HandballChristoph Foth weiß, "dass wir nicht verlieren dürfen"

Von Ulrich Mußler

Handball-Bundesligist HBW Balingen-Weilstetten steht im Kampf um den Klassenerhalt vor einem bedeutenden Spiel. Vor dem Kellerduell beim ThSV Eisenach (19 Uhr, Werner-Aßmann-Halle) sagt Kreisläufer Christoph Foth: "Wir müssen uns auf alles einstellen."

Die Atmosphäre in der Eisenacher Werner-Aßmann-Halle ist berühmt-berüchtigt. Foth hatte schon einmal das "Vergnügen" in diesem Hexenkessel für den HBW aufzulaufen. Die Erinnerungen an die 24:29-Niederlage in der Saison 2013/14 sind zwar inzwischen verblasst, doch der 24-Jährige ist sich sicher: "Wir müssen uns auf alles einstellen, auch was das Verhalten der Zuschauer angeht. Es ist aber gut, wen man schon im Voraus weiß, was auf einen zukommt."

In den vergangenen Tagen kränkelte der Kreisläufer etwas, stieg erst am Mittwoch wieder ins Training ein. Sein Eindruck von den Einheiten nach der 21:29-Derby-Pleite gegen Frisch Auf Göppingen? "Jeder ist sich bewusst, dass das Spiel in Eisenach ein ganz wichtiges ist, und dass wir nicht verlieren dürfen."

Seit der Saison 2012/13 ist Foth Teil des Bundesliga-Teams. Sein Debüt in der "stärksten Liga der Welt" gab er aber bereits im Oktober 2011. "Das war gegen den THW Kiel. Es war etwas ganz Besonderes, gegen solche Stars zu spielen. Ich wusste damals ja nicht, ob ich noch einmal die Gelegenheit dazu bekommen würde. Natürlich ist davon auch etwas hängen geblieben, ohne dass ich mich jetzt an spezielle Spielsituationen erinnern könnte."

Mit dem Handball ging’s für Foth schon in ganz jungen Jahren los. Damals beim VfL Ostdorf. "Als mein Vater und mein älterer Bruder noch gespielt haben, habe ich mich in der Halbzeitpause versucht und habe dann mit vier, fünf Jahren im Verein angefangen." Ab der E-Jugend griff er dann erfolgreich für die JSG Balingen-Weilstetten zum Ball, erreichte 2010 mit der A-Jugend das Final-Four um die Deutsche Meisterschaft, gewann zwei Jahre zuvor mit der Auswahl des Handballverbands Württemberg (HVW) den Länderpokal und machte auch einige Spiele für die Jugend-Nationalmannschaft – das alles als Rückraumspieler.

Inzwischen hat er eine neue Aufgabe gefunden. Schuld ist Ecki Nothdurft. Damals Foths Coach beim HBW II und inzwischen Co-Trainer der Bundesliga-Mannschaft. "Ecki hat damals gesagt, dass er mich zum Kreisläufer umschulen muss, wenn ich in die Bundesliga- will. Ich wollte so hoch wie möglich spielen, und weil ich gerne Abwehr spiele, Härte und Zweikämpfe mag, war das für mich in Ordnung. Manche sagen ja, der Kreisläufer sei der heimliche Spielmacher, und für mich ist es sicher von Vorteil zu wissen, wie ein Rückraumspieler denkt. Aber ich merke, dass mir am Kreis noch etwas die Routine fehlt, weil ich eben noch nicht so lange auf dieser Position spiele."

Natürlich hat sich Foth in den vergangenen Jahren von Wolfgang Strobel und Christoph Theuerkauf ein paar Kniffe abgeschaut. Darin, dass Strobel mittlerweile den Posten des Geschäftsführers beim HBW übernommen hat, sieht der Jura-Student die Chance, "dass ich auch im Angriff spielen darf."

Zweimal sind sich der HBW Balingen-Weilstetten und der ThSV Eisenach bisher in der Handball-Bundesliga gegenübergestanden. In der Saison 2013/14 gewann der HBW sein Heimspiel mit 29:22 und musste sicham Fuße der Wartburg mit 24:29 geschlagen geben. In seiner letzten Zweitliga-Saison (2005/06) zog der HBW in der Werner-Aßmann-Halle ebenfalls den Kürzeren (25:27) und setzte sich zu Hause mit 30:22 durch.