Ob Julian Thomann und der HBW II gegen Rödelsee einen Schritt aus dem Tabellenkeller machen?Foto: Single Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballDie Trendwende soll her

Von Ulrich Mußler

3. LIGA MÄNNER HBW Balingen-Weilstetten II – TSV Rödelsee (Sonntag, 17 Uhr, Sparkassen-Arena Balingen). Die Lage wird allmählich ernst für den Handball-Drittligisten HBW Balingen-Weilstetten II. Nach dem knappen 33:34 beim SV Salamander Kornwestheim – es war die dritte Niederlage in Folge – ist das Team von Trainer Eckard Nothdurft auf den viertletzten Tabellenplatz zurückgefallen. Nur einen Punkt beträgt der Vorsprung noch auf den ersten Abstiegsplatz. Am Samstag kommt mit dem TSV Rödelsee eine Mannschaft in die Balinger Arena, die mit einer Bilanz von 8:4 Zählern vom fünften Rang des Tableaus grüßt.

Das große Problem vor Wochenfrist in Kornwestheim war, dass der HBW II in der Deckung zu nachlässig agierte, über 60 Minuten keine Konstanz in seine Defensivaktionen bekam. Und das obwohl HBW-Urgestein Frank Ettwein, der seine Karriere nach der vergangenen Saison eigentlich beendet hatte, erstmals bei der Nothdurft-Sieben aushalf. Wie häufig das der 35-Jährige Linksaußen noch tun wird, steht derzeit noch in den Sternen. Auf jeden Fall soll er vorübergehend Neuzugang Thorben Kirsch ersetzen, der in der Abwehr stets einen starken Part gespielt hatte, nun aber aufgrund einer schweren Schulterverletzung operiert werden und den Rest der Saison von draußen verfolgen muss. Da auch Jan Remmlinger (Reha nach Kreuzband-OP) noch einige Zeit braucht, um wieder ins Team zurückzukehren, fehlen Nothdurft auch im Angriff die Optionen im linken Rückraum. Gregor Thomann reist am Samstag mit der ersten Mannschaft zum Auswärtsspiel bei der TSV Hannover-Burgdorf. "Ich hoffe, dass er fit zurückkommt", sagt Nothdurft, der die beiden A-Jugendlichen Fabian Mayer und Frank Raible mit an Bord nehmen will.

Während der HBW II zuletzt dreimal in Folge leer ausgegangen ist, hat Rödelsee seine drei zurückliegenden Partien allesamt gewonnen. Nach Auswärtssiegen bei der TGS Pforzheim (26:21) und der SG H2Ku Herrenberg (29:25) bezwang das Team um Spielertrainer Radovan Suchy am vergangenen Samstag Aufsteiger TuS Fürstenfeldbruck mit 31:24. Allerdings war das auch gleichzeitig das letzte Spiel von Torwart-Oldie Rostislav Badura (40), den es aus beruflichen Gründen in seine Heimat Tschechien zurückzieht. Für ihn rückt nun der 40-jährige Bosnier Ozren Kvrgic zwischen die TSV-Pfosten. "Das Momentum liegt klar auf der Seite von Rödelsee. Es ist wirklich überraschend, dass der TSV mit einem kaum veränderten Kader von einem Abstiegskandidaten zu einem Team geworden ist, das vorne mitspielt", sagt HBW-Trainer Ecki Nothdurft.

Herausragende Kraft beim TSV ist der 36-jährige, frühere slowenische National- und Bundesligaspieler Bostjan Hribar, der die Torschützenliste derzeit mit 51 Treffern anführt. "Auch im Zusammenspiel mit dem Kreis kann Hribar einer Abwehr richtig weh tun. Die Mannschaft hat die Erfahrung, ein junges Team auszuspielen". Und dennoch hofft Nothdurft auf die Trendwende. "Die drei Spiele, die wir zuletzt verloren haben, hätten wir auch gewinnen können, deshalb werden wir an der Grundstruktur unseres Spiels auch nichts ändern. Klar ist aber auch, dass wir jetzt unbedingt Punkte brauchen", so Nothdurft weiter.