Über Stock und Stein bergab rasen die Mountainbiker bei der Downhill-DM im Tailfinger Bikepark. Fotos: Eibner Foto: Schwarzwälder-Bote

MountainbikeDie besten Downhill-Biker kämpfen in Tailfingen um die Medaillen

Von Ulrich Mußler Schon dreimal haben die Mountainbiker im Olympischen Cross-Country ihre Deutschen Meister in Albstadt ermittelt, am kommenden Sonntag geht die Elite im Downhill auf die Jagd nach nationalen Titelehren – über Stock und Stein lautet dann die Devise im Tailfinger Bikepark."Im vergangenen Jahr haben wir die Baden-Württembergische Meisterschaften ausgereichtet. Es war ein voller Erfolg. Entsprechend euphorisch haben wir dann eine Steigerung angestrebt. Und Albstadt hat im Mountainbike-Zirkus ja bereits einen großen Namen", erklärt Bikepark-Chef Holger Blum.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gab Albstadt schließlich den Zuschlag, und so versammeln sich die deutschen Top-Downhiller nun in Tailfingen, um auf der 1500 Meter langen Piste ihre Schnellsten zu ermitteln. "Wir haben die Schwierigkeiten auf dem Kurs verschärft und einige neue Dinge eingebaut. Die Sprünge sind nun schwerer und definierter zu fahren, außerdem ist auf den engen Passagen eine sehr gute Technik gefordert", sagt Blum. Im rund zweiminütigen Vollsprint rasen die Mountainbiker bergab. Los geht es zunächst auf dem Mini-Downhill, dann biegen die Fahrer auf die Nordschleife ein, um schließlich wieder in der Spur des Mini-Downhills ins Ziel zu brettern.

Topfavorit bei den Männern ist der 28-jährige Johannes Fischbach, Meister des Jahres 2012 und Silbermedaillengewinner 2013, aus Tirschenreuth. Ehe er zu den Downhillern wechselte, gewann er vier nationale Meistertitel im Four-Cross. "Er hat die entsprechende Sprintkraft und kommt mit Felspassagen bestens zurecht", so Blum. Doch auch Jasper Jauch, Benny Strasser (Neuenbürg), der sich im Jahr 2012 den Titel schnappte und der 36-jährige Marcus Klausmann – der gebürtige Albstädter wurde bereist 15 Mal Deutscher Meister – nehmen Gold ins Visier. So weit vorne wie möglich mitmischen wollen zudem die beiden Teamfahrer des Bikeparks Albstadt, Janik Rebhorn (Bodelshausen) und Matthias Hafner (Egesheim), der im vergangenen Jahr auf seiner "Hausstrecke" Landesmeister wurde.

Ihr fünftes DM-Gold in Serie peilt in der Konkurrenz der Frauen die Thüringerin Harriet Rücknagel an, doch möchte ihr Nicole Beege (Weißenburg), die 2011 und 2012 hinter Rücknagel die Silbermedaille gewann, nun ganz nach vorne. Sandra Rübesam (Arnstadt) will ebenfalls aufs Treppchen, hingegen muss Mitfavoritin Pia Isabella Klopfleisch (Willingen) nach einem Sturz vor zwei Wochen beim Rennen in Bad Wildbad passen.

Aber nicht nur für die Lizenzfahrer geht es am Wochenende im Bikepark Albstadt steil bergab. "Bahn frei!" lautet das Motto auch für die Hobby- und Nachwuchsfahrer. "Insgesamt erwarten wir rund 280 Teilnehmer", sagt Blum. Dabei fahren die Amateure denselben Kurs wie die Pros, allerdings stehen ihnen "Chicken-Ways" zur Verfügung, damit sie die Höchstschwierigkeiten umgehen können. "Bei den Nachwuchsrennen entscheiden die Kommissäre, ob wir bestimmte Passagen schließen müssen", so der Bikepark-Chef, der früher selbst im Downhill-Weltcup unterwegs war weiter.

Los geht es am Freitag ab 12 Uhr mit dem offiziellen Training für alle Klassen. Am Samstag stehen Pflichttrainingseinheiten für die Hobbyfahrer (8 bis 11 Uhr) und die Lizenzfahrer (8 bis 13 Uhr) an, ehe die Teilnehmer ab 13.30 Uhr im so genannten "Seeding Run" die Startreihenfolge für die Titelkämpfe am Sonntag untereinander ausmachen. In der Früh darf am Sonntag noch einmal trainiert werden (8 bis 11 Uhr). Ab 11.30 Uhr geht es dann um die Medaillen.

Übrigens: Zuschauer kommen bei dem Spektakel voll auf ihre Kosten. "Die Strecke ist aus dem Zielbereich sehr gut einsehbar, dort können die Fahrer von oben bis untern verfolgt werden. Aber wir haben auch Wege entlang der Strecke ausgeschildert", sagt Holger Blum. "In Zuschauermagnet ist sicher das letzte Waldstück vor dem Ziel. Dort kann man in einer ruppigen Felspassage sehr gut verfolgen, welche Leistung den Fahrern abverlangt wird."