Ob er auch gegen Lemgo durch die Lüfte fliegt? HBW-Goalgetter Olivier Nyokas zwickt die Achillessehne. Foto: Single

Verletzungspech in Balingen: Olivier Nyokas droht lange auszufallen. Asanins Hüftverletzung nicht gravierend.

Die 22:24-Heimniederlage gegen die HSG Wetzlar schmerzt den Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten. Nicht nur weil die Punkte flöten gingen. Mit Olivier Nyokas und Matej Asanin beklagt Trainer Markus Gaugisch die nächsten Verletzten.

Asanin hatte sich beim Aufwärmen – er war auf einen Ball getreten und mit der Hüfte weggeknickt – verletzt. Nyokas zog sich kurz nach seinem zweiten Treffer zum 4:4 eine Verletzung an der Achillessehne zu, bekam von Physiotherapeut Wolfgang Kremer gleich einen Tape-Verband angelegt, spielte aber bis zum Ende weiter.

Während Asanins Blessur nicht all zu gravierend ist, durchaus Chancen auf einen Einsatz am Samstag im Heimspiel gegen den TBV Lemgo bestehen, sieht die Lage beim französischen HBW-Goalgetter schlecht aus. "Ich befürchte, dass er am Samstag ausfällt", so HBW-Trainer Markus Gaugisch. Wie lange, das konnte der Coach gestern Nachmittag noch nicht sagen. Klar ist aber auch: Sollte die Sehne angerissen sein, droht dem 28-Jährigen eine lange Pause. Zwar hofft Gaugisch, dass Fabian Böhm am Samstag sein Comeback gibt, ansonsten aber bleibt die Personalsituation angespannt. Mit Alexandros Vasilakis rechnet der Coach erst in zwei Wochen. Wann Yann Polydore, Dragan Tubic und Dennis Wilke zurückkehren, steht in den Sternen.

Dass es am Ende gegen Wetzlar nicht zu einem Erfolg oder zumindest zu einem Remis gereicht hat, bleibt Trainer Gaugisch ein Rätsel: "Ich weiß immer noch nicht, warum wir verloren haben. Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, jeder hat die an ihn gestellten Aufgaben gut gelöst. Natürlich haben ein paar Kleinigkeiten nicht gepasst." Tatsächlich tat sich der HBW in der Schlussphase überaus schwer, den eingewechselten HSG-Keeper José Hombrados zu bezwingen. Nach dem 21:22 von Florian Laudt warf der sonst gut aufgelegte Youngster Jannik Hausmann den Ball überhastet in den Wetzlarer Block (57.), und nachdem Nyokas zum 22:23 verkürzt hatte, vergab er mit einem völlig unvorbereiteten Wurf gegen Hombrados 40 Sekunden vor Schluss die Chance zum Ausgleich.

Was Gaugisch besonders grämte, nachdem er sich die Videoaufzeichnung der Partie genau angesehen hatte: "Die Leistung der Schiedsrichter war skandalös. Ich erwarte, dass gleiche Situationen auf beiden Seiten gleich beurteilt werden. Das war nicht der Fall." Tatsächlich werteten die Berliner Referees Nils Blümel und Jörg Loppaschewski in zahlreichen Szenen mit zweierlei Maß.

Für den HBW geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen den TBV Lemgo weiter. Die Ostwestfalen belegen zwar den drittletzten Tabellenplatz, haben aber ihre größten Verletzungsprobleme hinter sich und befinden sich im Aufwärtstrend. "Das wird ein ganz schwere Spiels. Wir können nur etwas erreichen, wenn alle 100 Prozent geben. Das gilt nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für unsere Fans. Gegen Wetzlar fand ich die Stimmung recht emotionslos, gerade in den letzten zehn Minuten hätten wir mehr Unterstützung gebraucht", so Gaugisch.