Hatte sich das Spiel seiner Mannschaft in Göppingen ganz anders vorgestellt: HBW-Trainer Markus Gaugisch. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballHBW-Kapitän Wolfgang Strobel: "Jede Niederlage ist ein Rückschlag"

Von Ulrich Mußler

Mit der 28:32-Auswärtsniederlage im Derby bei Frisch Auf Göppingen ist die kleine Serie des Handball-Bundesligisten HBW Balingen-Weilstetten gerissen. Zuvor hatten Wolfgang Strobel und Co. zwei immens wichtige Erfolge im Kampf um den Klassenerhalt gefeiert.

"Prinzipiell ist jede Niederlage ein Rückschlag. Natürlich wollten wir auch in Göppingen gewinnen. Wir haben auch versucht, die entsprechende Emotionalität aufzubauen. Unser Trainer Markus Gaugisch hat in der Vorbereitung auf das Spiel nicht nachgelassen", sagt HBW-Kapitän Wolfgang Strobel, der im Juli in die Rolle des Geschäftsführers schlüpfen wird.

"Göppingen kommt mit wahnsinnig viel Power im Angriff. Deshalb braucht man an solch einem Tag gute Beine und eine gute Physis. Aber wir haben in der ersten Halbzeit 18 Gegentore kassiert. Da waren die Göppinger in den Zweikämpfen besser", sagt Strobel, und so sei der Rückstand zur Pause mit 14:18 einfach zu groß angewachsen gewesen.

Coach Gaugisch war mit dem Defensivverhalten überhaupt nicht einverstanden. "Wir hatten klare Vorgaben, wie wir verteidigen wollten. Das hat die ersten drei mal geklappt. Hätten wir dabei nicht nur einmal den Ball gewonnen, hätte die Mannschaft das abgespeichert und Göppingen zum Nachdenken gebracht", so Gaugisch. Nach dem Seitenwechsel zog Frisch Auf gar auf 23:15 davon – die Vorentscheidung.

Neun Partien hat der HBW, der mit 24:30 Punkten als 14. des Tableaus sechs Zähler Vorsprung auf die vier Abstiegsplätze hat, noch vor der Brust. Dabei geht es nach dem Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt (Mittwoch, 1. April) ums Ganze. Denn dann stehen innerhalb von drei Wochen drei Partien gegen Teams an, die in der Tabelle hinter den Schwaben rangieren. Zunächst führt die Reise zu GWD Minden, dann kommt die TSG Friesenheim, und schließlich wartet noch der TuS N-Lübbecke.

Weil die Belastungen der vergangenen Wochen doch groß waren und einige Spieler mit Blessuren zu kämpfen haben, will es Trainer Gaugisch vorübergehend etwas lockerer angehen lassen, in den nächsten Tagen stärker auf die regenerative Arbeit setzen: "Wir müssen etwas das Gas rausnehmen." Strobel schlägt in die gleiche Kerbe, richtet den Blick aber schon auf das Spiel gegen Flensburg: "Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit, um die Wunden zu lecken. Das tut uns gut. Dann wollen wir an unserer Heimserie dran bleiben", sagt Strobel – wohl wissend, dass er mit dem HBW im Jahr 2015 alle drei Heimspiele gewann.

Wie viele Punkte er und seine Kollegen noch benötigen, um den Klassenerhalt in trockene Tücher zu legen? "Da fällt eine Prognose schwer. Es ist vielleicht besser, wenn wir nicht ständig auf die Tabelle schauen, sondern uns darauf konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können. In der vergangenen Saison haben wir vielleicht ein bisschen zu viel gerechnet und zu sehr nach den anderen geschaut. Auf jeden Fall ist es so spannend wie selten einmal."