Der Unterricht in freier Natur macht Spaß. Das "Klassenzimmer im Grünen" vermittelt in diesem Jahr unter anderem Basisinformationen rund um Milch, Getreide und Schafhaltung. Foto: Landratsamt

Kindern und Jugendlichen sollen in praxisnahem Unterricht landwirtschaftliche Themen näher gebracht werden.

Zollernalbkreis - 800 Haupt- und Nebenerwerbsbauern bewirtschaften im Zollernalbkreis 33.000 Hektar Wiesen, Weiden und Äcker und halten 14.000 Rinder und 16.000 Schafe. Die Aktion "Klassenzimmer im Grünen – Lernort Bauernhof" soll landwirtschaftlich relevante Themen in den Unterricht bringen.

Das Wissen um den Anbau von Weizen oder die Haltung von Kühen ist auch im ländlichen Raum nicht mehr selbstverständlich. Das Projekt ermöglicht Kindern und Jugendlichen den praxisnahen Zugang zu Themen wie Milch, Getreide und Schafe und verlegt das Klassenzimmer nach draußen.

Speziell geschulte Bäuerinnen, Landwirte und Schäfer bieten in Absprache mit dem Lehrer und in Anlehnung an den Bildungsplan dem Alter entsprechende und themenbezogene Unterrichtseinheiten auf ihren Bauernhöfen an. Dabei erfahren die Kinder und Jugendlichen praxisnah, was die Kuh frisst und wie aus Milch Butter gemacht wird.

Dies soll einen Beitrag dazu leisten, dass die Wertschätzung für die heimische Lebensmittelerzeugung, deren Vielfalt und deren Bedeutung für die eigene Ernährung und unsere Kulturlandschaften nicht verloren geht. Die begleitende Broschüre "Klassenzimmer im Grünen – Lernort Bauernhof im Zollernalbkreis" enthält landwirtschaftliche Basisinformationen zu den Themen Milch, Getreide und Schafe sowie dazugehörige Projektthemen mit praktischen Umsetzungsbeispielen für den Unterricht.

Schulen, Kindergärten und Vereine, die sich diesen Aufgaben widmen wollen, vermittelt die Broschüre "Klassenzimmer im Grünen" Kontakte zu Landwirten, bietet eine praktische Hilfe bei der Vorbereitung von Projekten und regt zu eigenen Ideen an.

Das "Klassenzimmer im Grünen" geht damit in eine neue Runde. In den vergangenen Jahren waren beispielsweise die Streuobstwiesen, die zum Landschaftsbild der Zollernalb gehören, ein Thema. In vielen Schulen, die mit örtlichen Vereinen zusammenarbeiten, wurde das Thema in den Unterricht integriert. Dazu hatten Obstfachberater Markus Zehnder und Beate Holderied eine Broschüre verfasst, die als Leitfaden für einen naturnahen Unterricht verwendet werden kann. Sie entstand auf Initiative des Kreisverbands für Obstbau, Garten und Landschaft und des Landratsamts.

Auch Vereine hatten den Schulen Kooperationen angeboten, und der Landkreis unterstützte die Bemühungen fachlich sowie organisatorisch: Der Kreisverband für Obstbau, Garten und Landschaft Zollernalb hat gemeinsam mit dem Landratsamt ein modellhaftes Jahresprogramm zusammengestellt. Mit der Grundschule Trillfingen/Bad Imnau fanden die Initiatoren einen sehr aufgeschlossenen Partner für eine Kooperation. Über ein ganzes Schuljahr wurden Themen rund um eine Obstwiese beispielhaft angeboten.

Da mit den Obstwiesen noch viele weitere ökologische Zusammenhänge verbunden sind, etwa Imkerei, Insekten und Vögel, Blumenwiesen, bietet der Jahreslauf in den Obstwiesen ideale Voraussetzungen für einen Unterricht zur Naturerziehung.

Weitere Informationen: www.kogl-zak.de www.zollernalbkreis.de