Enttäuschte Gesichter gab es nach dem Abpfiff aufseiten der TSG: Hier trotten Jan Ferdinand und Sascha Eisele sichtlich unzufrieden vom Feld. Foto: Eibner

Die Mannschaft von Martin Braun unterlag dem Abstiegskandidaten Wormatia Worms verdient mit 0:3. Die Beteiligten sprechen die Mängel deutlich an, blicken aber gleichzeitig schon wieder voraus.

Es war ein untypisches Spiel, dass die TSG Balingen am Freitagabend in Worms ablieferte. Die gewohnte Verlässlichkeit und Aufmerksamkeit im Spiel gegen den Ball war speziell in der ersten Halbzeit überhaupt nicht gegeben – sinnbildlich dafür das 0:1, welches die Hausherren mit einem schnell ausgeführten Einwurf initiierten.

Sehr offensives Personal

Einen möglichen Erklärungsansatz lieferte Cheftrainer Martin Braun auf der Pressekonferenz: „Wir waren heute sehr offensiv aufgestellt, weil uns fünf defensive Stabilisatoren ausgefallen sind. Von dem her war mir klar, dass es zwei Möglichkeiten gibt: Entweder wir schaffen es so gute Ballbesitzphasen zu haben, gefährlich zu werden und trotzdem stabil zu sein oder eben nicht und bekommen Probleme.“

Bekanntlich war eher letzteres der Fall. In der Tat hatte die TSG aufgrund des Mangels an Defensivspielern mit vielen offensiv denkenden Akteuren agiert. Gerade das zentrale Mittelfeld war mit Vochatzer, Ramser und Almeida Morais sehr offensiv aufgestellt. Während in der Vorrunde oft noch das Trio Kuhn, Ramser und Vochatzer dort gewirbelt hatte, stellte Braun im neuen Jahr zumeist auch einen eher zweikampfstarken und defensiveren „6er“ in Person von Jonas Fritschi oder Tim Wöhrle auf.

Foelschs klare Analyse

Das Ergebnis aber nur daran festzumachen, wäre zu einfach: Schließlich waren die Gastgeber der TSG in allen Spielfeldbereichen im ersten Durchgang überlegen. Co-Trainer Lukas Foelsch, der gegen Ende noch zum Einsatz kam, erklärte: „Wir haben es nicht geschafft, die nötige Spannung und das Leistungslevel was wir für die Regionalliga brauchen, auch nur annähernd zu erreichen.“

In dieser Szene gingen die Hausherren mit 1:0 in Führung. Foto: Eibner-Pressefoto

Er schob hinterher: „Das ist aber auch ein Stück weit menschlich. Da wir ja unbeschwert aufspielen können, fehlt es dann ab und an an diesen Themen.“ Im zweiten Durchgang gab es dann durchaus ein Aufbäumen, die Wormatia verteidigte aber mit großem Willen die für sie überlebenswichtigen drei Punkte. Gegen die tief stehenden Hausherren kam die TSG erst spät zu nennenswerten Chancen. Hierzu sagt Foelsch: „Das Spiel mit Ball gegen einen tiefer stehenden Gegner ist das allerschwierigste Fußball, da haben wir noch Verbesserungspotenzial.“

TSG nun Sechster

Durch die Niederlage rutschte die TSG auf den sechsten Tabellenrang ab. In der kommenden Woche wartet mit Hoffenheim II dann ein Gegner, bei dem die Spielcharakteristik eine andere sein wird. Daher meint auch Foelsch: „Wir nehmen mit, dass wir jedes Spiel mit der nötigen Spannung an gehen müssen.“

Schließlich wartet eine Woche nach dem Saisonende ja mit dem Pokalfinale noch das große Highlight – und der vielleicht krönende Abschluss einer tollen Saison, daran ändert auch das Spiel in Worms nichts.