Der Aufsichtsrat hat am Montagabend die Entlassung von Geschäftsführerin Sybille Ächtler beschlossen Foto: Maier

Paukenschlag mit Ansage: Aufsichtsrat beendet Vertrag mit Sybille Ächtler.

Zollernalbkreis - Das Zollernalb-Klinikum kommt weiterhin nicht zur Ruhe. Der Aufsichtsrat hat am Montagabend die Entlassung von Geschäftsführerin Sybille Ächtler beschlossen. Es ist ein Paukenschlag – fast schon mit Ansage.

Grund dafür, dass der Geschäftsführungvertrag nicht über die Probezeit hinaus verlängert wird, ist laut einer Mitteilung des Aufsichtsrats, dass der für die unvermeidbaren Veränderungsprozesse im Klinikum notwendige "kraftvolle Teamgeist aller Verantwortlichen" sowie eine "effiziente Kommunikation" nicht erzielt werden konnten. Auf gut Deutsch: Zwischen den führenden Köpfen im Klinikum hat es schlicht nicht gepasst. Zudem herrschte ein gewaltiger Unmut innerhalb großer Teile des Klinik-Personals gegenüber Sybille Ächtler.

Dieser Unmut war durch einen Bericht in unserer Zeitung im September öffentlich geworden und damit zu einem Zeitpunkt, als der Aufsichtsrat erstmals über die Verlängerung der Probezeit der Klinik-Geschäftsführerin entscheiden musste. Ächtler hatte die Leitung des Zollernalb-Klinikums im April 2016 als Nachfolgerin von Josef Weiss übernommen. Die Probezeit lief zunächst bis Ende September.

Auf Antrag Ächtlers wurde diese Probezeit durch einen sogenannten Umlaufbeschluss um drei Monate und damit bis Ende Dezember verlängert. Es war der letzte Versuch, die Lage doch noch in den Griff zu bekommen: Man wolle "Brücken bauen" und zu einer "konstruktiven Zusammenarbeit" finden, hieß es. Das hat ganz offensichtlich nicht geklappt.

Pauli: "wertvolle Impulse gegeben"

Dass das Klinikum besser und anders laufen sollte, daraus hatte Sybille Ächtler seit ihrem Arbeitsbeginn keinen Hehl gemacht. Insbesondere in finanzieller Hinsicht wollte sie in dem Betrieb, der chronisch defizitär ist, einiges auf den Prüfstand stellen, ein operatives Controlling einführen, um Kostentransparenz herzustellen und Einsparpotenziale auszumachen.

"Sybille Ächtler hat als Geschäftsführerin wertvolle Impulse gegeben. Analytisch klar zeigte sie beherzt die richtigen Baustellen für unser Krankenhaus auf", erklärte Landrat Günther-Martin Pauli, zugleich Vorsitzender des Klinik-Aufsichtsrats, am Dienstag. Er stehe, so Pauli weiter, ausdrücklich hinter den von Ächtler eingeleiteten Maßnahmen. Diese würden "konsequent weiterverfolgt".

Bis ein neuer Geschäftsführer für das Zollernalb-Klinikum gefunden ist, wird dem stellvertretenden Geschäftsführer Manfred Heinzler die kommissarische Leitung übertragen. Das Klinikdirektorium besteht damit neben Heinzler aus dem Ärztlichen Direktor Michael Bitzer und dem Pflegedirektor Thomas Scholz. Im Januar wird der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung über das weitere Vorgehen beraten.