Mittelprächtige Aussicht: Rund vier Millionen Euro Verlust hat das Zollernalb-Klinikum im vergangenen Jahr eingefahren. Das ist deutlich weniger als noch 2012, aber immer noch genug. Foto: Maier

Mittelprächtige Aussicht: Steigende Patientenzahlen bringen gegenüber 2012 Verbesserung von zwei Millionen.

Zollernalbkreis - Steigende Patientenzahlen, bessere Umsätze: Das Zollernalb-Klinikum hat das Geschäftsjahr 2013 mit einem Fehlbetrag von "nur" 3,95 Millionen Euro abgeschlossen. Das ist gegenüber 2012 immerhin eine Verbesserung um gut zwei Millionen Euro. Damals hatte das Klinikum knapp sechs Millionen Miese gemacht.

Die betrieblichen Erträge stiegen im vergangenen Jahr um rund drei Millionen auf 72,74 Millionen Euro an. Ursachen dafür sind nach Angaben der Geschäftsführung insbesondere der Anstieg des Casemix-Index (der Fallschwere) um 0,022 auf rechnerisch 0,987 Punkte, ein deutlicher Anstieg des Landesbasisfallwerts sowie die vermehrten Fallzahlen.

Die betrieblichen Aufwendungen betrugen im vergangenen Jahr rund 75,5 Millionen Euro, um 1,5 Millionen mehr als im Jahr davor. Der Anteil der Personalkosten beträgt knapp 51,8 Millionen Euro. Gegenüber 2012 ist das eine Steigerung um mehr als zwei Prozent. Lohnfortzahlungen und Personalkostensteigerung sowie die Aufwendungen für die Leihärzte mit eingerechnet, ergibt sich eine echte Kostensteigerung von 1,34 Prozent. Die Materialkosten stiegen gegenüber 2012 um 18,5 Millionen Euro oder 2,31 Prozent an.

Insgesamt sei es gelungen, die Fallzahlen maßgeblich zu steigern, heißt es im Geschäftsbericht des Klinikums Der seit 2009 anhaltende Trend habe sich fortgesetzt: Es seien im vergangenen Jahr 500 Patienten mehr behandelt worden als im Jahr davor. Die Klinik-Geschäftsführung wertet das als Beleg dafür, dass nach den Fallzahlrückgängen bis 2009 das Vertrauen der Patienten wieder zunehme.

Das Behandlungsangebot umfasse neben der Basisversorgung eine Vielzahl von Schwerpunktbehandlungen, die über die Kreisgrenze hinaus zunehmend in Anspruch genommen würden. Die positive Fallzahlentwicklung sei auch der Kooperation mit niedergelassenen Ärzten in den Bereichen Neuro- und Fußchirurgie, sowie Orthopädie zuzuschreiben; die OP-Kapazitäten dank dieser Kooperationen optimal genutzt.

Die Kapazitäten des Klinikums waren im vergangenen Jahr laut Belegungsstatistik zu 75,58 Prozent ausgelastet. Bei den für die Erlöserzielung maßgeblichen "Relativgewichten", die sich aus Patientenzahl und Fallschwere errechnen, gab es eine Steigerung um 1125 Case Mix-Punkte.

Der Case Mix-Index hat trotz Abwertung der DRGs ("Diagnosis Related Groups", ein Bewertungssystem, nach dem für eine bestimmte Leistung ein fester Betrag berechnet wird) den höchsten Stand seit Bestehen der Zollernalb-Klinikums erreicht. Das wertet die Geschäftsführung als Indiz für die zunehmende Akzeptanz der Behandlungsschwerpunkte.

Die von der Geschäftsführung eingeleiteten Maßnahmen zur Erlösoptimierung und Kostenreduzierung, etwa beim Einkauf durch Wechsel in eine überregionale Einkaufsgemeinschaft, haben sich laut Geschäftsbericht auch im Jahresergebnis niederschlagen.

Eine wirtschaftliche Verbesserung zeichne sich durch die Stabilisierung der Umsätze ab, insbesondere durch die Vereinbarung der über Budget erbrachten Leistungen. Daneben strebe das Klinikum eine weitere "Verzahnung" der medizinischen Leistungen an. Ein Beispiel dafür: die Zentralisierung der ambulanten Notfallpraxen an den Krankenhausstandorten.

Das verbesserte Jahresergebnis im vergangenen Jahr macht Klinik-Geschäftsführer Josef Weiss zuversichtlich, dass die "Talsohle durchschritten" sei und bei einer "Stabilisierung der Ertragsentwicklung das Defizit weiter gesenkt" werden könne.

"Die Qualität der klinischen Leistungserbringung bleibt auch in Zukunft die primäre Zielsetzung des Zollernalb-Klinikums", betonen dessen Aufsichtsratsvorsitzender und dessen Geschäftsführer, Landrat Günther-Martin Pauli und Josef Weiss, zum Abschluss des Geschäftsberichts.