Generationen-Treffpunkt in Zimmern kommt gut an / Auch Eltern-Kind-Café startet durch

Von Verena Schickle

Zimmern o. R. In der Mitte von Zimmern gibt es neuerdings ein "Wohnzimmer für alle". Entstanden ist es in den Räumen am Dorfplatz, wo sich zuletzt eine Shisha-Lounge befand. Bei Kaffee und Kuchen sollen sich alle Generationen treffen. Darüber hinaus kommen Eltern und Kinder zusammen.

Ja, das schmeckt: Der Pop Cake, ein Mini-Kuchen in Kugelform, ist nicht nur innen lecker, sondern außen auch noch von Schokolade umhüllt. Dazu servieren Burga Brunn und ihre Kollegen Jutta Saur Cappuccino. Nach Belieben gibt es natürlich auch Kaffee, Tee oder ein kühles Getränk. Die beiden agieren vor und hinter der Theke, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Dabei hat das "Wohnzimmer für alle", der neue Treffpunkt für alle Generationen erst zum dritten Mal geöffnet. Immer mittwochs von 14.30 bis 17.30 Uhr bietet er Interessierten Gelegenheit, sich kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Idee zu diesem Treffpunkt für die Bürger ist aus der Zukunftswerkstatt "Familienfreundliches Zimmern" heraus entstanden. Treibende Kraft dahinter ist Uta Digeser, die Leiterin des Familienzentrums. Die Räume dafür befinden sich am Dorfplatz, vis-à-vis der "Arche", zuletzt befand sich eine Shisha-Bar dort. Mitarbeiter des Bauhofs haben eine neue Küche eingebaut, drei Jugendliche den Raum in einem hellen Blau gestrichen. Die Möbel sind Spenden von Bürgern, weitere hat Digeser gebraucht gekauft. Jetzt herrscht am Dorfplatz mit den Tischen, Stühlen, der Eckbank und den grün-weiß gepunkteten Sitzkissen Kaffeehausflair, aber auch nicht. Eine Sofaecke sorgt dafür, dass es ein bisschen aussieht wie zu Hause – ein "Wohnzimmer für alle" eben.

Am Kaffeetisch sitzen gestern Nachmittag sieben Senioren, darunter gibt es schon Wiederholungstäter: "Schön, dass Sie wieder da sind", begrüßt Burga Brunn ein Ehepaar, dass bereits zum dritten Mal kommt. Eine andere Besucherin erzählt, dass sie am 1. Dezember von Dietingen nach Zimmern zieht. Im "Wohnzimmer für alle" lernt sie schon die ersten künftigen Mitbürger kennen.

Auch Saur und Brunn haben sich dort getroffen: Unabhängig voneinander hatten sie sich bei Uta Digeser gemeldet, weil sie sich im Ruhestand ehrenamtlich engagieren wollten. "Das tut einem selber ja auch gut", erklärt die 72-jährige Saur. Und zwischen ihnen beiden habe es einfach gepasst.

In der Sofaecke sitzen Mütter mit ihren Kindern und unterhalten sich. Zwei der Frauen sind Claudia Deiber und Pinar Sözer. Die zwei engagieren sich im weiteren neuen Angebot, dem Eltern-Kind-Café – immer dienstags von 9.30 bis 11.30 Uhr. So ein Ort, wo Eltern spontan etwas trinken gehen und die Kinder mitbringen können, habe in der Gemeinden noch gefehlt. "Als Treffpunkt und Kontaktknüpfungsangebot" beschreibt Deiber das Café. Dass die Teilnehmer auch mittwochs gern kommen, zeigt sich gestern Nachmittag.

Aus den beiden Treffpunkten sollen weitere Ideen entstehen, wünscht sich Uta Digeser. Dafür wollen sie und ihr Team ein offenes Ohr haben. Spielenachmittage, Bastel- oder Kochangebote: Alles ist möglich. "Wir freuen uns über jeden, der kommt", sagt sie. Platz genug ist ja nun da.