Güterzug der HzL vor Hechinger Kulisse: Der Markenname bleibt in der neuen Gesellschaft erhalten, die rot-gelben Züge werden weiterhin fahren. Foto: Stopper

Nach Fusion mit Südwestdeutscher Verkehrs-Aktiengesellschaft ändert sich für Mitarbeiter und Fahrgäste nichts.

Zollernalbkreis - Die Hohenzollerische Landesbahn (HzL) verschmilzt rückwirkend zum 1. Juni mit der landeseigenen Südwestdeutschen Verkehrs-Aktiengesellschaft (SWEG); der historische Markenname wird bleiben.

Der Zollernalbkreis und der Landkreis Sigmaringen, die bisher mit je 14 Prozent an der HzL beteiligt gewesen sind, werden auch Anteile an der neuen Gesellschaft haben: Sie werden mit je 2,5 Prozent beteiligt sein und je einen Vertreter im Aufsichtsrat haben.

Die Kreisverwaltung sieht darin eine Entscheidung im Sinne der Zukunft. Johannes Müller von der HzL stellte dem Kreistag am Montagabend die Zukunft und die aktuelle Unternehmenssituation der HzL vor. Durch den Zusammenschluss der HzL mit einem Jahresumsatz von vier Millionen Euro mit der SWEG, die einem Umsatz von 34 Millionen macht, werde man ein starkes Verkehrsunternehmen im Land haben, das sich auch an größeren Ausschreibungen beteiligen könne – etwa für den "Ulmer Stern", wo die HzL den Zuschlag bekommen habe. Allein dadurch würden 35 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Oder, ein weiteres Beispiel, die aktuelle Ausschreibung für die Breisgau-S-Bahn. Eben eine "zukunfts- und konkurrenzfähige Gesellschaft". Denn: "Wir wollten nicht weiter vor uns hin dümpeln."

Was ändert sich für die Mitarbeiter, die Verwaltungsstandorte Hechingen und Gammertingen und die Fahrgäste? Erst mal nichts: die 300 Mitarbeiter bleiben an den jeweiligen Standorten, die HzL-Züge und -Busse werden weiterhin fahren. Schon in der Vergangenheit sei man bei der HzL vom Land als Hauptgesellschafter sehr fair behandelt worden, sagte auch Landrat Pauli in einem Gespräch: "Es war ein partnerschaftlicher Umgang." Den werde es in der neuen Gesellschaft mit dann 1200 Mitarbeitern und mit einem Marktanteil von 1,1 Prozent auch weiterhin geben.

Erklärtes Ziel der neuen Gesellschaft: ein Marktanteil von 2,5 Prozent; bereits zum Jahresende sollen 2,1 Prozent erreicht werden. Eine Fusion, die der neuen Gesellschaft eine Marktführerposition im Land verschaffe und die demnach das Kartellamt noch prüfen müsse?, erkundigte sich CDU-Kreisrat Helmut Barth. Keineswegs, konterte Müller. Die Prüfung sei bereits erfolgt. Zum Vergleich: Auch die Deutsche Bahn fahre hier. Und die habe einen Marktanteil von 70 Prozent.

Aufsichtsratsvorsitzender wird Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sein, der davor schon Aufsichtsratsvorsitzender der beiden Gesellschaften war.

Davor hatte Johannes Müller bereits im Sigmaringer Kreistag gesprochen. Das Anliegen der beiden Landkreise brachte die dortige Landrätin Stefanie Bürkle auf den Punkt: "Ohne uns geht nichts auf unserem Gebiet." Auch die Regionalstadtbahn und die Elektrifizierung der Zollernalbbahn mit Talgangbahn könnten miteinander leichter erreicht werden: "Das Thema Mobilität auf der Schiene muss in den Vertrag mit einfließen. Wir müssen das Projekt gemeinsam anpacken, damit wir endlich aus diesem Dieselloch herauskommen." Fazit: Es gehe nicht um Größe, sondern allein darum, wahrnehmbar zu bleiben. Und, ganz wichtig: "Der Güterverkehr gehört zum Portfolio der HzL, er wird weiterhin von Hechingen aus gesteuert", betonte Landrat Pauli.

Der Kreistag stimmte – wie davor schon das Gremium in Sigmaringen – der Fusion zu.