Kupfernagel macht’s schon wieder

Hanka Kupfernagel hat sich gestern wieder in die Siegerliste des Albstadt-Frauen-Etappenrennens – bei der 16. Auflage des Events schnappte sie sich zum fünften Mal den Gesamtsieg und war zudem beste in der Bergwertung.

Am Ende hatte die 41-jährige Leaderin des thüringer Maxx-Solar-Teams mit der Zeit von 3:16.45 Stunden drei Sekunden Vorsprung auf die 20 Lenze zählende Clara Koppenburg vom Bigla-Cycling-Team. Rang drei ging an Kupfernagels Teamkollegin Beate Zanner, die sich den Sieg auf der zweiten Etappe feierte. "Das war gar nicht so einfach. Weil man immer die Zeitgutschriften für die Sprintwertungen im Hinterkopf behalten musste, war die zweite Etappe auch mit kleinen Rechenaufgabe verbunden", sagte Kupfernagel nach ihrem Sieg und lachte. Die erste Etappe um den Bärenkreisel hatte sie vor der Schweizer Juniorin Désirée Ehrler und Koppenburg für sich entschieden, ging – dank einer Zeitgutschrift – mit fünf Sekunden Vorsprung im "Gelben Trikot" auf die zweite Etappe. Der wuchs nach einem Zwischensprint auf sieben Sekunden an. Und weil Ehrler gestern nicht in der Spitzengruppe vertreten war, galt es für Kupfernagel "nur" noch, Koppenburg im Auge zu behalten. Als die Fahrerinnen schließlich die 15 Schleifen auf dem Degerfeld abgespult hatten und wieder auf die Talgangrunde einbogen musste Kupfernagel beachten, dass Koppenburg nur dann die Etappe für sich entscheiden durfte, wenn sie selbst zweite werden würde. Denn Siegerin würde zehn Bonussekunden erhalten, die Zweite sechs. Und die siebenfache Weltmeisterin setzte alles auf den Sieg von Beate Zanner, fuhr den Sprint für ihre Teamkollegin an. Und tatsächlich schnappte sich Zanner den Sieg. "Ich wollte, dass Beate gewinnt – auch weil sie mich am Mittwoch so stark unterstützt hatte", so Kupfernagel nach dem geglückten Taktik-Kniff.

Auch bei der Volksbank-Albstadt-Jedermann-Tour, die seit acht Jahren parallel zum Frauen-Etappenrennen stattfindet, ging es spannend zu. Dabei gaben wie erwartet die Pedaleure der RSG Zollern-Alb Albstadt den Ton an. Die erste Etappe am Mittwoch entschied Stefan Schairer mit deutlichem Vorsprung für sich. Gestern nun wagte Thomas Halter einen Ausreißversuch und fuhr sich 20 Sekunden Vorsprung heraus, ehe es in die letzten drei der 19 im Talgang zu fahrenden Runden ging. Auf der letzten Schleife kam das Feld immer näher, aber Halter rettete einen knappen Vorsprung ins Ziel. Schairer fuhr noch den Sprint für seinen Teamkollegen Simon Pfau an, der hinter Sven Harder (Soli Dachau) Etappen-Dritter wurde, an und sicherte sich damit auch den Sieg in der Gesamtwertung mit eineinhalb Minuten Vorsprung auf ein zeitgleiches Sechser-Päckchen mit Harder, Pfau, und Luca Baumann (RSG Zollern-Alb).