Vor allem Katzen landen im Tailfinger Tierheim – und in den seltensten Fällen werden sie wieder abgeholt. Foto: Willnow

Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags berät über Pauschalvertrag. 242 Tiere im vergangenen Jahr abgegeben.

Zollernalbkreis - Egal ob süße Hamsterbabys oder Hundewelpen, kleine Kuschelkätzchen oder exotische Vögel – Tiere sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk. Doch anders als für Spielsachen oder einen neuen Flachbildfernseher müssen sich die neuen Besitzer für den neuen Hausgenossen Zeit nehmen, und manch einer von ihnen verursacht Schmutz oder Lärm und belastet zudem den Geldbeutel. Kurz: Dem kleinen Kerl wird rasch die Freundschaft gekündigt, häufig wird er ausgesetzt und landet am Ende im Tierheim.

Das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz informiert über die Entwicklung im Zollernalbkreis in der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses des Kreistags am Montag, 1. Dezember, ab 17 Uhr im Sitzungssaal des Landratsamts.

Als zuständige Fundbehörde sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, Fundtiere entgegenzunehmen und sechs Monate lang zu "verwahren" – aber das können sie selbst nicht leisten. Sie bringen die Tiere beispielsweise ins Tierheim Tailfingen, müssen die dabei entstehenden Aufwendungen aber tragen.

Stellvertretend für die Städte und Gemeinden hat der Landkreis 2010 mit dem Tierschutzverein, der das Tierheim Tailfingen betreibt, einen Fundtierkosten-Pauschalvertrag abgeschlossen – zunächst für fünf Jahre. Der Vertrag umfasst Unterbringung, Fütterung und Pflege von Fundtieren, einschließlich der tierärztlichen Grundversorgung. Grundlage für die Berechnung war eine Pro-Kopf-Pauschale je Kreisbewohner; zunächst war ein jährlicher Zuschuss von 60.000 Euro vereinbart worden.

Allein im vergangenen Jahr wurden 242 Fundtiere im Tierheim abgegeben – davon 65 Hunde, 146 Katzen, 21 Kleinsäuger, fünf exotische Vögel und fünf unter der Rubrik "Sonstige", darunter etwa Land- und Wasserschildkröten. Die Grundversorgung eines Fundhundes kostet 15 Euro am Tag, die Grundversorgung einer Katze sieben Euro, die eines Kleintiers vier Euro. Hinzu kommen die Kosten für Impfungen und Parasitenbehandlungen. Lediglich die Kosten für die Behandlung von kranken oder verletzten Tieren müssen von den Städten und Gemeinden mit dem behandelnden Tierarzt abgerechnet werden.

Insgesamt hat der Landkreis im vergangenen Jahr für die Unterbringung von Fundtieren 62.850 Euro ausgegeben; nach Angaben des Veterinäramts gibt es im Zollernalbkreis auch Städte und Gemeinde, aus denen keine oder nur sehr wenige Fundtiere abgegeben werden. Hier sei davon auszugehen, dass sich vor Ort "Strukturen gebildet haben, die Fundtiere auffangen".

Was die Verweildauer angeht, habe sich gezeigt, dass Hunde in der Regel nach kurzer Zeit von ihren Besitzern abgeholt werden (im Jahr 2013 waren es 57 von 65 Tieren). Bei Fundkatzen bleiben hingegen fast alle (132 von 146) im Heim und müssen vermittelt werden.