"Wir haben immer wieder kleine Rückschläge erlitten", sagte HBW-Spielmacher Martin Strobel Foto: Single Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballHBW zieht gegen Lübbecke gerade noch einmal den Kopf aus der Schlinge

von Ulrich Mußler

Dass die Bäume auch für sie nicht in den Himmel wachsen, mussten die Spieler des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten gestern erfahren. Nach Ach und Krach freuten sie sich am Ende über ein 23:23 Heimremis gegen den Tus N-Lübbecke.

Auch nach drei Heimspielen ist der HBW in der Balinger Arena noch ungeschlagen. Doch nach dem 28:25-Erfolg über GWD Minden (28:25) und dem sensationellen 22:21 gegen den THW Kiel, sprang gestern "nur" ein 23:23 gegen den TuS N-Lübbecke heraus.

"Was den Spielverlauf angeht, war es trotzdem ein gewonnener Punkt", sagte HBW-Linksaußen Denni Djozic, der nach der Schluss-Sirene zum Siebenmeterduell mit Lübbeckes Torhüter Nikola Balzicko antrat. Angefeuert von den HBW-Fans behielt der 22-Jährige beim Showdown die Nerven. Wie schon bei seinen vier Strafwürfen zuvor, verwandelte er sicher – zum 23:23. "Solche Situationen wünscht man sich als Spieler. Weil ich die vier zuvor schon reingemacht hatte, bin ich auch selbstbewusst zur Marke gegangen. Experimente habe ich keine gemacht, sondern geworfen wie immer. Schließlich wollte ich das Tor erzielen", sagte Djozic nach einer Partie, in der sich der HBW im Angriff unglaublich schwer tat und deshalb bis Mitte der zweiten Hälfte einem Rückstand hinterher lief. Zwar boten sich den Gastgebern nach dem Ausgleich von Fabian Böhm (19:19/51.) Chancen, die Führung an sich zu reißen. Doch immer wieder unterliefen ihnen Fehler in der Offensive. Drei Minuten vor Schluss lag der Tus wieder mit 23:20 vorne.

"Das war extrem. Wir haben immer wieder kleine Rückschläge erlitten. Aber wir haben uns in der Deckung immer wieder die Bälle erkämpft und sind deshalb im Spiel geblieben. Wir dürfen eben nie aufhören zu ackern. Nur als Team können wir etwas erreichen. Ich hatte ein gutes Gefühl, dass Denni den Siebenmeter verwandelt, weil er schon zuvor souverän getroffen hatte", sagte Martin Strobel, der selbst vier Treffer zum Erfolg beisteuerte. Dass es vorne von Beginn an nicht rund lief machte der Spielmacher daran fest, dass der Abschluss zu schnell gesucht wurde. "Wir haben es zu sehr mit Einzelaktionen versucht, anstatt auf die zweite Aktion zu suchen. Deshalb haben wir die Abwehr nicht in Bewegung gebracht, und Blazicko hält leichte Bälle aus dem Rückraum eben."

Einen großen Anteil daran, dass es noch zum remis reichte, hatte auch Torhüter Matej Asanin, gegen Kiel einer der Matchwinner. "Ich habe heute ein paar unglückliche Bälle kassiert, aber meine Leistung war in Ordnung. Lübbecke war ein sehr starker Gegner, und wir sind ständig einem Rückstand hinterhergerannt. Wir alle haben Fehler gemacht, aus denen wir unsere Lehren ziehen müssen."

HBW-Coach Gaugisch war am Ende mit dem Punkt einverstanden: "Wir müssen zufrieden sein. Wir haben am Ende gut für diesen Punkt gefightet. Aber es hat sich wieder gezeigt, dass wir viel Arbeit investieren müssen, um erfolgreich zu sein. Jetzt müssen wir diese Woche noch überleben und am Mittwoch gegen den HSV Hamburg alles reinlegen, was wir haben."