Olivier Nyokas setzte gegen Gummersbach kaum Akzente, erzielte lediglich zwei Treffer. Foto: Single Foto: Schwarzwälder-Bote

HandballGaugisch klagt: "falsche Entscheidungen in Unterzahl"

Von Ulrich Mußler

Zwei Spiele, zwei Niederlagen. Der HBW Balingen-Weilstetten steht nach dem 27:31 (12:18) im Heimspiel gegen den VfL Gummersbach auf dem vorletzten Tabellenplatz in der Handball-Bundesliga.

"18 Gegentore in der ersten Halbzeit sind viel zu viel für uns. Das war ernüchternd", sagte HBW-Trainer Markus Gaugisch nach 60 Minuten. Erfolgversprechend war seine Mannschaft in die Begegnung gestartet, setzte sich nach einer ausgeglichenen Anfangsphase auf 9:6 ab. Doch danach riss der Faden. "Wir haben viel zu viele freie Bälle liegen lassen und gerade im Überzahlspiel die falschen Entscheidungen getroffen", so Gaugisch. Genau darin hatte auch sein Gegenüber Emir Kurtagic die entscheidenden Momente ausgemacht: "Der Knackpunkt waren unsere Gegenstoßtore in Unterzahl."

So glich der VfL als sein Kreisläufer Evgeni Pevnov für zwei Minuten draußen saß, zunächst zum 9:9 aus (21.) VfL-Coach Kurtagic. Im Laufe einer Zeitstrafe gegen Alexander Becker vollendeten Raul Santos, Florian von Gruchalla und Andreas Schröder den 10:1-Lauf zum 16:10 für die Gäste (28.), der dem HBW schon vor dem Seitenwechsel schließlich das Genick brach.

Doch es waren nicht nur die Gegenstöße, die den Gastgebern zu schaffen machten und deren Trainer Gaugisch zu denken gegeben haben dürfte. Denn Gummersbach fand auch im Positionsangriff immer wieder die Lücken, die die Balinger 3:2:1-Abwehr offenbarte. Gleichzeit musste der HBW in der Offensive weitaus härter arbeiten, um zu Chancen zu kommen als die Gäste. Auch die Torhüter Matej Asanin und Radivoje Ristanovic vermochten keine Akzente zu setzen. Asanin streifte in seinen 19 Minuten im ersten Abschnitt keinen Ball. Die erste Parade eines HBW-Schlussmanns zeigte dann Ristanovic beim 10:11-Rückstand in der 24. Minute. Im zweiten Abschnitt hielt der VfL seinen Vorsprung lange konstant, ehe der HBW in der Schlussphase noch einmal auf drei Treffer Differenz herankam (26:29/57.). Am Ende gab’s am 31:27-Erfolg der Gummersbacher, die damit eine knapp fünf Jahre währende Durststrecke in der Balinger Arena beendeten, nichts zu rütteln.

"Wir hatten uns alle einen anderen Beginn der Saison gewünscht. Die Mannschaft hat sich viel vorgenommen, das aber leider nur in der Anfangsphase umgesetzt. In den übrigen 40 Minuten haben wir das Spiel nicht mehr gekippt bekommen", meinte HBW-Geschäftsführer Wolfgang Strobel.