Drei Gegenspieler waren dann auch für TSG-Mittelfeldstratege Jörg Schreyeck zu viel des Guten. Foto: Eibner

Balingen kann in Spielberg nicht an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen und verliert mit 0:2. Mit Trainerstimmen.

SV Spielberg – TSG Balingen 2:0 (1:0). Nach fünf Spielen ohne Niederlage hat es die Balinger Oberliga-Kicker erwischt. Im Spitzenspiel bei Tabellenführer SV Spielberg kassierten die Eyachstädter ihre dritte Saisonniederlage.

"Spielberg hat verdient gewonnen. Es ist uns nicht gelungen, an die Leistungen der vergangenen Wochen anzuknüpfen", sagt Balingens Spielleiter Bernd Jetter. Schon die Anreise war denkbar ungünstig verlaufen für den TSG-Troß, der kurz vor Pforzheim in einen Stau geriet und deshalb erst mit einer Stunde Verspätung in der Karlsbader Teilgemeinde ankam.

Doch dies wollte Jetter nicht als Grund für die Niederlage anführen. "Das hat sich nicht negativ ausgewirkt. Wir haben es diesmal einfach nicht geschafft, die zuletzt starken spielerischen Leistungen abzurufen." So taten sich die Eyachstädter in Spielberg schwer, in die Partie zu finden; es entwickelte sich ein Kampfspiel, in dem die Zuschauer viele Mittelfeldduelle zu sehen bekamen. Hochkarätige Chancen waren eher Mangelware, da beide Defensivreihen wenig zuließen.

Und so entsprang die Führung der Gastgeber nach zwölf Minuten denn auch einer Standardsituation: Phil Weimer verlängerte einen Eckball per Kopf zum eingelaufenen Christoph Nirmaier, und der brachte sein Team mit 1:0 in Front. Die erste gute Gelegenheit erspielten sich die Gäste nach 27 Minuten, als sich die TSG über Kaan Akkaya, Andreas Kohle, Clayton Zwetsch und Lukas Foelsch nach vorne kombinierte. Feolsch Abschluss aber ging knapp am Spielberger Gehäuse vorbei. Wiederum nach einer Standardsituation verbuchten die Hausherren nach 36 Minuten eine gute Chance. Nach einer Ecke kam Weimer zum Kopfball, doch TSG-Torhüter Julian Hauser parierte auf der Linie, und so ging es mit einer knappen 1:0-Führung des Tabellenführers in die Halbzeitpause.

Nach Wiederanpfiff fand Spielberg besser als die TSG ins Spiel zurück. Balingen wirkte etwas zerfahren im Spielaufbau, und geriet nach einem Ballverlust noch höher ins Hintertreffen, als sich der eingewechselte Marius Schäfer den Ball schnappte über 40 Meter Richtung Balinger Tor lief und das Leder an Goalie Hauser vorbei zum 2:0 ins Netz schob (67.).

Balingen drückte nun auf das Tempo hatte aber Glück, dass Jonas Daum nach einem feinen Sololauf knapp am Balinger Gehäuse vorbei schoss und das 3:0 verpasste (70.) Als dann Weimer nach einem Foul an Akkaya von Schiedsrichter Manuel Dürr (Rohrdorf) die gelb-rote Karte sah (72.) witterten die Gäste von der Zollernalb noch einmal Morgenluft. In Überzahl verstärkte Balingen den Druck und drängte auf den Anschlusstreffer. Doch nachdem ein Schuss von Jonas Wiest (86.) knapp am Spielberger Tor vorbei gestrichen war, und die Gastgeber den Kopfball von Kapitän Manuel Pflumm nach einer Ecke von Turan Sahin noch auf der Linie geklärt hatten, blieb es beim 2:0. Und so musste die TSG mit der dritten Saisonniederlage im Gepäck die Heimreise antreten, die im Gegensatz zur Anreise ohne Probleme vonstatten ging.

Statistik:

SV Spielberg: Moritz; Hasel, Hess, Mößner, Jäckh (60. Schäfer), Schoch, Benz, Nirmaier, Can (74. Kappler), Weimer, Daum (73. Müller).

TSG Balingen: Hauser; Eisele, Akkaya, Pflumm, Mundt, Zwetsch (46. Pettenkofer), Schreyeck, Foelsch, M. Wissmann (55. Sahin), Kohle, Wiest.

Tore: 1:0 Nirmaier (12.), 2:0 Schäfer (67.).

Schiedsrichter: Manuel Dürr (Rohrdorf). Besonderes Vorkommnis: Gelb-rote Karte für Weimer (S./72.).

Trainerstimmen:

Matthias Zahn (TSG Balingen): "Grundsätzlich fand ich uns nicht so schlecht, wie die meisten es gesehen haben. allerdings muss man auch dazu sagen, dass wir in den vergangenen Wochen nicht so stark waren, wie man uns vielleicht geredet hat. Wir haben ein Spiel verloren – das passiert eben im Fußball. Wenn keiner verliert, dann gewinnt auch keiner, und es wäre total langweilig im Fußball. Die Trainer kritisieren häufig die Schiedsrichterleistungen und wie die Schiris das Spiel beeinflussen. Ich finde das Spiel verweichlicht immer mehr – jedes zweite Kopfballduell wird abgepfiffen. Ich finde, dass der Gegner ein bisschen in die gleiche Kerbe gehauen hat. Die Spielberger sind einmal zu oft auf der Erde gelegen und haben einmal zu oft Aua geschrieen. Wenn man nicht mehr grätschen oder Kopfballduelle bestreiten darf, dann macht Fußball keinen Spaß mehr. aber nichtsdestotrotz, wir haben verloren, und das auch zurecht. Aber wir machen weiter und wollen dann eben nächste Woche gewinnen."

Hartmut Kaufmann (SV Spielberg): "Ich fand, dass wir über 90 Minuten ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen haben, die beide zurecht da oben stehen. In der Vorbereitung auf das Spiel ist mir aufgefallen, dass Balingen viel über die Außen kommt und auch über quirlige Außenspieler verfügt, die sehr gut den Ball halten können und auf die Grundlinie gehen. Das wollten wir verhindern und darauf habe ich unser Spiel auch ausgerichtet, ohne aber unsere Spielweise zu vergessen. Das ist uns gut gelungen. Das 1:0 resultierte aus einem Standard. Das war gut, denn das wollten wir so. Beim 2:0 hat sich ein weiterer Vorteil gezeigt, den wir derzeit haben, nämlich dass wir bei Einwechslungen keinen Qualitätsverlust haben. Marius Schäfer hat den Ball gut gespielt bekommen, hat dann die Ruhe und die Sachlichkeit vor dem Tor bewiesen und hat den Treffer gemacht. Aufgrund der Spielanteile haben wir das Spiel auch verdient gewonnen."