Heimelig: Der Wartebereich im Emma-Beck-Haus ist eingerichtet. Fast täglich gehen Spenden ein. Foto: Initiative

Termin für erste Sprechstunde weiterhin offen. Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

Zollernalbkreis - In einer Mitteilung des Landratsamts heißt es, dass die Räume für die kinderärztliche Notfallpraxis im Emma-Beck-Haus neben dem Albstädter Krankenhaus bereit seien. Sprich: Die Kinderärztliche Notfallsprechstunde (KNS) könnte ab sofort angeboten werden – wenn es nicht noch gewisse Hürden von Seiten der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) gäbe. Um die zu nehmen, hat die Initiative "Ja zum Kindernotdienst im Zollernalbkreis!" bereits an höchster Stelle Unterstützung gesucht: In einem Brief an Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird die Situation geschildert und gebeten, bei der KV ein gutes Wort einzulegen.

"Wir wünschen uns einen pünktlichen Start wie viele andere auch, aber nicht zu jedem Preis", teilt die Initiative mit. Wie mehrfach berichtet, soll neben dem Albstädter Krankenhaus eine kinderärztliche Notfallsprechstunde angeboten werden. Den Vertrag, den die KV den elf beteiligten Kinderärzten aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Sigmaringen zugeschickt hatte, hatten diese nicht unterschreiben wollen. Dem zufolge sollten die elf Mediziner neben den Sprechstunden in Albstadt auch noch Dienste in den Portalpraxen in Reutlingen und Tübingen schieben. Das sei – entgegen der Behauptung von Seiten der KV, dass es von Anfang an klar gewesen sei – keineswegs so vereinbart.

Auch befürchteten die Ärzte, dass der Widerspruch, den sie gegen die Neuregelung des Kinderärztlichen Notdiensts eingelegt hatten, bei Unterzeichnung nichtig werden könnte. Auch das Argument, dass die Tübinger und Reutlinger Arztkollegen samstags überlastet würden, weil die Notfallsprechstunde in Albstadt nur für Sonntag vorgesehen sei, zieht nicht: Die Kinderärzte hatten der KV angeboten, zusätzlich noch Samstags-Sprechstunden von 10 bis 13 Uhr anzubieten. Das wurde von der KV abgelehnt.