Geschafft: Nico Dreer jubelt nach dem Championship-Ball.. Fotos: Vichra Foto: Schwarzwälder-Bote

TennisNico Dreer feiert mit dem Barry College in Miami den NCAA-Titel

Von Ulrich Mußler

Für den TC Hechingen schlägt Nico Dreer in der Tennis-Württembergliga auf und schaffte mit dem Team den Klassenerhalt. Den ganz großen Smash aber landete der 21-Jährige in den USA. Mit dem Barry Colleges in Miami gewann er den NCAA-Titel.

Im Finale gegen Hawaii Pacific steuerte Dreer den entscheidenden Sieg zum 5:3-Erfolg seiner "Buccaneers" bei, die damit eine grandiose Saison (26:0 Siege) mit der wertvollsten Trophäe im College-Tennis krönten.

6:3 und 5:3 führte Dreer gegen Martinez-Vich, hatte Matchball und gab den zweiten Satz noch mit 5:7 ab. Im dritten Durchgang geriet er mit 2:5 ins Hintertreffen. Aber der Onstmettinger, der seit seinem zwölften Lebensjahr für den TC Hechingen aufschlägt, zeigte Comeback-Qualitäten. Als Martinez-Vich Krämpfe plagten, behielt Dreer in Arizona bei 40 Grad Hitze kühlen Kopf und entschied das Match noch mit einem 7:5 für sich. "Das war unglaublich. Meine Teamkollegen haben gleich den Platz gestürmt, und wir haben entsprechend gefeiert", sagt Dreer mit einem breiten Grinsen.

Für Dreer war klar, dass er nach dem Abitur an einem amerikanischen College studieren und Tennis spielen möchte. Andreas Maroldt, früher sein Teamkollege beim TC Hechingen und selbst an einem College aktiv, hatte ihm die Sache schmackhaft gemacht und Tipps gegeben, wie es am besten mit einem Stipendium klappen könnte. "Ich wollte schönes Wetter und gutes Tennis haben, deshalb kamen für mich nur Florida oder Kalifornien in Frage." Schließlich wurde es die Barry University in Miami, an der Dreer seinen Bachelor in "International Business" ablegen will. In seinem ersten Jahr mit den "Buccaneers" scheiterte Dreer noch im Halbfinale an Hawaii, nun drehte Miami den Spieß um. Die "Buccaneers" marschierten durch die "Regionals" und qualifizierten sich damit für die "Nationals" der Division II, an der die besten 16 Teams in einem K.o.-Turnier ihren Champion ermittelten.

Den in den USA allseits beliebten Ring hat Dreer noch nicht erhalten. "Bisher wurde nur Maß genommen. Den Ring bekommen wir Anfang Oktober bei einer großen Feier angesteckt. Ich bin mal gespannt, wie er aussieht, denn das entscheidet unser Coach."

Am Sonntag lässt Dreer das beschauliche Onstmettingen – "zu Hause ist es immer schön" – wieder hinter sich und jettet zurück ins rund 500 000 Einwohner zählende Miami. Am Montag geht’s mit der Uni weiter, dann steht noch der Medizincheck an, ehe es in einer Woche mit dem Tennis weitergeht. Drei Stunden pro Tag schwitzt der "Junior" dann im Training. Schließlich will er mit den "Buccaneers" auch 2016 wieder ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitreden.