Eine Kinderärztin untersucht eine kleine Patientin. Schon bald soll es an Wochenenden und Feiertagen einen Kindernotdienst am Abstädter Krankenhaus geben. Foto: dpa

Räume stehen zur Verfügung, Fragen sind noch offen. Ärzte zu weiterem Treffen eingeladen.

Zollernalbkreis - Seit dem Treffen zwischen den Kinderärzten, Landrat Pauli und den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag ist beim kinderärztlichen Notdienst eine Lösung in Sicht. Jetzt ist auch ein möglicher Termin im Gespräch: Ab April könnte es an Feiertagen und Wochenenden Sprechstunden für kleine Patienten aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Sigmaringen am Albstädter Krankenhaus geben. Dann müssten kranke Kinder nicht mehr in die "Portalpraxen" nach Tübingen oder Reutlingen gefahren werden, wie das seit Februar vorgesehen ist.

Dass die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KV) für Personal und Räume nicht zahlen will, ist seit den ersten Vorgesprächen zur "Zollernalb-Lösung" klar. Landrat Günther-Martin Pauli hatte zugesagt, dass der Landkreis im Zweifelsfall die Kosten übernehmen werde. Aber zunächst wollte die KV die Software nicht zur Verfügung stellen, mit der die Ärzte ihre Leistungen direkt abrechnen können.

Jetzt scheint sich auch hier eine Lösung abzuzeichnen, wie der Landrat dem Tailfinger Kinderarzt Markus Czempiel mitgeteilt hat: Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Johannes Fechner, habe Pauli zugesichert, dass die Kinderärzte die Software bekommen würden.

"Über das KV-Modul abzurechnen ist einfacher für uns", erklärt Michaela Czempiel, die sich genau wie ihr Mann in der Sache engagiert hat. "Alles andere wäre technisch aufwendiger. Dann müsste jeder Arzt, der Notdienst hat, seinen Laptop mitbringen und über die eigene Praxis abrechnen." Das sei einem IT-Fachmann zufolge zwar möglich, aber es könnte Kompatibilitätsprobleme geben. Zum Beispiel beim Ausdrucken von Rezepten.

Die Räume, die den Kinderärzten in Albstadt zur Verfügung gestellt werden sollen, seien gut geeignet, sagt Markus Czempiel. Sie befänden sich zwar nicht im Hauptgebäude des Klinikums, seien aber direkt daran angegliedert, "in unmittelbarer Nähe".

Ende dieser Woche habe er die Ärzte aus dem Zollernalbkreis und dem Landkreis Sigmaringen zu einem weiteren Treffen eingeladen. Bei einigen von ihnen gebe es noch offene Fragen. Erst danach könne man definitiv sagen, wie viele Ärzte mitmachen und wie der kinderärztliche Notdienst an Wochenenden und Feiertagen im Zollernalbkreis aussehen werde.

Die Mehrbelastung durch die größere Anzahl von Diensten, die bei der "Zollernalb-Lösung" anfallen, sieht Czempiel nicht als Problem: Manche Arztkollegen seien bereit, mehr Dienste zu machen: "So gleicht sich das dann aus."

Nur etwas steht noch nicht fest: "Den 1. April haben wir als Zieltermin im Kopf. Ob wir es bis dahin schaffen, wissen wir noch nicht."