Mark Luigart sorgt die richtige Bespannung der Schläger für die Spielerinnen bei den Ladies Open. Foto: Deregowski Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisHechinger sorgt für gute Schläger

Von Thomas Hauschel

Über einen Mangel an Arbeit muss sich Mark Luigart dieser Tage nicht beklagen. Der 44-Jährige betreibt nicht nur eine Tennisschule, fungiert als Trainer beim TC Hechingen, und führt dort auch einen kleinen Tennsishop auf der Anlage im Weiher – seit sechs Jahren ist der Familienvater und Regionalligaspieler der Hechinger Herren 40 auch für die Bespannung der Schläger der Spielerinnen bei den Ladies Open zuständig.

"Da gibt es ständig etwas zu tun", sagt Luigart, während er einen Schläger in die elektronische Bespannungsmaschine einspannt und die Saiten bereit legt, "Die Spielerinnen kommen, legen mir zwei, drei Schläger und ihre Saiten vor und sagen mir dann, mit viel Kilogramm sie ihren Schläger gerne bespannt hätten."

Die richtige Bespannung der Schläger ist eine kleine Wissenschaft für sich. "Jeder Schläger hat zwar eine Entspannungsempfehlung, aber die Spielerinnen haben da oft ihre eigenen Wünsche. Die will nur 18 Kilo, das ist dann so eine halbe Hängematte, und die andere möchte ihr Racket mit 32 Kilo bespannt haben. Der normale Durchschnitt liegt zwischen 21 und 31 Kilo", weiß der gebürtige Hechinger, der schon sieben Jahren das Tennis spielen anfing und mittlerweile auch im Besitz der Trainer-B-Lizenz des DTB ist. "Die richtige Mischung macht es aus. Die Härte der Bespannung ist für vieles verantwortlich: für das Ballgefühl, die Geschwindigkeit und die Dämpfung. Deshalb ist es wichtig, einen guten Kompromiß zu finden", sagt Luigart.

Deshalb nimmt sich der 44-Jährige auch Zeit, wenn es bei einem Racket neue Saiten aufzieht. "Ich brauche schon bis zu 30 Minuten pro Schläger. Mir geht es nicht um Schnelligkeit, sondern um Qualität", sagt der Hechinger, der es reizvoll findet, sich während der Arbeit mit den Spielerinnen oder deren Trainern auszutauschen. "Da kann man immer noch Erfahrungen sammeln."

Und dass die Spielerinnen mit seiner Arbeit zufrieden sind, davon zeugt ein Schläger in seinem Shop, auf dem ein Autogramm von Carina Witthöft prangt – der Gewinnerin der Ladies Open in den vergangenen zwei Jahren. Mittlerweile hat die 20-Jährige kometenhaft den Sprung in die Weltspitze geschafft und belegt Rang 56 in der ITF-Weltrangliste. "Es ist schön zu sehen, wenn Spielerinnen, die in Hechingen gespielt haben dann plötzlich bei großen Turnieren auftauchen und dort erfolgreich sind. Die Ladies Open sind schon ein Sprungbrett für junge Talente", sagt der 44-Jährige, der auch in den kommenden Jahren seinen Bespannungsservice beim mit 25 000 Dollar dotierten Turnier in der Zollerstadt anbieten will – "so lange es die Ladies Open gibt, so lange will ich es auch machen", versichert Luigart.