Fundhunde werden im Tierheim seltener abgegeben, die Verweildauer ist kürzer, und sie sind leichter vermittelbar. Foto: Maier

71 Hunde, 169 Katzen, 24 Kleintiere: Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz berichtet über Entwicklung.

Zollernalbkreis - Im vergangenen Jahr sind 264 Fundtiere im Tierheim in Obhut gegeben worden. Das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz informiert den Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistags (Montag, 27. November, 18 Uhr, Landratsamt) über die Entwicklung.

Insgesamt waren es 71 Hunde, 169 Katzen und 24 Kleintiere, die in den Kommunen des Landkreises aufgegriffen und beim Fundamt abgegeben worden sind. Grundsätzlich ist die jeweilige Gemeinde zuständig, wenn ein Tier aufgefunden und abgegeben wird. Die Verwahrungsfrist beträgt laut Gesetz sechs Monate.

Weil die Gemeinden das nicht leisten können, werden die Fundtiere im Tierheim abgegeben, und für Unterbringung, Pflege und Ernährung muss ein Betrag ans Heim gezahlt werden.

Weil das für die Gemeinden einen gewaltigen Verwaltungsaufwand mit sich bringen würde, hat der Landkreis bereits 2010 mit dem Tierheim einen Fundtierkosten-Pauschalvertrag abgeschlossen, der vorerst bis 2020 läuft. Ziel ist es dabei, die Gemeinden finanziell und verwaltungsmäßig zu entlasten.

Aber was kostet ein Fundtier am Tag? Für einen Hund fallen 15 Euro an, für eine Katze sieben Euro, und für ein Meerschweinchen oder einen Wellensittich vier Euro. Bei Hunden und Katzen kommen noch jeweils die Kosten für eine notwendige Impfung oder Parasitenbehandlung hinzu. Nur die Kosten für die tierärztliche Notversorgung kranker oder verletzter Tiere müssen weiterhin von den Kommunen übernommen und direkt mit dem behandelnden Tierarzt abgerechnet werden.

Die Verweildauer von Fundtieren im Tierheim ist unterschiedlich. Ein Fundhund bleibt durchschnittlich zwölf Tage, eine Fundkatze 34 Tage. Insgesamt wurden Fundtiere im vergangenen Jahr an 7663 Tagen im Tierheim untergebracht und betreut. Gegenüber dem Jahr davor (11 226 Tage) ist die Zahl stark zurückgegangen. Nach Tierart aufgeschlüsselt wurden Hunde an 450 Tagen, Katzen an 5293 Tagen und andere Kleintiere an 1919 Tagen versorgt. Dafür sind Kosten von 51 443 Euro aufgelaufen, weitere 5418 Euro kommen für Medikamente und Impfungen hinzu.

Nach Angaben des Veterinäramts stellt die ständig wachsende Population verwilderter Hauskatzen weiterhin ein Problem dar. Zwar landen diese Tiere häufig als "Fundtiere" im Tierheim, sind dann aber nur schwer oder gar nicht vermittelbar. Die durch das Tierschutzgesetz geschaffene Möglichkeit, Freigänger-Katzen zu registrieren, zu kennzeichnen, zu kastrieren und danach wieder freizulassen, ist aus Sicht der Behörde im ländlichen Raum nicht praktikabel und wurde demnach auch noch in keiner Gemeinde angeordnet.

In Albstadt am meisten los

Die Zahl der aufgegriffenen und abgegebenen Fundtiere und damit auch die Anzahl der Fundtiertage ist von Gemeinde zu Gemeinde sehr unterschiedlich. Den Spitzenplatz nimmt mit 355 Hunde-, 1373 Katzen- und 1242 Kleintiertagen die Stadt Albstadt ein. Auf Platz zwei liegt Meßstetten mit 967 Katzen- und 288 Kleintiertagen. In Balingen waren es 784 Katzen- und 139 Kleintiertage, in Winterlingen 677 Katzen-, in Hechingen 467 Katzen- und 89 Kleintiertage, in Haigerloch 363 Katzen- und 62 Hundetage.

Aus Dotternhausen und Rosenfeld ist hingegen keine einzige Katze und kein einziger Hund abgegeben worden, lediglich zwölf Kleintiertage sind für Dotternhausen erfasst, 35 Kleintiertage für Rosenfeld. Anders in Straßberg: Von dort wurden Katzen an 14 Tagen im Tierheim versorgt.