"Ich habe ein glückliches Zuhause": Illustration zum Jahresbericht des Vereins FrauenHaus Zollernalbkreis. Foto: FrauenHaus

Im vergangenen Jahr haben im Landkreis 57 Frauen Schutz und Unterkunft gefunden.

Zollernalbkreis - Häusliche Gewalt ist kein Einzelphänomen. Opfer sind vor allem Frauen und Kinder. Viele sprechen nicht darüber. Aber manche haben die Stärke und den Mut, aus dem Teufelskreis auszubrechen und ein neues Leben zu beginnen. Dabei hilft der Verein FrauenHaus Zollernalbkreis.

Allein im vergangenen Jahr haben 57 Frauen und 64 Kinder Schutz und Unterkunft im Frauenhaus Zollernalbkreis gefunden. 24 Frauen kamen ohne Kinder, weil diese bereits erwachsen oder anderweitig untergebracht waren.

Insgesamt kamen nur acht Frauen aus dem Zollernalbkreis. 49 (oder 86 Prozent) stammten aus anderen Landkreisen oder Bundesländern. Betroffene ziehen es vor, ihren neuen Lebensabschnitt möglichst weit weg von dem Ort zu beginnen, an dem sie Opfer von Gewalt geworden sind. Und nicht in Reichweite der Person, die ihnen Gewalt angetan hat: ein neues Leben ohne Angst.

Insgesamt ist die Zahl der Schutzsuchenden leicht rückläufig: Im Jahr 2012 hatten noch mehr als 80 Frauen im Frauenhaus Schutz gesucht und gefunden.

Längst nicht alle Frauen, die auf einen Platz im Frauenhaus hoffen, können aufgenommen werden: Allein im vergangenen Jahr mussten laut Jahresbericht des Vereins 104 Frauen wegen Vollbelegung der Unterkunft abgewiesen werden.

Elf Frauen sind im vergangenen Jahr selbst ins Frauenhaus gekommen. Bei acht Frauen erfolgte die Kontaktaufnahme durch Beratungsstellen, bei 13 durch die Polizei, bei sechs durch Behörden, bei acht durch Beratungsstellen. Seltener war die Kontaktaufnahme durch einen Arzt (drei Fälle) oder die Verwandtschaft (ebenfalls drei). 13 Frauen kamen aus anderen Frauenhäusern im Bundesgebiet.

Viele der Schutzsuchenden sind jung: 14 Frauen, die ins Frauenhaus Zollernalbkreis kamen, waren zwischen 18 und 25 Jahre alt, zwölf zwischen 26 und 30. Aus der Gruppe der 31- bis 35-Jährigen waren es acht, aus der Gruppe der 36- bis 40-Jährigen vier. 14 Frauen waren zwischen 41 und 50 Jahre alt, fünf hatten ein Alter von 51 bis 60 Jahren.

Was das Alter der Kinder angeht, die mit ihren Müttern Schutz im Frauenhaus gefunden haben, so überwiegt die Gruppe der unter Zweijährigen: Insgesamt waren es 20 Kleinkinder. Hinzu kamen 19 Drei- bis Vierjährige, sechs Fünf- bis Sechsjährige, zwölf Sieben- bis Zehnjährige, sechs Elf- bis 14-Jährige und ein Jugendlicher über 14 Jahre.

Aber die Aktivitäten des Vereins FrauenHaus Zollernalbkreis beschränken sich nicht allein auf die Unterbringung und Betreuung von Frauen und Kindern, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. Im Gegenteil: Es wird informiert und aufgeklärt über die Ursachen und Folgen von Gewalt an Frauen und Kindern.

In Kooperation und Vernetzung mit anderen Institutionen ist der Verein in regionalen und überregionalen Arbeitskreisen vertreten und hat starke Partner.

Auch in Sachen Beratung ist das Frauenhaus aktiv: Allein im vergangenen Jahr wurden 177 telefonische und persönliche Beratungsgespräche mit Frauen geführt, die nicht im Frauenhaus lebten.

Weitere Informationen:

www.frauenhaus-zak.de

Telefon 07433/84 06