Anfang August war es im Bahnhof von Mannheim zu einem Zugunglück gekommen. Foto: dpa

35 Menschen wurden bei dem Bahnunglück von Mannheim Anfang August verletzt. Jetzt will die Gewerkschaft EVG Anzeige gegen ein Eisenbahnverkehrsunternehmen und einen Personaldienstleister erlassen. Der Vorwurf: Der Güterzugführer habe die Strecke nicht gut genug gekannt.

35 Menschen wurden bei dem Bahnunglück von Mannheim Anfang August verletzt. Jetzt will die Gewerkschaft EVG Anzeige gegen ein Eisenbahnverkehrsunternehmen und einen Personaldienstleister erlassen. Der Vorwurf: Der Güterzugführer habe die Strecke nicht gut genug gekannt.

Frankfurt/Mannheim - Gut fünf Wochen nach dem Mannheimer Zugunglück mit 35 Verletzten hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Anzeige gegen die aus ihrer Sicht verantwortlichen Firmen erstattet. „Nach sorgfältiger juristischer Prüfung haben wir uns zu diesem Schritt entschlossen“, erklärte der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner am Dienstag in Frankfurt.

Es bestehe der Verdacht, dass sich ein Eisenbahnverkehrsunternehmen und ein Personaldienstleister der fahrlässigen Körperverletzung beziehungsweise des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr strafbar gemacht habe.

Bei dem Bahnunglück Anfang August hatte ein Güterzug einen Eurocity gerammt. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelte bislang nur gegen den Lokführer des Güterzugs, wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Gefährdung des Bahnverkehrs. Nach bisherigen Erkenntnissen missachtete der Mann mehrere Haltesignale.

Die EVG erklärte, es dränge sich der Verdacht auf, er habe die Strecke nicht gut genug gekannt oder sei mit den Vorschriften nicht vertraut gewesen. Die Anklagebehörde konnte zunächst nicht sagen, ob die Anzeige bereits eingetroffen ist.