FC-Trainer Michael Wittwer weiß: In der aktuellen Form ist seine Mannschaft nur schwer zu schlagen. Foto: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

OberligaWittwer-Elf mit makelloser Bilanz

Von Thomas Hauschel

Das Topspiel zum Wochenendauftakt steigt heute Abend um 19 Uhr im Balinger Au-Stadion, wenn der Oberliga-Tabellenführer FC Nöttingen seine Visitenkarte abgibt. Mit den Nordbadenern wartet auf die TSG-Fußballer eine richtige Prüfung.

Viel Pech hatten die Jungs des ehemaligen KSC-Profis und FC-Trainer Michael Wittwer in der abgelaufenen Saison in der Regionalliga Südwest: Da sowohl Meister Kickers Offenbach als auch Vize 1. FC Saarbrücken in der Relegation den Aufstieg in die 3. Liga verpassten, hieß es für die "Veilchen" trotz Platz 15 in der Tabelle nach nur einer Spielzeit zurück in die Oberliga Baden-Württemberg zu müssen.

Doch trotz des Abstiegs und dem Abgang von zehn Akteuren gelang es den FC-Verantwortlichen um Manager Dirk Heidel, alle Leistungsträger wie Torjäger Michael Schürg, Marc Schneckenberger, Leutrim Neziraj oder Timo Brenner zu halten. Mit den Neuzugängen Eray Gür (Karlsruher SC II), Colin Bitzer (SSV Reutlingen) und Andreas Dups (TSV 05 Reichenbach) wurde der Kader punktuell verstärkt.

Das Highlight der Saison hatten die Witwer-Jungs schon vor der Spielzeit: Als Gewinner des Badischen Verbandspokals hatte sich Nöttingen für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert und dort das große Los gezogen. Denn kein geringerer als der Deutsche Rekordmeister FC Bayern München wartete als Gegner. Das "Spiel des Jahrzehnts" löste einen Riesen-Hype bei den Nöttinger Kickern und ihren Fans aus. Eigens zum Pokal-Hit präsentierten die "Veilchen" mit "Wie ein Feuer" ihren eigenen Pokal-Song. Vor 30000 Zuschauern im Karlsruher Wildpark zeigte Nöttingen eine starke Leistung gegen den übermächtigen Gegner aus der bayerischen Landeshauptstadt, kam durch Niklas Hecht-Zirpel sogar zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich und musste sich am Ende nur mit 1:3 geschlagen geben.

Die Pokal-Euphorie nahm der FC Nöttingen mit in die Oberligasaison. Gleich das erste Spiel gegen den Vorjahresdritten SGV Freiberg gewannen die Wittwer-Jungs mit 6:1. Auch in den folgenden Begegnungen beim SC Pfullendorf (4:2) und gegen den Freiburger FC (3:0), ließen die "Veilchen" nichts anbrennen. Und spätestens nach dem 5:1-Erfolg am Montagabend gegen die mit einigen Drittligaakteuren verstärkten Stuttgarter Kickers II dürfte allen Kontrahenten klar sein, dass der Weg zum Oberliga-Titel nur über den FC Nöttingen führt.

Auch Trainer Wittwer, der zusammen mit seinem ehemaligen KSC-Kollegen Rainer Krieg, der als Co-Trainer fungiert, die Geschicke der Mannschaft leitet, war nach dem Sieg gegen die Kickers mehr als zufrieden: "Die Jungs sind mit breiter Brust angetreten und haben eine enorme Spielfreude und Laufbereitschaft an den Tag gelegt", lobte der 48-Jährige. Wenn seine Mannschaft diese Leistungen weiter bringe, dann sei sie in der Oberliga nur schwer zu bezwingen.

Fürwahr, zeigte der FCN doch in den bisherigen Spielen, dass er in Regionalliga gereift ist. Doch nicht nur die Leistungsträger der Vorsaison überzeugten bislang, auch die Neuzugänge haben voll eingeschlagen. So stellte neben Schürg, der in vier Spielen bereits viermal getroffen hat, auch Eray Gür mit drei Treffern seine Torjägerqualitäten unter Beweis. Mit Colin Bitzer war ein weiterer Neuer bereits zwei Mal erfolgreich.

So können sich die Balinger Oberliga-Fußballer heute Abend auf einen hochkarätigen Gegner gefasst machen, der alles daran setzen wird, um seine noch blütenweiße Weste zu wahren. Doch unter Flutlicht waren die TSG-Kicker immer zu besonderen Leistungen fähig, und die sind auch heute ab 19 Uhr gefragt.