Torraumszenen auf Sander Seite merklich nach, die auf Seiten amtierenden Meisters hingegen wurden mehr. Mit vereinten Kräften schafften es die Gäste allerdings, das Ergebnis lange zu halten und hatten nach einem Konter sogar die Möglichkeit zum Anschluss.
Traumtor sorgt für die Vorentscheidung
In der 70. Minute machte Lina Magull mit einem Geniestreich allerdings alles klar. Aus 16 Metern zirkelte die Münchener Standard-Spezialisten den ins kurz Eck. Ärgerlich für Sand: das vorangegangene Foul hatte Coach Alexander Fischinger als nicht ahndungswürdig gesehen. Das 4:0 der Bayern nach einer Bühl-Ecke durch Glodis Viggosdottir per Kopfball hatte lediglich noch statistischen Wert (80.).
"Das schnelle Gegentor war sehr unglücklich. Danach haben wir uns kurz geschüttelt, waren wieder zurück im Spiel und können gar den Ausgleich erzielen. Allerdings hat uns heute im Vergleich zur Vorbereitung vorne die Durchschlagskraft gefehlt. Läuferisch waren wir bis zum Schluss voll da und dürfen bei der Analyse auch nicht vergessen, dass wir heute gegen Bayern München gespielt haben", analysierte Fischinger kurz nach dem Schlusspfiff einen keineswegs unansehnlichen Sander Auftritt.
Das sah auch Bayern-Trainer Jens Scheuer so, dessen Fazit den Sander Fans Mut machen dürfte. "Der Gegner hat uns heute alles abverlangt. Der SC Sand hat bei weitem nicht so gespielt, wie es dessen Tabellensituation vermuten lässt. Mit dieser Leistung können sie die Klasse halten", sagte der Ex-Trainer der Freiburger Frauen. SC Sand: Dübel – Brandenburg (76. Sakar), Georgieva, Bruce, Jordan – Gentile, Evels, Bruinenberg (60. Balcerzak) –Loos, George (76. Browne), Plasmann (67. Triendl). Tore: 1:0 Damnjanovic (2.), 2:0 Bühl (23.), 3:0 Magull (70.), 4:0 Viggosdottir(80.).