Die Schwachstellen sind unübersehbar: Auf und abseits der Fahrbahn zieren Löcher die Hausener Straße in Zimmern. Foto: Schickle Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausbau der Hausener Straße soll in Absprache mit Rottweil erfolgen

Von Verena Schickle Zimmern o. R./Rottweil. Wer auf der Hausener Straße von Zimmern in den Rottweiler Teilort fährt, braucht gute Stoßdämpfer oder zumindest ein dickes Kissen unter dem Hintern. Es holpert gewaltig: Nach der Zusage von Fördergeldern soll sich das ändern. Der Geldsegen Anfang April kam überraschend: So überraschend, dass die Gemeinde Zimmern die Sanierung der Hausener Straße gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, als das Land vor gut drei Monaten mitteilte, dass die Gemeinde 186 500 Euro an Fördermitteln erhält, um sie auszubauen. Den Antrag auf die Aufnahme in ein Förderprogramm hatte Zimmern bereits im Oktober 2011 gestellt. Von damals stammt auch die Kostenschätzung: 427 000 Euro. Rund 20 Prozent müsse man angesichts der Zeit, die vergangen ist, draufschlagen, meinte Kämmerer Martin Weiss in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Dieser muss entscheiden, was mit den Fördermitteln genau gemacht werden soll. Geplant ist bisher, dass die Hausener Straße – es geht um den Bereich außerorts – auf 5,50 Meter Breite ausgebaut werden und auf 270 Meter Länge einen Gehweg erhalten soll. Auch eine Querungshilfe bei den letzten Häusern am Ortsrand ist vorgesehen. Dafür müsste die Gemeinde aber eine Fläche zukaufen.

Bei der Diskussion im Gremium zeigte sich: In diesen Details sind sich die Räte noch nicht einig. Winfried Praglowski etwa plädierte dafür, den Gehweg bis nach Hausen fortzuführen. "Das würde zu erheblichen Mehrkosten führen", erklärte Bürgermeister Emil Maser. Christine Löffler wollte wissen, ob nicht ein Fahrradweg vom einen in den anderen Ort möglich wäre. Bei einer 5,50 Meter breiten Straße sollten alle Verkehrsteilnehmer aneinander vorbeikommen, konterte Ratskollege Walter Mink. Unterstützung erhielt Praglowksi von Arnd Sakautzky, der sich ebenfalls für einen Radweg aussprach. Guntram Ober meinte derweil, er habe schon ein Problem mit dem bisher vorgesehenen Stück Gehweg – es gebe doch bereits einen parallel verlaufenden Weg.

Stadt rechnet mit Realisierung 2016

Am Ende war sich das Gremium wieder einig: Zunächst einmal sollen die Kosten fortgeschrieben und es soll geprüft werden, was ein Rad- sowie ein verlängerter Gehweg kosten würden. Zudem soll sich die Verwaltung mit dem Nachbarn Rottweil absprechen. Muss sie auch: Auf der Gemarkung der Stadt geht die Hausener Straße weiter beziehungsweise es schließt sich die Bollershofstraße an. Rottweil erhält 190 000 Euro an Förderung für seinen Abschnitt, und das Regierungspräsidium hat deutlich gemacht, dass die Kommunen ihre Planungen abstimmen und die Maßnahme gemeinsam umsetzen müssen.

Erste Gespräche zwischen den Nachbarn gab es bereits in der Sache. Dabei waren sich auch Rottweil und Zimmern nicht immer einig: Die Stadt hatte bereits 2009 einen Antrag auf Aufnahme in ein Förderprogramm gestellt und der Umwelt-, Bau- und Verkehrsausschuss schon im Dezember 2012 beschlossen, dass die Bollershofstraße zumindest bis zur Biogasanlage auf sechs Meter verbreitert werden soll – obwohl Zimmern damals nicht mitmachen wollte. Die Strecke bis zur Anlage wird nun im selben Zug ausgebaut wie der Rest der Straße bis zur Zimmerner Gemarkung – dieser auf 5,50 Meter Breite. "Der Zeitpunkt ist mit Zimmern abzustimmen", erklärt Lothar Huber, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung in der Rottweiler Verwaltung.

Beide Kommunen müssen nun einen erneuten Förderantrag stellen – die Bewilligung dürfte aber eine Formsache sein. Auf die Schnelle wird es ohnehin nichts werden, denn weder in Zimmern noch in Rottweil stehen im aktuellen Haushalt Mittel bereit. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass das Vorhaben 2016 realisiert werden kann. Vorerst bleibt der Weg zwischen Hausen und Zimmern also was er ist: eine Holperpiste.